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Abstiegsfinale gegen SchalkePeter Neururer hat deutliche Prognose für den 1. FC Köln

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Kult-Coach Peter Neururer, hier 2016 als TV-Experte, glaubt an einen Sieg des 1. FC Köln gegen Schalke am 34. Spieltag.

von Arno Schmitz (schmi)

Köln – Peter Neururer (66) sitzt am Samstag, 22. Mai, in seiner neuen Rolle als Sportvorstand des Wuppertaler SV im Stadion am Zoo und verfolgt die Partie gegen den Bonner SC (14 Uhr). Mit Abpfiff wird der Ex-Bundesliga-Coach gedanklich umswitchen und Sky einschalten: „Ich schaue das Einzelspiel“, sagt er im EXPRESS-Interview zum Abstiegskrimi des FC gegen Schalke 04.

  • Peter Neururer als Sportvorstand beim Wuppertaler SV
  • Ex-FC-Coach Peter Neururer im EXPRESS-Interview vor Abstiegsendspiel gegen Schalke
  • Peter Neururer glaubt an Sieg des 1. FC Köln gegen Schalke

Peter Neururer im Interview über das Abstiegsendspiel des 1. FC Köln gegen Schalke 04

Herr Neururer, FC gegen Schalke, Sie haben zu beiden Klubs ein besonderes Verhältnis, einer ist schon abgestiegen…

Neururer: Ja, das ist doch Wahnsinn, oder? Wer mich kennt, weiß wie es in mir aussieht wegen Schalke – und jetzt entscheidet diese Mannschaft auch noch mit darüber, ob der FC auch in die 2. Liga muss, das ist absoluter Wahnsinn.

Alles zum Thema Friedhelm Funkel

Was erwarten Sie?

Der 1. FC Köln wird gewinnen und sich retten. Und ganz ehrlich, wenn man dieses Spiel nicht gewinnt, dann hat man auch in der Bundesliga nichts zu suchen. Der FC hatte vielleicht auch hier und da mal etwas Pech, Spiele wie gegen Freiburg kann es geben, doch insgesamt hat er sich leider mit vielen schlechten Spielen selbst in diese Position gebracht. Aber man wird Schalke schlagen.

Sie kennen die Situation, hatten selbst mit dem FC 1996 ein Endspiel in Rostock.

Aber wir hatten damals einen entscheidenden Vorteil: Wir waren mit einem Sieg definitiv gerettet. Wir wussten, wir können alles selber schaffen – das Schlimmste, was es im Fußball gibt, ist, wenn es, egal wie gut du spielst, am Ende doch nicht reichen könnte.

Ein ehemaliger EXPRESS-Kollege hätte sich damals eine Glatze rasieren müssen, wären Sie mit dem FC abgestiegen.

Ja, ich erinnere mich. Wir hatten einige Wetten laufen, sei es beim Kartenspielen oder beim Elfmeterschießen gegen Bodo Illgner. Holger Gaißmayer hat die Glatze damals mit seinem Tor verhindert – auch so eine Geschichte. Allein dieses Spiel wäre im Grunde ein Buch wert: Wir mussten uns retten, Rostock musste siegen, um sich für den UEFA-Pokal zu qualifizieren. Und dann Gaißmayer, den ich eigentlich auf der Bank sitzen hatte. Aber Stefan Kohn hatte schon in den ersten Minuten muskuläre Probleme, und ich musste Gaißmayer bringen. Man spricht ja gerne von Intuition oder dem Goldenen Händchen, aber das waren einfach glückliche Umstände, beziehungsweise unglückliche für Stefan Kohn.

Sie haben sich also nur mit Glück gerettet?

Nein, ganz und gar nicht! Wir haben schon unser Schicksal in die Hände genommen und sind marschiert. Hinten hat Bodo Illgner teils unglaubliche Bälle gehalten, er hatte vielleicht den besten Tag seines Lebens.

Peter Neururer über Friedhelm Funkel und wie der FC gegen Schalke agieren sollte

Friedhelm Funkel und seiner Mannschaft wurde nach dem 0:0 in Berlin vorgeworfen, zu passiv agiert zu haben.

Das ist in der Nachbetrachtung immer einfach. Natürlich schien Hertha schlagbar, aber man hätte sich trotzdem auch ein Tor fangen können, wenn man aufmacht. Wenn Friedhelm heute gewinnt und die anderen Ergebnisse stimmen auch, war alles richtig. Steigt der FC ab, werden einige das Fass wieder aufmachen – doch ein Trainer muss das vor und während des Spiels entscheiden.

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Aber Samstag kann es doch wohl nur heißen, „volle Attacke“ – oder sollte man lieber erst mal einen Rückstand vermeiden?

Um Gottes Willen, nein, da greift der alte Spruch: Ein frühes Tor muss her – egal wann! Und wenn das 1:0 in der 94. fällt, kann der Gegner nicht mehr antworten. Aber im Ernst: Wenn das 1:0 fällt, musst du auf das 2:0 gehen, und wenn das fällt, auf das 3:0. Und auch bei 3:0 darfst du dich nicht hinten rein stellen.

S04 hat gerade gegen Frankfurt überrascht, wie gefährlich ist die Mannschaft?

Frankfurt hat sich selbst geschlagen, das darf und wird dem FC nicht passieren. Egal ob Huntelaar spielt oder nicht, er wird nicht fit spielen. Natürlich spielt Schalke ohne Druck und wird das Spiel auch nicht abschenken, aber der Widerstand wird irgendwann gebrochen sein. Wenn sie erst mal zurückliegen, wird ihnen wieder alles einfallen, was in dieser Saison schiefgelaufen ist.

Abschenken könnte Sinn machen, falls Schalke den FC nicht als Konkurrent um den Wiederaufstieg haben möchte.

Klar, einige werden bestimmt so denken. Und was ist mit Mark Uth? Der will unbedingt zum FC – soll er den Verein jetzt in die 2. Liga schießen? Da muss sich der junge Trainer-Kollege schon seine Gedanken machen, ob er den aufstellt. Tut er es nicht, wird man es als Eingriff in den Abstiegskampf werten.

Tut er es, und Uth spielt schwach, aber auch.

Ja – Wahnsinn, oder?