Köln – Die Frauen des 1. FC Köln haben eine nahezu perfekte Saison in der 2. Frauen-Bundesliga abgeliefert. Die Mannschaft von Trainer Sascha Glass (48) pflügte mit 15 Siegen und nur einem Unentschieden durch die Süd-Staffel und krönte sich damit zum verdienten Meister und Aufsteiger. Das große Ziel für die kommende Bundesliga-Saison heißt nun: Klassenerhalt.

• 1. FC Köln steigt in die Frauen-Bundesliga auf
• FC-Ziel lautet Klassenerhalt
• Interview mit der Sportlichen Leiterin Nicole Bender

„Glückwunsch an unsere FC-Frauen, die eine großartige Saison gespielt haben und hochverdient in die Bundesliga aufsteigen. Die Mädels haben keine Partie verloren und haben 46 von 48 möglichen Punkten geholt. Das ist trotz der Favoritenrolle, die wir in dieser Liga hatten, eine beeindruckende Leistung. Wir sind sehr erleichtert, dass wir mit unseren Herren und unseren Damen in der kommenden Spielzeit in der höchsten Spielklasse antreten werden“, freut sich FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (46).

Die Sportliche Leiterin Nicole Bender (38) spricht im EXPRESS-Interview über den Aufstieg, den neuen Kader und die Ziele der FC-Mädels.

Glückwunsch zum Aufstieg. Wie fällt Ihr Fazit von dieser Saison aus?

„Es war eine fast perfekte Saison. Wir haben lediglich gegen Saarbrücken Punkte liegen gelassen. Das ist schon eine tolle Bilanz. Wir sind unglaublich glücklich, dass wir den Aufstieg so früh klar gemacht haben. Das hat unsere Planung enorm erleichtert.“

Was war die größte Herausforderung auf dem Weg zurück in die Bundesliga?

„Das war leider unser enormes Verletzungspech. Das hat uns sehr gebeutelt. Wir hatten teilweise nur 13 fitte Spielerinnen zur Verfügung. Wir mussten sogar mit Spielerinnen der U17 und U20 aufstocken. Ich bin sehr froh und stolz, dass wir das so toll gemeistert haben.“

Welchen Anteil hat Sascha Glass am Erfolg Ihrer Mannschaft?

„Sascha hat natürlich einen gewaltigen Anteil am Aufstieg. Er hat sehr hart und diszipliniert mit den Mädels trainiert. Dazu hat er es geschafft, die Mannschaft mental auf der Höhe zu halten, was in Corona-Zeiten nicht ganz einfach war. Es ist auch sein Verdienst, dass sich einzelne Spielerinnen enorm verbessert haben. Er bringt alles mit, was ein Trainer braucht. Wir sind sehr froh, dass wir die Herausforderung Bundesliga mit ihm angehen können.“

Wie laufen die Planungen für die Bundesliga?

„Wir sind mit der Kaderplanung der ersten Mannschaft fast fertig. Wir haben bereits vier Transfers veröffentlicht, weitere Neuzugänge stehen so gut wie fest. Wir werden mit einem kleinen Kader aus 18 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen in die Saison gehen. Wenn wir aber noch eine Spielerin finden, die uns richtig weiterhilft und Strahlkraft für den Fußballstandort Köln mitbringt, würden wir versuchen, sie zu holen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir kommende Saison einen schlagkräftigen Kader beisammen haben werden.“

Was ist mit diesem Kader in der kommen Saison möglich?

„Wir können mit einem guten Gefühl in die Saison gehen, das ist schon mal ganz wichtig. Wir haben ganz andere Voraussetzungen im Vergleich zu unseren letzten drei Aufstiegen. Wir sind sehr früh fertig mit der Planung und haben meiner Meinung nach einen gesunden Mix aus jungen Wilden und erfahrenen Spielerinnen gefunden. Ich glaube, damit können wir die Mission Klassenerhalt bestreiten.“

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Es geht also ausschließlich um den Klassenerhalt?

„Ja genau, wir denken an keine konkrete Platzierung. Wir wollen einfach sehen, dass wir drin bleiben. Ich würde mir wünschen, dass wir nicht bis zum Schluss zittern müssen, sondern früh Klarheit schaffen.“

Was hat sich seit dem letzten Abstieg beim FC getan?

„Es hat sich eine Menge verändert. Es ist alles viel professioneller geworden. Der Klub hat beispielsweise von Teilzeit auf Vollzeit umgestellt, sodass wir alle unseren gesamten Fokus auf den Fußball legen können. Das erleichtert uns die Sache enorm. Ich bin dem FC, dem Vorstand und speziell Alexander Wehrle sehr dankbar für diese Möglichkeiten. Wir erfahren viel Zuspruch aus dem gesamten Verein und die Rückendeckung gibt einem ein richtig gutes Gefühl – auch im Hinblick auf die Bundesliga.“

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten in der Bundesliga?

„Ich bin einfach unglaublich glücklich, dass der FC zurück in der höchsten deutschen Spielklasse ist. Wir dürfen uns jetzt mit Mannschaften wie dem FC Bayern München oder dem VfL Wolfsburg messen, die zu den besten Vereinen der Welt zählen. Das ist schon eine große Sache, die wir mit Respekt aber nicht mit Angst angehen werden. Ich freue mich auch auf die Pokal-Spiele. Da das Finale jedes Jahr bei uns in Köln stattfindet, schielt man schon mal mit einem Auge in unser Wohnzimmer. Ich würde lügen, wenn ich nicht den Traum von einem Finale hätte. Es wartet auf jeden Fall eine spannende Zeit auf uns.“