„Für ihn ist die Luft beim FC raus“Klub-Legende checkt Kölns Sturm-Trio

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Simon Terodde, Anthony Modeste und Jhon Cordoba (v.l.) beim FC-Training

von Martin Zenge (mze)Markus Krücken (krue)

Köln – Als Köln vor einem Jahr auf die Bundesliga-Bühne zurückkehrte, galt das Sturm-Trio Anthony Modeste (32), Simon Terodde (32) und Jhon Cordoba (27) als DAS Prunkstück des Kaders. Am Ende schoss der Kolumbianer den FC nahezu im Alleingang zum Klassenerhalt.

Vor der neuen Saison mehren sich im Kölner Angriff die Fragezeichen und Wechselspekulationen. Klub-Legende Dieter Müller (66) macht im EXPRESS den Baller-Check!

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Dieter Müller, Kölns „Stürmer des Jahrhunderts“

Wenn einer weiß, wie man für den FC in der Bundesliga trifft, dann er: Müller (1973 bis 1981 in Köln) erzielte 159 Erstliga-Tore mit dem Geißbock auf der Brust, war 1977 und im Double-Jahr 1978 Torschützenkönig und wurde nicht umsonst zum „FC-Stürmer des Jahrhunderts“ gewählt.

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So sieht seine Analyse des FC-Angriffs aus:

Dieter Müller schwärmt von Jhon Cordoba

Mit 13 Treffern war er Kölns Lebensversicherung der vergangenen Saison. Dem Top-Torjäger liegt ein Angebot zur vorzeitigen Vertragsverlängerung vor – doch eine Entscheidung ist weiterhin nicht in Sicht.

Für Müller hat ein Cordoba-Verbleib oberste Priorität! „Ich würde ihn unbedingt behalten. Er macht seine Tore und hat seine Klasse bewiesen, ist robust und im besten Alter. Es ist klar, dass es für ihn nach so einer Saison Anfragen gibt. Aber man sollte sich sehr gut überlegen, da schwach zu werden. Cordoba wäre bei mir weiter gesetzt.“

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Jhon Cordobas Vertrag läuft 2021 aus.

Hertha-Manager Michael Preetz (52) hat dem Kolumbianer, dessen aktueller Kontrakt 2021 ausläuft, „ein interessantes Profil“ bescheinigt – konkrete Anfragen sind bei FC-Sportchef Horst Heldt (50) bislang aber weder aus der Bundesliga noch aus dem Ausland eingegangen. Kölns Schmerzgrenze liegt bei circa 15 Millionen Euro (EXPRESS berichtet).

Dieter Müller zweifelt an Anthony Modeste

Nach zwei schwachen Saison-Dritteln mit nur einem Tor blühte der Franzose erst nach der Corona-Pause auf und steuerte drei Joker-Treffer bei. Wird Modeste, Held von 2017, noch mal der Alte?

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Anthony Modeste beim Saisonabschluss in Bremen

Müller ist skeptisch: „Seit er aus China wiederkam, ist ihm der Durchbruch nicht mehr gelungen. Ich habe schon damals nicht verstanden, warum einer nur für Geld in so eine Liga geht. England okay – aber China?“

Modeste ist derzeit der einzige Angreifer, dessen Verbleib in Köln als sicher gilt. Sein bestens dotierter Vertrag läuft bis 2023.

Dieter Müller empfiehlt Simon Terodde Wechsel 

Nach seiner Gala-Saison auf dem Weg zum Aufstieg (29 Tore) war Terodde 2019/20 lediglich Mitte der Hinrunde gesetzt. Seine 64 Rückrunden-Minuten sprechen für sich – der 32-Jährige ist nur noch Stürmer Nummer drei und denkt vor seinem letzten Vertragsjahr an einen Wechsel.

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FC-Stürmer Simon Terodde

Müller meint: „Es ist besser, wenn er geht. Für ihn ist die Luft beim FC raus. Klar ist das brutal, aber es war schon zu meiner Zeit so: Wenn ich keine Tore gemacht habe, wurde ich kritisiert. Es scheint ihm in der Bundesliga schwerer zu fallen, die 1. Liga ist wohl eine Nummer zu groß, er konnte sich hier nicht beweisen.“

Aus der 2. Liga, wo Terodde noch den Tore-Rekord von Sven Demandt (55) knacken will, zeigen der Hamburger SV und Nürnberg Interesse, beißen sich jedoch am Gehalt jenseits der zwei Millionen Euro die Zähne aus. Müller: „Wenn möglich, würde ich ihm raten, nach Hamburg zu wechseln. Der HSV ist noch immer eine Top-Adresse, eher als Nürnberg.“

Lob für Markus Gisdol

Für einen FC-Verantwortlichen ist der frühere Weltklasse-Stürmer übrigens voll des Lobes: Coach Markus Gisdol (50), der unmittelbar vor einer Vertragsverlängerung bis 2023 steht. „Mit ihm zu verlängern, ist eine gute Entscheidung. Gisdol ist ein Fachmann, menschlich integer und passt zum FC“, sagt Müller.