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„Keiner will sich dumme Sprüche anhören“FC-Profi mit Kampfansage gegen Lieblingsklub

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Rafael Czichos im Duell mit dem Ex-Kölner Yuya Osako. Das Hinspiel im Rhein-Energie-Stadion gewann der FC mit 1:0.

von Martin Zenge (mze)

Bremen/Köln – Früher schlief er in Werder-Bettwäsche – jetzt könnte er hautnah dabei sein, wenn sein Herzensklub den bitteren Gang in die 2. Liga antreten muss. 

FC-Verteidiger Rafael Czichos (30) stammt aus dem Bremer-Umland, war viele Jahre großer Werder-Fan und hat noch immer Sympathien für die Bremer. Vor dem Saisonfinale am Samstag (15.30 Uhr, Sky) erzählte er dem Weser-Kurier: „Über die Geschichten von Fußballprofis, die als Kind in der Bettwäsche ihres Lieblingsvereins geschlafen haben, macht man sich ja immer so ein bisschen lustig. Aber bei mir war das wirklich so. Meine ganze Familie ist grün-weiß. Mein gesamter Freundeskreis trägt die Raute im Herzen.“

Rafael Czichos: 1. FC Köln noch nicht im Urlaubsmodus

Während die Kölner seit dem 1:1 gegen Eintracht Frankfurt zu 100 Prozent gerettet sind, braucht Werder (Platz 17) am letzten Spieltag fast schon ein Wunder, um im Fernduell mit Fortuna Düsseldorf (bei Union Berlin) noch eine Chance auf den Relegationsplatz zu haben. Werder muss gegen den FC unbedingt gewinnen und gleichzeitig auf einen Patzer der Fortuna hoffen.

Alles zum Thema Rafael Czichos

Auf Czichos' Unterstützung dürfen die Norddeutschen trotz der Verbundenheit natürlich nicht zählen. Kölns Abwehrboss erklärt: „Wenn man sich allein anschaut, dass es auch für unseren Verein noch um eine Menge Fernsehgeld geht, dann ist jedem klar, dass bei uns keiner in den Urlaubsmodus schaltet. Und deshalb werden wir sehr motiviert zum Weserstadion fahren. Wir wollen uns mit einem Sieg aus dieser Corona-Zeit mit den Geisterspielen in die Sommerpause verabschieden. Diese Verantwortung haben wir gegenüber uns selbst und dem Rest der Liga. Keiner will sich hinterher dumme Sprüche anhören.“

In den vergangenen Wochen fand er es auch gar nicht so schlecht, dass Werder nicht von Sieg zu Sieg eilte. Czichos: „Wir hier in Köln hätten es sehr gerne noch früher geregelt, dass wir in der Liga bleiben. Aber wir konnten nach der Corona-Pause nicht mehr so richtig an unsere Siegesserie anknüpfen. Ganz nüchtern betrachtet, war ich froh, dass die Teams, die hinter uns standen, auch nicht gepunktet haben.“

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Rafael Czichos schaffte es nicht zu Werder Bremen

In seiner Jugend hatte Czichos davon geträumt, später einmal im Weserstadion für Lieblingsklub Bremen aufzulaufen. „Ich habe immer mal wieder versucht, bei Werder reinzukommen. Über Probetrainings, Sichtungstage und so weiter. Geschafft haben es zu der Zeit andere, wie Dennis Diekmeier oder Alexander Neumann, mit denen ich damals gespielt habe. So habe ich einen anderen Weg einschlagen müssen. Aber jetzt, im Nachhinein, ist alles gut. Ich habe es auch so bis in die Bundesliga geschafft. Es ist gut gelaufen für mich, aber klar: Als Kind, da wollte ich unbedingt für Werder spielen.“

Nun schließt Czichos, der über Ottersberg, VfL Wolfsburg II, Rot-Weiß Erfurt und Holstein Kiel in Köln landete, seine erste Bundesliga-Saison zumindest im Bremer Weserstadion ab. (mze)