Acht Gegentore in zwei SpielenDer FC ist unter Anfang nicht ganz dicht

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FC-Torhüter Timo Horn kniet nach fünf Gegentoren niedergeschlagen und frustriert am Boden.

Köln – Acht Gegentore in den letzten beiden Spielen, 47 zugelassene Torschüsse gegen St. Pauli und Paderborn und unterm Strich die drittschlechteste Abwehr der 2. Liga - der FC ist nicht ganz dicht!

„Spektakel ist schön, wenn man gewinnt“, sagte Armin Veh (57): „Aber so macht es keinen Spaß. Es kann nicht sein, dass wir jede Woche drei oder fünf Gegentore bekommen. So kann das nicht funktionieren.“

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Armin Veh kritisiert die Abstände

Es waren vor allem die oftmals riesigen Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld, die der Sportchef bei der ärgerlichen 3:5-Niederlage gegen den SC Paderborn monierte. (Lesen Sie hier den Spielbericht zum Paderborn-Spiel)

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Armin Veh (l.) und Alexander Wehrle hatten angesichts der ärgerlichen Niederlage  ordentlich Diskussionsbedarf.

„Wir waren insgesamt zu weit auseinander. Wir hatten zu viele Lücken. Die Abwehr ist zu wenig aufgerückt. Wir haben dem Gegner zu viel Platz gelassen und das hat sich am Ende gerächt.“

Markus Anfang mit langer Spielanalyse

Das wird auch Trainer Markus Anfang (44) mit in seine Spielanalyse einbezogen haben, die am Montagmorgen ungewöhnlich lange dauerte.

Erst um 10.45 Uhr kam der FC-Trainer als Letzter auf den Trainingsplatz, die Einheit war eigentlich für 10 Uhr angesetzt.

„Wir haben alles komplett analysiert und sind jeden Baustein durchgegangen. Deshalb war es heute auch einen Tick länger“, sagte Anfang. (Hier geht es zur FC-Einzelkritik zum Paderborn-Spiel)

Es gab viel zu besprechen, die Art und Weise, wie seine Elf defensiv zu Werke ging, kann und wird Anfang nicht gefallen haben.

Hurra-Fußball birgt hohe Gegentor-Gefahr

Denn mit dem bisher praktizierten Hurra-Fußball ohne die nötige Absicherung riskieren die Kölner die direkte Rückkehr in die Bundesliga.

Alarmierend: Aktuell hat man mehr Gegentore (zehn) kassiert als die drei Teams auf den Abstiegsrängen.

Dazu kommt, dass fünf Gegentore im eigenen Stadion indiskutabel sind. Selbst in der desolaten Abstiegssaison 2017/18 musste der FC zu Hause nie so viele Treffer schlucken – und da hießen die Gegner Bayern und Dortmund.

„So dürfen wir nicht verteidigen“

„Beim Verteidigen haben wir noch wahnsinnig viel Luft nach oben. Wir bekommen zu viele, zu einfache Gegentore“, sagt Anfang, den der erste Dämpfer der noch jungen Saison mächtig wurmte:

Die Offensive bleibt das Maß aller Dinge

Was positiv stimmt: Mit 14 Treffern bleiben die Kölner in der Offensive das Maß aller Dinge, der geballten Power wird auch im weiteren Saisonverlauf kaum ein Zweitliga-Team etwas entgegensetzen können.

Doch Rückwärtsbewegung, Zweikampfverhalten und die Nähe zum Gegner (Anfang: „Das ist oft eine Wahrnehmungsfrage.“) stimmen im neu implementierten Anfang-System noch nicht.

Daran muss er ansetzen - damit man in Sandhausen wieder in die Spur kommt.