„Leider hat es nicht funktioniert“FC bestätigt: Erster Abgang steht fest

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Abgang bestätigt: Birger Verstraete wird den 1. FC Köln nach nur einer Saison wieder verlassen.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Das ging schnell!

Während der Halbzeitpause des FC-Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt (1:1) hatte Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) baldige Transfer-Entscheidungen angekündigt. Am Abend gab der Klub dann den Abgang von Birger Verstraete (26) bekannt! Der Belgier wechselt in seine Heimat, spielt künftig für Royal Antwerpen.

Horst Heldt: „Birger will und muss spielen“

FC-Sportchef Horst Heldt (50) erklärt: „Birger will und muss spielen, so wie jeder Fußballprofi. Dies konnten wir ihm nicht ermöglichen, und dann ist es besser, ehrlich miteinander zu sein und eine gute Lösung zu finden. Wir sind froh, dass das gelungen ist und wünschen Birger privat und sportlich nur das Beste.“

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Verstraete wird zunächst für ein Jahr an den belgischen Erstligisten ausgeliehen, dann hat Antwerpen eine Kaufoption. Wobei diese dem Vernehmen nach verpflichtend sein soll. 

Birger Verstraete über seinen Abgang

Verstraete selbst sagt: „Ich bin dem FC sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, die Bundesliga und diesen besonderen Klub mit seinen großartigen Fans kennenzulernen. Leider hat es in dieser Saison nicht so funktioniert, wie alle Seiten sich das vorgestellt hatten. Für mich ist es wichtig, wieder regelmäßig zu spielen und diese Möglichkeit sehe ich in Antwerpen. Dem gesamten 1. FC Köln wünsche ich alles Gute für die Zukunft.“

Verstraete war am Freitag vom FC-Training freigestellt worden, um in seinem Heimatland verhandeln zu können (hier lesen Sie mehr). Bereits kommende Woche soll er in Antwerpen ins Training einsteigen. Der Saisonstart in Belgien ist für August geplant. Coach Ivan Leko (42) freut sich über die prominente Verstärkung: „Er ist Nationalspieler, war Schlüsselspieler in Gent und hat eine gute Mentalität.“

Birger Verstraete mit nur neun Bundesliga-Spielen

Erst im vergangenen Sommer war Verstraete für rund vier Millionen Euro von KAA Gent nach Köln gewechselt. Es war das größte Transfer-Missverständnis dieser Saison! Er legte unter Ex-Coach Achim Beierlorzer (52) zwar einen ordentlichen Start hin, wurde dann aber von Verletzungen ausgebremst. Unter Markus Gisdol (50) stand der Mittelfeldmann 2020 kein einziges Mal im Kader. Verstraete verlässt den FC nach nur neun Bundesliga-Spielen, davon sieben von Beginn an.

Auch abseits des Platzes war das Tischtuch zerschnitten. Als der Belgier in der Hinrunde unter einer Augenverletzung gelitten hatte, wollte der FC seinen Spieler schützen, indem man die wahren Gründe für seine Nicht-Berücksichtigung geheim hielt. Doch statt das Spiel mitzuspielen, bestritt Verstraete, verletzt zu sein und verwies darauf, dass Gisdol ihn aus Leistungsgründen nicht nominieren würde.

Birger Verstraete kritisierte Corona-Maßnahmen

Ein erster Riss, der während der Liga-Zwangspause noch tiefer wurde. Dort kritisierte Verstraete in seiner Heimat – am FC vorbei – die Corona-Maßnahmen. Ein Affront gegen die allgemeinen Bemühungen, den Spielbetrieb in der Bundesliga wieder ans Laufen zu bekommen.

Spätestens da war klar, dass Verstraetes Zukunft nicht in Köln liegen wird. Und nun ist alles fix!

Während der FC am Samstagnachmittag gegen Frankfurt den Klassenerhalt endgültig klarmachte, ging Verstraete in seiner Heimat Oostende mit Freunden und Familie bowlen.

Später richtete er via Instagram noch Abschiedsworte an die FC-Fans: „Es ist an der Zeit, sich zu verabschieden. Die letzten Monate waren sehr schwierig für mich. Ich verlasse den FC lieber und werde nur die positiven Erinnerungen tragen. Es war mir eine Ehre, im ausverkauften Stadion für diesen schönen Verein spielen zu dürfen. Ich werde nie die Gänsehaut vergessen, die ich beim Betreten des Rasens in meinem ersten Heimspiel gegen den BVB hatte. Bleib wie du bist, du bist unglaublich.“