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„Wollen niemanden dabei haben“Krach mit Weltmeistern – DFB reagiert

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Lothar Matthäus (r., hier im Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw bei einem Länderspiel 2018 in Berlin) ist sauer auf den DFB.

München – Eigentlich wollten sich die Fußball-Weltmeister von 1990 im Juli zum 30. Jubiläum ihres Titels von Rom treffen. Doch die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machten den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Nun gibt es einen neuen Anlauf für ein Wiedersehen der Stars.

Lothar Matthäus: Darum kam es zum Bruch mit dem DFB

Diese Woche steigt ein Ehemaligen-Treffen mit Spielern der Weltmeister-Teams von 1990 und 1974 sowie auch DDR-Nationalspielern in der Toskana. Während sich die Nationalmannschaft also in Köln versammelt, schwelgen die Helden früherer Jahre in Italien in Erinnerung – und das ganz ohne Beteiligung des Verbandes.

Ehrenspielführer Lothar Matthäus (59) sieht einen „kleinen Bruch“ zwischen dem DFB und früheren Nationalspielern. Deshalb sei der Verband auch nicht in das Treffen eingebunden worden, sagte der frühere Weltfußballer bei Sky. „Wir wollen den DFB gar nicht dabei haben“, betonte Matthäus. Unter früheren Nationalspielern herrsche Unmut über „einige Entscheidungen“ der DFB-Spitze.

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DFB: Keine Freikarten mehr für Ex-Nationalspieler

Ärger habe unter anderem ausgelöst, dass es für Ex-Nationalspieler keine Freikarten für Länderspiele mehr gebe. Dies sei nur in einer kurzen E-Mail mitgeteilt worden. Auch der Umgang mit Franz Beckenbauer im Zuge der Sommermärchen-Affäre stoße bei den Veteranen auf Kritik. Daher habe man die Zusammenkunft in eigener Regie ohne den DFB organisiert. Dies sei „wie so ein Klassentreffen“, sagte Matthäus.

Der DFB habe die 1990er Weltmeister 30 Jahre nach dem Titelgewinn zu einem Abendessen einladen wollen. „Die wissen gar nicht, worum es uns geht“, meinte Matthäus. Die Ex-Profis wollten zwei oder drei Tage gemeinsam verbringen, nicht nur wenige Stunden. Er gehe davon aus, dass der DFB derzeit „andere Sorgen“ habe, fügte Matthäus hinzu. Der Rekord-Nationalspieler versicherte mit Blick auf das Verhältnis zum DFB aber auch: „Für mich ist alles reparabel.“

DFB kontert Matthäus-Vorwürfe im EXPRESS

Der Verband rechtfertigt sich auf EXPRESS-Nachfrage. Aus Compliance-Gründen sei es nicht mehr zulässig, ehemaligen Spielern einfach so Karten zu schenken. Ansonsten wäre die Gemeinnützigkeit des größten Sportfachverbandes der Welt gefährdet. Als Entschädigung wollte der DFB eigentlich die 74er- und 90er-Weltmeister zu einem EM-Heimspiel in München einladen. Doch durch die Verschiebung des Turniers sei der Plan hinfällig gewesen. Nun hat der Verband den Krach mit den Alt-Stars.

Oliver Bierhoff hofft auf Frieden mit Lothar Matthäus & Co.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff (52) reagierte am Montag bei der Pressekonferenz auf den Zoff. „Dass Lothar Gesprächsbereitschaft gezeigt hat, hat mich besonders gefreut. Der DFB hat eine hohe Wertschätzung für seine ehemaligen Nationalspieler. Ich hoffe, dass man wieder zusammen kommt. Der deutsche Fußball hat diesen Spielern viel zu verdanken.“

Fritz Keller: „Vielleicht ist es ein Missverständnis“

Auch DFB-Präsident Fritz Keller (63) hofft auf eine Beruhigung des Streits. „Corona-Zeiten, in denen die Zahlen hochschnellen, sind vielleicht auch nicht die richtigen Zeiten, um eine größere, freudige Veranstaltung zu feiern. Wir wissen aber, was wir an unseren Sieger-Nationalmannschaften haben“, sagte er. „Das werden wir gebührend nachholen“, versprach er und schob nach: „Sie dürfen auch gerne mal alleine feiern. Vielleicht ist da auch ein kleines Missverständnis dabei.“