„Nennt mir einen Schlechteren“Hohn und Spott für Özil: Arsenal verliert auch ohne ihn

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Mesut Özil verfolgte das Arsenal-Spiel beim FC Soutahmpton am 25. Juni auf der Tribüne unter einem Sonnenschirm und musste sich anschließend viel Spott gefallen lassen. Zuletzt gehörte Özil dann nicht einmal mehr zum Spieltagskader.

von Béla Csányi (bc)

London – Knapp sieben Jahre spielt Mesut Özil (31) inzwischen für den FC Arsenal. Die Zeit für den ehemaligen deutschen Nationalspieler war stets gezeichnet von Höhen und Tiefen, doch nie war der Spott über den Weltmeister in England so groß wie derzeit.

Özil ist bei den „Gunners“ inzwischen nur noch Tribünengast, kommt beim Re-Start seit der Corona-Pause noch auf keine Minute Einsatzzeit in der Premier League. Und selbst als Ersatzspieler gab der Spielgestalter keine gute Figur ab.

Tottenham Hotspur siegt im London-Derby gegen Arsenal

Immerhin gab  es am Sonntag beim London-Derby seines FC Arsenal bei Tottenham Hotspur keine neuen  Aufreger-Fotos. Ging auch gar nicht, da Özil mal wieder gar nicht im Kader  stand. Tottenham siegte trotz Rückstand 2:1. Alexandre Lacazette (16.) hatte die Gäste mit einem 20-Meter-Pfund früh in Führung geschossen, Heung-Min Son (19.) nur drei Minuten später mit einem Heber ausgeglichen. In der Schlussphase köpfte Toby Alderweireld (81.) die Spurs zum wichtigen Sieg im Kampf um die Europa-League-Plätze.

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Mesut Özil sorgt als Ersatzspieler mit Sonnenschirm für Spott in England

Ende Juni hatte sich Özil beim Arsenal-Gastspiel in Southampton unter einen kleinen Sonnenschirm verkrochen, um sich vor der Hitze im St. Mary’s Stadium zu schützen. Zwar war Özil so vor der Sonne geschützt, die Kritik prasselte am Folgetag aber umso stärker auf ihn ein.

„350.000 Pfund die Woche fürs Unterm-Schirm-Sitzen“, spottete der populäre britische Moderator Piers Morgan bei Twitter über den teuersten Edelreservisten der Premier League. Hatte es Özil in Southampton immerhin noch als Ersatzspieler auf die Tribüne geschafft, so reichte es in den letzten drei Spielen nicht einmal mehr für einen Platz im Spieltagskader der Londoner.

Arsenal-Trainer Mikel Arteta findet keine Verwendung mehr für Mesut Özil

Trainer Mikel Arteta (38) macht damit mehr als deutlich, dass er keine Verwendung mehr für seinen ehemaligen Teamkollegen findet, mit dem er zwischen 2013 und 2015 immerhin 40-mal gemeinsam auf dem Rasen stand.

Er ziehe Spieler vor, „die die Werte respektieren, denen wir uns verschrieben haben, die sich unserer Kultur zu 100 Prozent verpflichtet fühlen und jeden Tag dem gerecht werden, was wir von ihnen erwarten“. Außerdem erklärte Arteta, er erwarte, dass die Spieler „bereit sind, sich gegenseitig zu helfen, füreinander zu kämpfen, und dass sie es genießen, miteinander zu spielen“.

Arsenal-Legende Paul Merson kritisiert Mesut Özil scharf

Auch Arsenal-Legende Paul Merson (52) machte deutlich, dass Özil in Artetas Spielphilosophie schlichtweg keinen Platz findet. „Wenn er nicht den Ball hat, ist er einer der schlechtesten Spieler der Welt. Nennt mir einen schlechteren!“, sagte Merson kürzlich bei „Sky Sports“.

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Özil sei „das Paradebeispiel“ eines Stars, der in einer ballbesitzorientierten Top-Mannschaft brillieren kann. Aber: „Wenn du den Ball nicht hast, wird er ihn dir nicht zurückgewinnen, weder für Liebe noch für Geld. Ich habe niemals einen Spieler gesehen, der dann so desinteressiert ist.“

Arsenal hofft auf Abschied von Topverdiener Mesut Özil

Will Özil nicht ein weiteres Jahr als beobachteter Tribünengast verschwenden, kommt Arsenals Topverdiener an einem Wechsel im Sommer nicht vorbei. Weil ein neuer Arbeitgeber aber wohl nur einen Bruchteil des 2018 ausgehandelten Jahresgehalts von 20 Millionen Euro zahlen dürfte, wird ein Abschied keinesfalls zum Selbstläufer.

Özil sei „verrückt“, wenn er Arsenal vor 2021 verlasse, gab selbst Merson zu. Ein gesamtes Jahr auf der Tribüne würde Özils Karriere allerdings einen noch größeren Knick verleihen. Aus sportlicher Perspektive wäre ein Abgang daher unvermeidlich. Die Entscheidung will für den Mittelfeldspieler wohl überlegt sein. An Zeit zum Nachdenken mangelt es derzeit aber immerhin nicht. (sid/bc)