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„Schande der Bundesliga“Polizisten und RTL-Team attackiert: Dynamo in der Kritik

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Vermummte Chaoten haben am Rande der Drittliga-Partie zwischen Dynamo Dresden und Türkgücü München am Sonntag (16. Mai) für schwere Krawalle gesorgt.

von Anton Kostudis (kos)

Dresden/Köln – Es sollte ein Fußball-Fest werden, am Ende aber geht die Zweitliga-Rückkehr Dynamo Dresdens als einer der schwärzesten Tage in die Vereinshistorie des sächsischen Traditionsklubs ein. Während das Team von Alexander Schmidt (52) gegen Türkgücü München vor leeren Rängen des Rudolf-Harbig-Stadion beim 4:0 keinen Zweifel am Wiederaufstieg ließ, spielten sich vor der Arena hässliche Szenen ab. Ein Mob von Hunderten Krawall-Fans attackierte Polizisten und Journalisten, mehrere Menschen wurden verletzt.

  • Dynamo Dresden feiert Zweitliga-Rückkehr
  • Schwere Krawalle überschatten Sieg gegen Türkgücü München
  • Polizisten und Journalisten attackiert

Die Umgebung rund um das Stadion glich einem Schlachtfeld. Schon während der zweiten Halbzeit war es vor der Arena zu Attacken auf Polizisten gekommen. Vermummte Chaoten warfen selbst zwei Stunden nach dem Abpfiff noch Flaschen und Holzpfeiler auf die Beamten, zündeten massig Pyrotechnik. Es waren schockierende Szenen.

Aufstiegs-Krawalle überschatten Spiel von Dynamo Dresden

Ein Großaufgebot von mehr als 1000 Einsatzkräften hatte das Stadion vor dem Anpfiff abgesichert. Stadt und Polizei befürchteten einen Aufmarsch der Dynamo-Fans. Tatsächlich sammelten sich während der Partie dann auch immer mehr Anhänger rund um das Stadion. Tausende waren es am Ende.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Darunter auch „eine große Anzahl teilweise vermummter und gewaltbereiter Fußballfans“, wie die Polizei bestätigte. Elf Beamte wurden durch die Attacken verletzt, auch ein Kamerateam des Kölner Senders RTL wurde von Schlägern gezielt angegriffen. Das teilte RTL mit. Ein Fotograf soll zudem von Hooligans ohnmächtig geprügelt worden sein. Er musste notärztlich behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden, sei aber mittlerweile wieder ansprechbar. Das berichten mehrere Medien auf Twitter.

Das Internet-Magazin „vue.critique“ berichtete auf Twitter, Mitarbeiter würden von Hooligans gejagt, die Begriffe wie „Judenpresse“ skandiert hätten.

Die Polizei bot Medienvertretern über Twitter sogar Personenschutz an!

Die Beamten setzten unterdessen Wasserwerfer und Tränengas gegen die Randalierer ein, auch Räumpanzer fuhren am Stadion auf. „Es ist bedauerlich, dass der sportliche Erfolg von Dynamo Dresden von diesen bestürzenden Bildern überschattet wird“, sagte Dresdens Polizeipräsident Jörg Kubiessa (56).

Kritik an Dynamo Dresden: Netz-Debatte um Aufstiegs-Randale

Im Netz entbrannte sofort eine hitzige Debatte. Neben vielen fassungslosen und bestürzten Kommentaren über die Ausschreitungen gab es auch heftige Kritik an der Dynamo-Vereinsführung. Der Vorwurf vieler Nutzer: Der Klub habe die schweren Krawalle nicht scharf genug verurteilt.

Zwar twitterte der Klub unter anderem: „Hier gibt es sehr viel aufzuarbeiten, wenn der Polizeieinsatz vor dem Stadion abgeschlossen sein wird. Es ist sehr schade, dass dieser Tag so schwer beschädigt wurde.“ Außerdem schrieb der Verein: „Wir wünschen allen Verletzen da draußen rund um das Rudolf-Harbig-Stadion gute Besserung! Jeder betroffene Mensch ist auch an diesem Tag einer zu viel.“

Ein offizielles Statement zu den Ausschreitungen hatte die Klub-Führung der Sachsen aber auch am Sonntagabend noch nicht abgegeben. Ebenso wurde der Fan-Auflauf vor dem Stadion nicht verurteilt. Dynamo-Profi Marco Hartmann (33) hatte derweil nach dem Spiel noch über das Stadion-Mikrofon an die Fans appelliert: „Ich bitte euch einfach, geht bitte nach Hause.“ Sein Ruf wurde jedoch nicht erhöht.

Heftige Kritik an Klub-Führung von Dynamo Dresden

In Richtung des Vereins twitterte ein User: „Ich vermisse eine deutliche Distanzierung.“ Ein weiterer Fan sah es ähnlich: „Distanzierung sieht anders aus“, schrieb er. „Eine klare Ansage gegen Gewalt liest sich deutlich anders. Kein Vereinsboss, der mal deutliche Worte gegen Hools und Gewalttäter findet?“, fragt ein anderer.

Manche Fans schlugen einen deutlich härteren Ton an. „Respekt, draußen werden Polizisten und Journalisten niedergeprügelt und ihr kommt mit so einem Statement. Lachhaft! Ist das wirklich ernst gemeint von euch?“, meinte ein Twitter-User. Mancher forderte auch Konsequenzen vom DFB. „Zynisch! Das DFB-Sportgericht sollte zehn Punkte abziehen. Ihr habt gewaltbereite Randalierer und keine Fußball-Fans!“ Ein anderer schreibt: „Ihr habt die schlechtesten Fans der Welt!“

Ein User meinte nur: „Ihr seid die absolute Schande der Bundesliga!“ Ein weiterer forderte vom Klub: „Das Ganze aufarbeiten und die Idioten, die unseren Verein zum wiederholten Male ins schlechte Licht rückten, ordentlich bestrafen, im besten Falle mit Stadionverbot.“

„Das habt ihr ordentlich verkackt. Den Spielern Glückwunsch zum Aufstieg, der Verein sollte sich schämen“, schrieb ein User. Manche Fans behaupteten auf Twitter, das massive Polizeiaufgebot habe zur Eskalation beigetragen. Dazu meint ein Fan jedoch: „Die Polizei hat sicher nicht angefangen, mit Flaschen zu schmeißen!“

Dynamo Dresden: Nachspiel nach Aufstiegs-Krawallen?

So oder so dürften die Vorkommnisse in Dresden ein Nachspiel haben.

Dynamo Dresden steht derweil nicht zum ersten Mal wegen Fan-Gewalt im medialen Fokus. Immer wieder wurde der Verein in der Vergangenheit wegen Vergehen seiner Anhänger bestraft, unter anderem während der Zweitliga-Saison 2018/19, als Dresdner Chaoten im Stadion des FC St. Pauli randaliert hatten.