„Ziemlich in die Hose gegangen“Ex-S04-Coach stellt Schalker Personal-Politik infrage

Mirko Slomka

Ex-Schalke-Trainer Mirko Slomka, hier am 1. November 2019 in Hannover, hat sich zu den jüngsten Personalentscheidungen bei den „Königsblauen“ geäußert.

Gelsenkirchen – Auf Schalke läuft alles aus dem Ruder – nun hat sich auch der frühere S04-Coach Mirko Slomka (53) zu Wort gemeldet.

Slomka hält die Situation der Knappen für „sehr dramatisch“ und „brutal schwierig“. In einem NDR2-Interview kritisierte der Ex-Bundesliga-Trainer am Donnerstag vor allem die jüngsten Personal-Entscheidungen der Königsblauen.

Die Gelsenkirchener hätten in dieser Hinsicht vielleicht etwas zu voreilig gehandelt.

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Schalke: Slomka kritisiert Personal-Entscheidungen

„Ich persönlich sage: Wenn ich Spieler wie Ibisevic, Bentaleb oder Harit habe, die der Mannschaft helfen können“, sagte Slomka. „Oder einen Technischen Direktor wie Michael Reschke, den man vor die Tür gesetzt hat, der aber ein ausgewiesener Fachmann ist, wenn es darum geht, Spieler zu entdecken: Dann muss man einfach zusammenhalten und nicht alles auseinanderdividieren. Dann muss man jede Arbeitskraft nutzen, um den Turnaround zu schaffen. Das ist bei den Schalkern in der vergangenen Woche ziemlich in die Hose gegangen.“

Bentaleb (26) und Harit (23) waren nach der 0:2-Pleite der Schalker gegen den VfL Wolfsburg am achten Spieltag suspendiert worden.

Bei Ibisevic (36) gingen die Blau-Weißen sogar noch einen Schritt weiter: Der Vertrag des bosnischen Routiniers wurde zum 21. Dezember aufgelöst, zuvor war der Angreifer in ein Handgemenge mit Co-Trainer Naldo (38) verwickelt.

„Leider hat es hier auf Schalke nicht so gepasst, wie wir uns das gemeinsam versprochen haben. Ausdrücklich betonen möchte ich, dass der emotionale Ausbruch im Training am vergangenen Sonntag überhaupt nichts mit dieser Entscheidung zu tun hat – so etwas passiert im Fußball“, hatte Sport-Vorstand Jochen Schneider (50) gesagt.

Slomka war von 2004 bis 2006 Co- und bis April 2008 auch Cheftrainer der Schalker. In dieser Zeit erreichte der Klub das Halbfinale des Uefa-Pokals und wäre 2007 beinahe deutscher Meister geworden. (dpa/cw)