„Meine Telefonnummer kennen sie“Schiedsrichter Manuel Gräfe mit Botschaft an den DFB

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Schiedsrichter Manuel Gräfe scheidet aufgrund der Altersgrenze als Bundesliga-Schiedsrichter aus. Im ZDF-„Sportstudio“ schlug Gräfe, hier beim Spiel VfB Stuttgart – FC Augsburg am 7. Mai, seine Kollegin Bibiana Steinhaus-Webb als DFB-Präsidentin vor.

von Michael Eham (eham)

Mainz – Dass beim Deutschen Fußballbund (DFB) eine Veränderung her muss, ist allgemeiner Konsens. Dass es hinsichtlich Veränderungen im Verband etwas träge zugeht, das erlebt Schiedsrichter Manuel Gräfe (47) derzeit. Am Samstag, 15. Mai, äußerte sich der scheidende Unparteiische im ZDF-„Sportstudio“ zu seiner Zukunft und machte einen überraschenden Vorschlag für den Posten des DFB-Präsidenten.

  • Schiedsrichter Manuel Gräfe muss seine Bundesliga-Karriere beenden
  • Im ZDF-„Sportstudio“ schlug der Unperteiische Bibiana Steinhaus-Webb als DFB-Präsidentin vor
  • Fritz Keller hat nach seinem Nazi-Vergleich seinen Rücktritt angekündigt

Mit dem Erreichen der Altersgrenze von 47 Jahren ist die Bundesliga-Karriere von Schiedsrichter Manuel Gräfe nach der Saison zu Ende. Er würde allerdings seine Karriere gerne fortsetzen und in den vergangenen Wochen wurden auch die Stimmen von Spielern, Trainern und Managern lauter, die Altersgrenze für Schiedsrichter doch aufzuheben. Doch der DFB stellt sich quer.

Auch die Schiedsrichter-Kollegen Guido Winkmann und Markus Schmidt sind von der Altersgrenze betroffen. „Sie haben nein gesagt. So ist es Stand jetzt immer noch. Wenn sie sich es überlegen wollen – meine Telefonnummer kennen sie“, sagte Gräfe am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF.

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Denn beim DFB setzt man auf eine Fluktuation im Schiedsrichter-Kader der Bundesliga. Der Sportliche Leiter der Elite-Schiedsrichter beim DFB sehe in einer Aufweichung der Regelung Probleme der Weiterentwicklung im Bereich der Elite-Unparteiischen und der Strategie der Kaderplanung.

Manuel Gräfe sieht diese Gefahren nicht: „Ich bin einfach grundsätzlich ein Freund davon, dass es nach Leistung gehen sollte“, sagte Gräfe und schlug vor, die Altersgrenze von 47 Jahren als Richtlinie, aber nicht als Einbahnstraße zu betrachten.

Manuel Gräfe für Bibiana Steinhaus-Webb als DFB-Präsidentin

In der Causa Fritz Keller (64), der nach seinem Nazi-Vergleich seinen Rücktritt als DFB-Präsidenten angekündigt hat, schlug Gräfe mit Bibiana Steinhaus-Webb (42) eine ehemalige Kollegin von ihm als Nachfolgerin an der Spitze des DFB vor. „Warum nicht Bibi? Sie hat Weltmeisterschaften gepfiffen, sie hat viele Jahre beim DFB gearbeitet, sie kennt alle Facetten des Sports von beiden Seiten“, sagte Gräfe.

Bibiana Steinhaus-Webb ist die erste Frau, die in der Bundesliga der Männer Spiele geleitet hat. „Sie hat auch die Nachteile erlebt als Frau, musste sich richtig durchbeißen, das war nicht einfach für sie. Ich habe sie immer bewundert, dass sie diese Konsequenz hatte, diese Hartnäckigkeit“, sagte Gräfe über seine Kollegin, die inzwischen als Video-Assistentin im Einsatz ist. „Die bräuchte es auch in der Spitze und vielleicht wäre das mal ein neuer Ansatz.“

So traue Gräfe seiner Kollegin „eine andere Art, eine andere Moderation“ zu, „die vielleicht für Lösungen offener und bereiter sind“. (eha)