„Hatte ein heftiges Gespräch“FC-Youngster mit harter Verletzungshistorie

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Ismail Jakobs etablierte sich beim 1. FC Köln als Linksaußen.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Ismail Jakobs (20) ist in der Bundesliga angekommen. Mit seinen 20 Profi-Einsätzen (zwei Tore, zwei Vorlagen) gehörte das Eigengewächs zu den positiven FC-Überraschungen der Saison.

Jetzt verriet der Linksaußen: Beinahe wäre seine Karriere schon vorbei gewesen, bevor sie so richtig begann!

Ismail Jakobs hatte drei Wirbelbrüche

Im Interview mit YouTuber Leeroy Matata (23) spricht Jakobs offen über drei schwere Verletzungen im Nachwuchsbereich: „Ich habe ein ausgeprägtes Hohlkreuz und habe mir zweimal in der U19 und einmal in der U21 einen Wirbel gebrochen.“ Und jedes Mal sei er vier Monate ausgefallen.

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„Dann hatte ich ein relativ heftiges Gespräch mit meinen Trainern, in dem sie mir Bilder vorgelegt haben, was passieren kann, wenn ein Rückenwirbel bricht.“ Im schlimmsten Fall sogar eine Lähmung!

Spezielles Trainingsprogramm für Ismail Jakobs

Jakobs erhielt deswegen ein spezielles Trainingsprogramm, das den gewünschten Erfolg brachte. In dieser Saison stoppte ihn zu Beginn zwar ein Muskelbündelriss, doch ansonsten ist er nahezu beschwerdefrei unterwegs. Jakobs weiß: „Ich muss viel krasser als andere auf meinen Körper achten.“

Stark: Nach seinem Profi-Debüt am 8. November gegen die TSG Hoffenheim (1:2) stand er immer in der Startelf, wenn er fit war. Jakobs' Vertrag hat sich durch seine Anzahl an Spielen frühzeitig und automatisch bis 2022 verlängert.

Ismail Jakobs stand vor Absprung

Der Durchbruch bei den Profis kam für ihn selbst etwas überraschend: „Wenn mir am Anfang der Saison jemand einen Vertrag vorgelegt hätte, dass ich drei Spiele über 90 Minuten mache, hätte ich sofort unterschrieben“, sagte Jakobs im März.

Vor einem Jahr stand er bekanntlich bereits vor dem Absprung zum SC Paderborn – eben weil er sich wenig Chancen auf Spielpraxis ausrechnete.

Co-Trainer André Pawlak (49), der Jakobs bereits in der U21 betreut hatte, und auch der damalige Chefcoach Achim Beierlorzer (52) überzeugten ihn allerdings von einem Verbleib.

Ismail Jakobs ist Sprint-König des 1. FC Köln

Im EXPRESS-Interview erklärte Jakobs in der Hinrunde: „Ich hatte Wechselgedanken, weil ich letzte Saison nicht die Chance bekommen habe, die ich mir erhofft hatte. Achim Beierlorzer ist dann auf mich zugekommen und hat mir ab dem ersten Tag ein gutes Gefühl gegeben und mir erklärt, dass er mich gerne halten würde. Das hat mich überzeugt.“

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Zum Glück! Für den FC wäre Jakobs ein herber Verlust gewesen, wie mittlerweile klar ist. Seine größte Waffe ist sein Tempo. 799 Sprints hat der Linksaußen laut offizieller Bundesliga-Statistik in der vergangenen Saison absolviert, liegt damit auf Platz 14 aller Profis. Und das mit 20 Einsätzen.

Ein Lohn für Jakobs' starke Saison: Neben Gewinner Alphonso Davies (19, FC Bayern), Erling Haaland (19, Borussia Dortmund), Marcus Thuram (22, Borussia Mönchengladbach) und Jonjoe Kenny (23, FC Schalke 04) war er für den Titel Rookie des Jahres nominiert.