„Darf man ja nicht mehr sagen“Rassismus-Wirbel um Funkel: FC-Coach kassiert Shitstorm

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Friedhelm Funkel (l.) und Bayer-Boss Rudi Völler am 17. April 2021 nach der 0:3-Niederlage des 1. FC Köln in Leverkusen.

Leverkusen – Was war da denn los? Friedhelm Funkel (67) sorgte nach seinem Trainer-Comeback am Samstagabend (17. April 2021) mit einem TV-Interview für mächtig Wirbel. Im Netz laufen unzählige User Sturm gegen den FC-Coach, werfen ihm Rassismus vor. 

  • 1. FC Köln verliert 0:3 bei Bayer Leverkusen
  • Friedhelm Funkel mit fragwürdiger Aussage in TV-Interview
  • FC-Coach kassiert heftigen Shitstorm

Erst die Pleite, dann der Shitstorm!

Darum geht es: Nach dem 0:3 des 1. FC Köln bei Bayer Leverkusen stand Friedhelm Funkel bei Sky-Reporter Ecki Heuser zum Interview bereit. Der Trainer analysierte zunächst die unglückliche Niederlage seiner Mannschaft, sprach dann über die Stärken der Werkself.

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Welche Ausdrücke meint Friedhelm Funkel?

Im Wortlaut: „Leverkusen hat natürlich auch eine enorme Schnelligkeit durch ihre – den einen oder anderen Ausdruck darf man ja jetzt nicht mehr sagen – Spieler, die so schnell sind.“ Reporter Heuser kicherte.

Welche Ausdrücke Funkel meinte, kann natürlich nur spekuliert werden. Für viele Fans war nach den Treffern von Leon Bailey (23) und Moussa Diaby (21) allerdings klar, dass er auf die Hautfarbe der Leverkusener Offensiv-Stars anspielte.

Deutliche Fan-Reaktionen auf TV-Interview von Friedhelm Funkel

Einige Reaktionen aus dem Netz:

„Das letzte Jahrhundert hat angerufen. Sie wollen Friedhelm Funkel zurück. Von mir aus kann er wieder gehen“, meint Twitter-User „SchorseFC“. Kevin Scheuren schreibt: „Absoluter Unsinn, den Friedhelm Funkel da von sich gegeben hat.“

„Einfach direkt zurück in den Schaukelstuhl“, so Moritz Zimmermann. User „Köbes Jakobs“ ist „sprachlos, was Funkel da angedeutet hat“.

Die „1. FC Köln Supporters USA“ fordern in einem offenen Brief an den Vorstand sogar den sofortigen Rauswurf: „Funkels Denkweise ist nicht mit den Werten des Vereins zu vereinbaren.“

Kaum einer springt dem 67-Jährigen zur Seite. Stattdessen wird daran erinnert, dass er 2019 den früheren Schalke-Boss Clemens Tönnies (64) nach dessen Rassismus-Eklat verteidigt hatte.

Funkel damals: „Clemens hat eine Aussage getätigt, die nicht geht. Was jetzt mit ihm gemacht wird, halte ich aber nicht für in Ordnung. Er wird ja regelrecht geschlachtet. Es bringen Leute mit einem Samurai-Schwert Menschen um. Da wird zwei Tage drüber berichtet, dann ist es vergessen. Wir müssen alle ein bisschen runterkommen.“

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Was man Funkel zugutehalten kann: Das Interview in der BayArena fand unmittelbar nach Abpfiff statt, es war sein erstes Spiel nach langer Pause. Eine derartige Aussage darf dem FC-Trainer dennoch niemals passieren.

Zwei Stunden brodelte der Shitstorm, dann meldete sich der FC mit einem Tweet zu Wort, welcher der emotionalen Diskussion in den sozialen Netzwerken wohl kaum gerecht wird. „In dem Interview bei Sky bezog ich mich einzig auf die enorme Schnelligkeit von Leverkusens Spielern, nichts anderes war gemeint, nichts anderes wollte ich damit sagen“, wird Funkel dort zitiert.

Welche Ausdrücke man „jetzt nicht mehr sagen“ darf, bleibt also offen.