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„Da gibt's auch Querschnitts-Lähmungen“FC-Star Czichos knapp am Rollstuhl vorbei

Rafael_Czichos

Rafael Czichos wurde gegen Hertha BSC von Sanitätern vom Feld getragen. 

von Martin Zenge (mze)

Köln – Es war der Verletzungsschock dieser Saison: Rafael Czichos (29) prallte am 22. Spieltag im Olympiastadion mit Herthas Marko Grujić (23) zusammen und zog sich einen Wirbelbruch zu – das Saison-Aus!

Doch der FC-Verteidiger hatte noch riesiges Glück im Unglück: Er wäre beinahe im Rollstuhl gelandet.

Rafael Czichos spricht über schwere Verletzung

Rückblick auf den 22. Februar: Czichos sprang bei einem Zweikampf mit dem Kopf voraus in Grujić, blieb zunächst regungslos liegen und wurde dann sofort mit dem Krankenwagen ins Berliner Virchow-Klinikum gefahren (hier lesen Sie mehr).

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Wenige Tage später folgte eine Operation an der Wirbelsäule in der Kölner Uniklinik.

In der neuen Folge der Doku-Serie „24/7 FC“ sprechen der Abwehrboss sowie Prof. Dr. Peer Eysel erstmals ausführlich über die Verletzung und die OP. Es wird deutlich: Czichos‘ Karriere wäre um ein Haar beendet gewesen!

Rafael Czichos: Halswirbelsäule zerrissen

Klinikdirektor Eysel, der den FC-Profi operiert hat, erläutert: „Als Rafael hierher kam, wussten wir schon, dass er eine schwere Verletzung an der Halswirbelsäule hat. Wir haben ein CT und MRT gemacht sowie geröntgt. Und da sah man, dass die Halswirbelsäule zerrissen war an einer Stelle. Er wurde dann sehr schnell operiert. Dabei wurde sichtbar, dass die Halswirbelsäule wirklich komplett zerrissen war an dieser Stelle.“

Eysel im Gespräch mit Czichos: „Das war verdammt viel Glück! Da gibt’s auch Querschnittslähmungen – bei so einer Situation, wenn das auseinanderreißt. Das ist vielleicht kein Fünfer, aber sicher ein Vierer im Lotto.“ Czichos Halswirbelsäule sei komplett instabil gewesen – viele Sportler können nach so einer Verletzung nicht mehr laufen.

Rafel Czichos wird wieder komplett gesund

Deswegen lautet Eysels klare Empfehlung an Czichos: „Ich würde diese Saison nicht mehr spielen!“ Der FC-Verteidiger muss zunächst mal die Beine hochlegen. „Ich verordne jetzt Urlaub und Sonnenschein und viel Ruhe. Dann ist er bald wieder fit“, so der Uniklinik-Professor.

Denn das ist die beste Nachricht: „Es wird wieder so heilen, dass es keine Ausfälle gibt“, verspricht Eysel: „Die volle Belastbarkeit wird bestehen. Wenn die Verletzung ausgeheilt ist, ist sie vergessen. Das ist ganz wichtig.“

Kingsley Ehizibue betete neben Rafael Czichos

Bei den Bildern aus Berlin läuft es einem noch heute eiskalt den Rücken herunter. Czichos am Boden, Mitspieler Kingsley Ehizibue hockt neben ihm und betet. „In solchen Momenten realisiert man, dass das Leben mehr als Fußball ist“, sagt der Rechtsverteidiger.

FC-Doc Peter Schäferhoff (65) verfolgte Kölns 5:0-Sieg bei der Hertha zu Hause vor dem Fernseher – und ahnte sofort, dass etwas Schlimmes passiert ist. „Ich weiß, der Jung‘ ist das Gegenteil von einem Weichei. Er hat sofort die Hand gehoben – und wenn der die Hand hebt, hat er etwas Gewaltiges.“ Schäferhoff erkundigte sich direkt nach dem Spiel bei seinem Kollegen Paul Klein (52), der vor Ort war.

Rafael Czichos: „Ich komme wieder“

So erlebte Czichos selbst die schweren Minuten: „Ich war mir direkt sicher, dass das keine normale Bewegung war. Und auch der Schmerz war nicht so, dass er gleich wieder aufhören würde. Ich bin froh, dass Paul (Klein, Mannschaftsarzt; d. Red) und Klaus (Maierstein, Physio) auf dem Platz so gut reagiert haben. Sie haben sofort gesagt, dass ich mich auf gar keinen Fall bewegen soll. Damit haben sie mir sehr, sehr viel geholfen. Wie man gemerkt hat, hatte ich extremes Glück in dieser Situation.“

Hier lesen Sie mehr: So geht der 1. FC Köln mit der Corona-Pause um

Vor seiner Verletzung war Czichos unangefochtener Stammspieler und extrem wichtig für FC-Trainer Markus Gisdol (50) – dank des schnellen Eingreifens der Ärzte und Betreuer kann er das auch wieder werden. Rafa verspricht: „Ich komme wieder!“