„Haben alles versucht“Fan-Verbot im FC-Trainingslager in Donaueschingen

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Anthony Modeste vergangenes Jahr in Donaueschingen. Dieses Mal sind keine Trainingsgäste erlaubt.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der 1. FC Köln muss im Trainingslager in Donaueschingen (20. bis 29. August) auf seine Fans verzichten. Die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg erlaubt keine Trainingsbesuche von Anhängern.

„Die zuständige Gesundheitsbehörde in Donaueschingen hat entschieden, dass der Trainingsbetrieb ohne Zuschauer stattfinden muss. Das ist Teil der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus (Corona-Verordnung) in Baden-Württemberg“, teilt der Klub mit.

Horst Heldt: „Natürlich war es unser Wunsch...“

FC-Sportchef Horst Heldt (50) erklärt: „Natürlich war es unser Wunsch, dass wir unsere Fans dabei haben. Traditionell kommen immer sehr viele Fans mit ins Sommertrainingslager und begleiten uns auf dem Weg zum Saisonstart.“ 

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Fans und Mannschaft auf einem Foto – das war in Kitzbühel eine Tradition.

Vor allem Kitzbühel war in den vergangenen Jahren ein beliebtes Ziel für die Anhänger – Jahr für Jahr reisten hunderte mit nach Österreich.

Heldt sagt weiter: „Wir haben alles versucht, damit das auch in diesem Jahr wieder möglich ist. Leider ist das Ergebnis nicht so ausgefallen, wie wir uns das vorgestellt haben. Die hohe Verantwortung der Gesundheitsämter in Zeiten der Pandemie ist uns bewusst, deshalb akzeptieren wir die Entscheidung. Wir sind froh darüber, dass sich das Gesundheitsamt Donaueschingen dahingehend kooperativ gezeigt hat, dass wir unter professionellen Bedingungen trainieren können. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken.“

1. FC Köln braucht Sondergenehmigung für Training

Das örtliche Gesundheitsamt hat dem FC eine Sondergenehmigung für das Training mit mehr als 20 Personen erteilt – sonst wäre an einen professionellen Trainingsbetrieb natürlich nicht zu denken gewesen. Teil der Auflagen: Der Platz muss großzügig abgesperrt und von Sicherheitspersonal überwacht werden. Auch Sponsoren dürfen nicht dabei sein.

„Alle Fans, die schon langfristig gebucht hatten und trotzdem nach Donaueschingen reisen, bitten wir darum, nicht zu den Trainingseinheiten zu kommen“, sagt der FC-Fanbeauftragte Rainer Mendel. „Wir werden uns mit diesen Fans in Verbindung setzen und ein Alternativprogramm anbieten.“

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Auf die Klub-Verantwortlichen warten rund um den Trainingsbetrieb auch mehrere Stiftungstermine: Der Tafelladen Schwenningen und der Arbeitskreis Asyl (Nachmittagsangebote für Flüchtlingskinder) sollen besucht werden, die Einrichtung Grauzone e.V. (kümmert sich um Opfer sexueller Übergriffe) erhält eine Spende. (mze)