„Das bricht uns das Genick“Jonas Hector wird zur tragischen FC-Figur

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Jonas Hector, Kapitän des 1. FC Köln, ist nach dem 0:3 bei Bayer Leverkusen am 17. April 2021 frustriert.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Die Situation im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga spitzt sich nach dem 0:3 (0:1) gegen Bayer 04 Leverkusen für den 1. FC Köln immer mehr zu. Tabellenplatz 17 und nun schon vier Punkte Rückstand auf Rivale Arminia Bielefeld, die Konkurrenten Hertha und  Mainz konnten ihr Duell corona-bedingt nicht austragen. Der Kopf des FC in der Krise ist Jonas Hector (30) – derzeit als eher tragischer Held.

  • Jonas Hector kommt nur auf 15 Einsätze in 29 Bundesliga-Spielen
  • 1. FC Köln mit vielen Großchancen gegen Bayer 04
  • FC-Kapitän hadert: „Gegentore brechen uns das Genick“

Jonas Hector fiel beim 1. FC Köln monatelang aus

Kein anderer Profi steht mit seiner Saison so für die großen Probleme des 1. FC Köln wie Kapitän Jonas Hector. Monatelang laborierte er an unergründlichen Muskel- und Nackenbeschwerden, konnte nur 15 von 29 Bundesliga-Spielen absolvieren und fehlte dem FC so an allen Ecken.

Hector, im März Vater eines Jungen geworden, scheint zwar Richtung Saisonfinale in Schwung zu kommen und die Verantwortung zu übernehmen – doch weiter fehlt das nötige Quäntchen Glück.

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Jonas Hector: Lattentreffer gegen Wolfsburg und Leverkusen

Das war schon beim VfL Wolfsburg zu bestaunen, wo dem 1. FC Köln eine engagierte Leistung nicht zu einem Punktgewinn reichte – auch weil Hector die Großchance zur Führung nicht nutzen konnte. Mit dem schwachen rechten Fuß setzte er das Leder in der Anfangsviertelstunde an die Latte.

Gegen Bayer 04 Leverkusen wurde es dann tragisch: Hector verpasste mit einem aussichtsreichen Kopfball die Führung. Dann hämmerte er einen indirekten Freistoß ans Gebälk. Und Anfang der zweiten Halbzeit verpasste er nach Pass von Marius Wolf noch einmal den möglichen Ausgleich.

1. FC Köln mit vielen Gegentoren

„Ich hab schon den Anspruch an mich, auch mit rechts Tore zu erzielen“, sagte der Ex-Nationalspieler nach der Partie. „Aber ich habe den Ball nicht richtig getroffen und deshalb geht er wohl vorbei.“ Es war die letzte große Gelegenheit vor dem 0:2. Hector: „Wir geben die Gegentore zu einfach her, das bricht uns das Genick.“ Auch wenn er nach der Vorentscheidung durch Bailey haderte, füllte er seine Führungsrolle nach vorne wie nach hinten bis zum Schluss aus. Nur ein Tor wollte ihm halt nicht gelingen, ohnehin hat Hector in dieser Saison erst einmal getroffen, Sebastian Bornauw (22), im Vorjahr sechsmal erfolgreich, noch gar keins.

Auch ein Problem für den FC. Das 0:3 konnten beide auch nicht verhindern. Mit 53 Gegentreffern hat Köln die zweitschlechteste Defensive hinter dem FC Schalke (75).

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Jonas Hector hofft auf Trainer-Effekt

Aber Hector will nicht aufgeben, hofft trotzdem noch auf einen Trainereffekt mit dem neuen Coach Friedhelm Funkel. „Funkel bringt das Feuer mit, dass wir jetzt brauchen. Das was wir uns vorgenommen haben, haben wir eingebracht, außer in den drei Situationen bei den Gegentoren. Er versucht uns Sicherheit zu geben. Leipzig wird nicht einfacher.“

Trotzdem wird es Hector weiter versuchen. Und Funkel glaubt an seinen Kapitän. „Wir hatten auch sehr viel Pech. Sein Kopfball, der knapp daneben geht, Jonas' Freistoß an die Unterkatte der Latte." Irgendwann, so die Hoffnung, wird der Knoten platzen.