„Spacken“-Skandal beim FCPoldi wütend: „Der hat dieses Trikot nicht verdient“

Bus Pyro

Die Fans verabschiedeten den Mannschaftsbus des 1. FC Köln am Freitag, 5. Februar, mit einer Pyro-Show Richtung Mönchengladbach.

Köln – Das hat dem 1. FC Köln in dieser turbulenten Woche mit dem peinlichen Pokal-Aus in Regensburg und der peinlichen Posse um den vermeintlich neuen Medienchef Fritz Esser gerade noch gefehlt. Ein Video aus dem FC-Mannschaftsbus sorgt vor dem wichtigen Derby bei Borussia Mönchengladbach (6. Februar, 18.30 Uhr, Sky) für mächtig Wirbel.

  • 1. FC Köln muss zum Derby zu Borussia Mönchengladbach
  • Bus-Video mit Fan-Beleidigung sorgt für mächtig Wirbel im Netz
  • Dominick Drexler und Mannschaft reagieren – Lukas Podolski mit deutlichen Worten

Es war eine spektakuläre Verabschiedung, die 30 bis 50 Kölner Ultras ihrer Mannschaft am Freitagabend vor der Abfahrt nach Mönchengladbach beschert haben.

Fans des 1. FC Köln veranstalten Pyro-Show vor Abfahrt nach Mönchengladbach

Die Fans schickten den FC-Tross mit einem wahren Feuerwerk in der Franz-Kremer-Allee auf die Derby-Reise. Ein echter Heißmacher für das wichtigste Spiel des Jahres.

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Doch vereinzelte FC-Kicker waren offenbar weniger begeistert von der irren Pyro-Show, wie ein Video dokumentiert, das für mächtig Aufregung in der Fan-Szene sorgt. Darin ist zu hören, wie Dominick Drexler (30) in Richtung der Zündler ruft: „Haha, solche Spacken“.

Statt sich über die feurige Unterstützung als Motivationsschub für das Derby zu freuen, fühlten sich einige FC-Akteure noch beim Kartenspielen gestört. Während die Fans draußen Stimmung machten, rief einer im Bus noch: „Wir wollen jetzt weiterspielen.“

1. FC Köln: Dominick Drexler entschuldigt sich

Am Samstagnachmittag folgte die Entschuldigung! Drexler erklärt reumütig: „Ich bin mit dem FC aufgewachsen und Fan, seit ich denken kann und habe früher selbst in der Kurve gestanden. Dass meine Aussagen einen großen Teil unserer Fans verletzt haben und sie es als beleidigend empfunden haben, kann ich deshalb absolut verstehen. Dafür möchte ich mich bei unseren Fans, insbesondere bei denen die gestern dabei waren, aufrichtig und von Herzen entschuldigen.“

Lediglich FC-Urgestein Timo Horn (27) schien sich der Bedeutung der Ultra-Aktion bewusst zu sein. Es wirkte am Freitagabend, als wolle der Keeper die Kollegen zur Räson rufen. In der Nacht antwortete er sogar aufgebrachten Fans per WhatsApp und versuchte zu beschwichtigen.

Profis des 1. FC Köln: „Allen ist die Bedeutung des Derbys bewusst“

Die komplette Mannschaft lies Samstag in einem Statement verlauten: „Uns allen ist die Bedeutung des Derbys bewusst – und der Support bei der Abfahrt hat uns alle sehr gefreut. Das belegt die Tatsache, dass viele von uns Videos gemacht haben, die wir an Familie und Freunde verschickt haben. Das Statement von Drex, das unbemerkt mit verschickt wurde, war falsch. Und wir alle können nachvollziehen, dass das unsere Fans verärgert hat. Aber Fehler passieren – uns allen, auf dem Platz und neben dem Platz.“

Und weiter: „In solchen Situationen gilt es erst recht als Team zusammenzustehen – und das hinter verschlossenen Türen kritisch aufzuarbeiten. Das werden wir in der kommenden Woche machen und auch das persönliche Gespräch mit den Fans suchen. Heute gilt unsere volle Konzentration Gladbach, wo wir ein richtig gutes Spiel machen und leidenschaftlich kämpfen wollen.“

Drexler bleibt nach EXPRESS-Informationen Teil des Derby-Kaders. Bekannte berichten, er sei am Boden zerstört. Seine Entschuldigung ist also durchaus aufrichtig.

Bus-Video sorgt für Wirbel beim 1. FC Köln

Das Bus-Video hatte Freitagabend schnell die Runde gemacht, noch am Abend bekam auch Geschäftsführer Horst Heldt (51) den Clip zugespielt, leitete ihn an Finanzchef Alexander Wehrle (45) weiter. Beide waren natürlich alles andere als begeistert über den riesigen Nebenkriegsschauplatz vor dem Spiel. „Wir werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen“, sagte Wehrle gegenüber EXPRESS. Darüber hinaus haben sich die Klub-Verantwortlichen bislang nicht geäußert.

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Klub-Ikone Lukas Podolski (35, Antalyaspor) war auf dem Baum, als er in der Türkei von dem Bus-Video erfuhr, schreibt via Twitter wütend: „Unfassbar. Wer seine Fans Spacken nennt, der hat dieses Trikot nicht verdient.“

Für das ohnehin schon fragile Verhältnis zu den eigenen Fans, in dem in dieser Woche schon reichlich Porzellan zerschlagen wurde, war die Aktion ein weiterer Schlag. Nur eine engagierte Derby-Leistung kann da jetzt noch helfen.

Übrigens: Chefcoach Markus Gisdol (51) war hellauf begeistert von der Pyro-Show, sagte zum seinem Trainerteam: „Sieht schon geil, oder Männer?“ Das zeigt ein zweites Video aus dem Bus.