Aus Startelf auf die TribüneFC-Coach Gisdol degradiert Meré und fährt Zickzack-Kurs

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Jorge Meré (oben) und Florian Kainz gegen Hertha BSC auf der Tribüne.

von Jürgen Kemper (kem)Tobias Schrader (tsc)

Köln – Diese Entscheidung war nicht nur für Jorge Meré (23) schwer nachvollziehbar. Der Spanier war in den vergangenen Wochen einer der besten FC-Spieler, beim 0:0 gegen die Hertha saß er dann aber völlig überraschend nur auf der Tribüne.

1. FC Köln: Jorge Meré war zuerst außen vor

Die Zeit beim 1. FC Köln ist für den jungen Spanier seit seiner Ankunft im Sommer 2017 wie eine Achterbahnfahrt. Mit großen Vorschusslorbeeren kam der heute 23-Jährige von Sporting Gijon. Wirklich durchsetzen konnte sich Meré allerdings nie.

Die laufende Spielzeit fing für den Innenverteidiger ähnlich schlecht an. Auch aufgrund von Verletzungen brachte er es in der Liga bis zum 12. Spieltag gegen Leverkusen nur auf 90 Minuten Einsatzzeit.

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Markus Gisdol: „Das war der Grund, warum Jorge nicht im Kader war“

Dann war Meré aber wieder komplett fit, stand seit dem 0:0 in Leipzig immer in der Startelf und war in den vergangenen Wochen einer der besten und konstantesten FC-Spieler. Bei der 0:5-Peinlich-Pleite in Freiburg spielte Meré wie seine Kollegen eine miserable Partie, war aber noch lange nicht der Schlechteste im Breisgau.

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Trotzdem rotierte ihn Gisdol von der Startelf in Freiburg direkt auf die Tribüne gegen Hertha. Auf Nachfrage antwortete der FC-Coach nach der Berlin-Partie halbgar: „Ich habe mich diesmal zwischen Benno Schmitz und Jorge Meré entschieden, aufgrund unserer heutigen Aufstellung. Benno kann sowohl in der Dreierkette, als auch auf Außen spielen, deshalb ist die Entscheidung auf ihn gefallen. Das war der Grund, warum Jorge nicht im Kader war.“

Auf die Frage nach dem Warum wollte der 51-Jährige offensichtlich nicht eingehen und blieb eine klare Antwort schuldig.

Auch Sava Cestic von der Startelf auf die Tribüne und zurück

Noch nach dem 0:0 in Leipzig am 19. Dezember 2020 sagte Gisdol über den Spanier: „Wir brauchen ihn, man hat gesehen, wie wertvoll er sein kann.“ Der FC-Trainer baute den Innenverteidiger in den vergangenen Wochen mental und sportlich wieder auf, nur um ihn jetzt nach einer durchwachsenen Leistung in Freiburg wieder fallen zu lassen.

Gisdols Zick-Zack-Kurs betrifft nicht nur Meré. Auch Sava Cestic (19) hat diesen Wechsel-Wirrwarr schon am eigenen Leib gespürt. Beim 2:1-Sieg beim BVB feierte der Youngster noch sein überraschendes Debüt, stand auch in den folgenden drei Spielen immer 90 Minuten auf dem Platz. In Leipzig stand er dann plötzlich nicht mehr im Aufgebot und durfte erst jetzt gegen die Hertha wieder ran. Auch hier fragen sich viele Fans wie bei Meré: Warum?

Fans verstehen Wechselspielchen von Markus Gisdol nicht

Ähnlich auch der Fall bei Kingsley Ehizibue (25). Der Rechtsverteidiger wurde wochenlang nicht berücksichtigt und stand im Schicksalsspiel gegen die Berliner von Anfang an auf dem Platz.

Gisdols Wechselspielchen stoßen bei den Fans auf Unverständnis. Eine klare Linie ist nicht zu erkennen.