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„Wie ein Stück Sch***e“Drittliga-Profi tritt heftig gegen Ex-Klub Uerdingen nach

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Selim Gündüz feierte mit dem Halleschen FC am vergangenen Dienstag einen 1:0-Auswärtserfolg gegen seinen Ex-Klub KFC Uerdingen. Anschließend trat er heftig gegen den ehemaligen Arbeitgeber nach.

von Anton Kostudis (kos)

Halle/Köln – Es sind Aussagen, die in dieser drastischen Form nur selten von Profi-Fußballern zu hören sind: Drittliga-Kicker Selim Gündüz (26) hat nun zu einem heftigen Rundumschlag gegen seinen Ex-Verein KFC Uerdingen ausgeholt. Im Interview mit „Reviersport“ lässt der Offensivspieler des Halleschen FC kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgeber.

Am vergangenen Dienstag hatte Gündüz mit dem HFC einen 1:0-Auswärtserfolg beim KFC gefeiert. Anschließend teilte der gebürtige Siegener dann heftig gegen den Ex-Verein aus.

Selim Gündüz mit heftiger Kritik an Ex-Klub KFC Uerdingen

Gündüz war im Sommer vergangenen Jahres von Darmstadt 98 nach Uerdingen gewechselt und hatte zu Beginn der Saison zehn Drittliga-Einsätze absolviert. Nach dem Rauswurf des damaligen KFC-Cheftrainers Heiko Vogel (45, jetzt bei der U23 von Borussia Mönchengladbach) Ende September fand sich Gündüz dann aber schnell auf der Tribüne wieder.

Und das machte dem Rechtsaußen schwer zu schaffen. „Nach dem Rauswurf von Heiko Vogel hat man mich einfach links liegen gelassen. Ich bin kein Mensch, der sich an irgendjemanden rächen will oder dergleichen. Es war einfach kein respektvoller Umgang“, erinnert sich Gündüz. Der Ex-Uerdinger ergänzt: „Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Mental und psychisch. Ich habe mir auch professionelle Hilfe gesucht, weil mich das alles so fertig gemacht hat.“

Und der Offensivspieler erhebt nun schwere Vorwürfe gegen den Ex-Klub. Er sagt: „Ich habe nirgendwo zuvor so eine fehlende Menschlichkeit erlebt wie beim KFC Uerdingen. Ich bin mir sicher, dass es das kein zweites Mal in Fußball-Deutschland gibt. Da wird mit den Spielern umgegangen wie mit einem Stück Scheiße. Das muss ich so drastisch formulieren.“

Selim Gündüz: „Muss ich so drastisch formulieren“

Gündüz erklärt weiter: „Ich habe in Siegen, Bochum, Darmstadt oder jetzt in Halle gespielt. Überall herrschen professionelle Bedingungen, Strukturen vor. Beim KFC ist das nicht der Fall. Ich würde niemandem raten, zum KFC Uerdingen zu wechseln – für kein Geld der Welt. Am Ende muss man um dieses Geld sowieso sehr oft kämpfen.“

Damit spielt Gündüz unter anderem auf die Causa Kevin Großkreutz (32) an. Der hatte sich mit Uerdingen in den vergangenen Monaten einen Rechtsstreit geliefert, den beiden Seiten nun beigelegt haben. In einem Vergleich vor dem Krefelder Arbeitsgericht einigten sich der Weltmeister von 2014, dem am 1. Oktober vom KFC fristlos gekündigt worden war, sowie der Klub jetzt rückwirkend auf eine Vertragsauflösung.

Etwa 443.000 Euro werden dem Ex-BVB-Star noch ausgezahlt. Großkreutz hatte beim Drittligisten zuvor gegen eine neuerliche Gehaltskürzung protestiert, daraufhin stoppte der Klub die Zahlungen komplett. Es folgte die fristlose Kündigung des KFC, die Großkreutz aber nicht akzeptieren wollte.

Selim Gündüz: „Spieler des KFC tun mir einfach leid“

Gündüz erklärt nun: „Die Spieler des KFC tun mir einfach leid. Ich habe jetzt auch nach unserem Spiel am Dienstag mit einigen Jungs gesprochen, und die haben mir erzählt, dass sie zum Teil schon zwei Monate auf ihre Gehälter warten. Da frage ich mich, wie man einen Verein führen kann, wenn man seit Jahren nicht fähig ist, pünktlich und regelmäßig seinen Zahlungen nachzukommen?“ Der Halle-Profi weiter: „Wenn man seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, sollte man das Geschäft aufgeben.“ Klare Worte.

Immerhin: Beim 1:0 mit seinem neuen Klub beim Ex-Arbeitgeber stand Gündüz erstmals seit einem Jahr wieder in der Startelf. Die drei Punkte dürften ihm die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte versüßt haben.

Der KFC hat sich derweil bislang noch nicht zur Sache geäußert. (kos)