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„So geht fairer Wettbewerb“Ex-Kölner Koschinat blamiert HSV und gibt FC einen mit

Koschinat 34. Spieltag

Uwe Koschinat coachte den SV Sandhausen auch am letzten Spieltag mit vollem Engagement. 

von Markus Krücken (krue)

Hamburg/Köln – Das nennt man einen Coup zum Abschluss!

Ex-Fortuna-Köln-Coach Uwe Koschinat (48) hat ein Spiel zum Saisonende hingelegt, über das am Sonntag ganz Fußball-Deutschland spricht. Denn mit dem SV Sandhausen, der den Klassenerhalt zuvor längst sicher hatte, triumphierte er auch noch beim HSV sensationell mit 5:1 und versaute den Norddeutschen die Chance auf den Relegationsplatz! Das Interview.

Nach so einem Auftritt sehen Fragen nach Schulterklopfern aus, aber wir fragen gerne: Herr Koschinat, war dieser Sieg in Hamburg Ihr größter Coup als Trainer?

Alles zum Thema 3. Liga

Koschinat: Nein. Ich denke, der Klassenerhalt vergangenes Jahr ist höher einzuschätzen. Und natürlich der Aufstieg mit der Fortuna in die 3. Liga damals. Ohne den wüsste ich nicht, ob ich je eine Mannschaft in so einem Stadion coachen hätte dürfen wie heute.

Dennoch spottet man heute über den HSV wegen Ihnen und staunt über das kleine Sandhausen!

Ja, das ist etwas ganz Besonderes für den Klub. Sie sprechen es ja an, wir werden gern belächelt als der kleine Verein, und heute tut das sicher keiner.

Wie haben Sie diesen Coup geschafft? Schließlich ging es doch nur für den HSV noch um alles.

Nun ja. Einen Tag vorher haben wir ja veranschaulicht bekommen, wie man in einem fairen Wettbewerb nicht agieren sollte. Klar kann man beim HSV durch deren unbestrittene Qualität auch schlecht aussehen, aber ich habe vor der Partie darauf aufmerksam gemacht, dass vergangenes Jahr am letzten Spieltag Heidenheim total sauber war im Wettbewerb und Ingolstadt geschlagen hat. Das hat uns geholfen, in der Klasse zu bleiben.

Sie sprechen auch das beschämende Desaster des FC in Bremen am Samstag an…

Das hat Geschmäckle, wenn du da sechs Stück kriegst, dass da am Ende so ein Spiel rauskommt. Für uns dagegen ist das einfach optimal gelaufen: Denn in der 90. Minute bekamen wir den Hinweis, dass wir noch in der Tabelle klettern können, wenn wir nur ein einziges Tor nachlegen. Das ist in der Corona-Zeit wegen des Fernsehgeldes ja wichtig. Und dann trifft auch noch der Dennis Diekmeier. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. 

Mussten Sie den eigentlich gegen seinen Ex-Klub noch motivieren?

Der Dennis hat grundsätzlich nie ein Motivationsproblem. Es war heute sein 50. Spiel für Sandhausen. Dass er nach acht Jahren HSV an die Eckfahne läuft und jubelt, das zeigt wie viel ihm das heute bedeutet hat.

Fühlen Sie mit Ihrem Kollegen Dieter Hecking mit? Ein sympathischer Haudegen, der ja auch im Fußball alles erlebt hat…

Wir haben ganz lange miteinander gesprochen und allein dagesessen. Ich habe wirklich gesagt, dass mir das sehr leid tut, aber so funktioniert fairer Wettbewerb. Klar war er sehr niedergeschlagen, aber er hat mehrfach betont, dass sie den Aufstieg nicht heute verbockt haben.

Sie haben in Sandhausen verlängert. Was sind Ihre Ziele nun?

Wir wollen schon ein bisschen mehr. Ziel ist, Sandhausen unter die besten 25 Klubs Deutschlands zu führen, dafür müssten wir Siebter werden. Das ist ehrgeizig, aber man muss doch Ziele haben.

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Und denken Sie noch immer mal an die Fortuna?

Na ja, es gibt inzwischen schon einen großen Abstand. Ich finde, als Herr Schwetje aufgehört hat, das hätte man intern anders kommunizieren können, ich wünsche Herrn Westendorf alles Beste, weil er für mich immer ein ganz wichtiger Bezugspunkt war. Klar verliert man Fortuna ein bisschen aus den Augen, doch ich wünsche dem Verein alles Gute. Mit Alex Ende kommt ein guter Trainer mit akribischer Vorstellung vom Fußball, er ist eine tolle Wahl.