„Fühle mich verraten“Präsident von Abstiegskandidat poltert böse gegen eigenes Team

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Vereinspräsident Tommaso Guilini, hier am 20. März im Spiel gegen Spezia, hat die Mannschaft von Cagliari Calcio öffentlich scharf kritisiert.

von Béla Csányi (bc)

Cagliari – Der Abstiegskampf geht in die entscheidende Phase, nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der italienischen Serie A. Tommaso Giulini (43), Präsident von Cagliari Calcio, versuchte jetzt, seine Mannschaft vor einem Schicksalsspiel am Wochenende mit einer öffentlichen Wutrede wachzurütteln.

  • Präsident von Cagliari Calcio schießt gegen eigene Mannschaft
  • Tommaso Giulini hält öffentliche Wutrede im Radio
  • Cagliari steckt in Italien im Abstiegskampf

Gegenüber einem lokalen Radiosender schimpfte er am Donnerstag (15. April) über die bisherigen Auftritte, äußerte seine Wut und sprach sogar von Verrat. Aktuell liegt Cagliari als Drittletzter fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer, obwohl der Verein sich im Sommer mit namhaften Neuzugängen verstärkt hatte.

Cagliari Calcio droht in der italienischen Serie A der Abstieg

Auch mit namhaften Akteuren wie Abwehr-Routinier Diego Godín (35), dem belgischen Mittelfeld-Raubein Radja Nainggolan (32) oder Giovanni Simeone (25), talentierter Sohn von Atlético-Trainer Diego Simeone (50), schaffte es Cagliari in den bisherigen 30 Spielen, sich von Abstiegssorgen zu befreien.

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Stattdessen müssen die Sarden nach fünf Jahren in der Serie A wieder um die Ligazugehörigkeit im italienischen Oberhaus bangen. Vor dem wichtigen Heimspiel gegen Abstiegskonkurrent Parma am Samstag (20.45 Uhr) nahm Präsident Guilini die Mannschaft mit markigen Worten in die Pflicht.

„Das ist das Spiel ihres Lebens. Wir glauben noch an den Klassenerhalt, aber wir müssen uns ab sofort drauf konzentrieren und das beginnt mit einem Sieg gegen Parma“, sagte er bei „Radiolina“. Mit Blick auf die bisherige Saison klagte er: „Ich bin nicht enttäuscht, ich bin wütend.“

Cagliari Calcio feuerte Trainer nur wenige Wochen nach Vertragsverlängerung

Einmal in Fahrt, legte der Vereinsboss mit weiteren Vorwürfen nach: „Ich hasse es, durch die Straßen von Cagliari zu gehen und mich für diese Mannschaft zu schämen. Ich fühle mich sogar verraten, aber ich möchte keine Namen nennen. Ich sage nicht, dass jemand uns verrät oder schon an seinen neuen Verein denkt, aber manchmal fühle ich mich von dieser Mannschaft einfach hintergangen.“

Guilini steht nicht zum ersten Mal in dieser Saison bei Cagliari im Blickpunkt. Ende Januar verlängerte er trotz zwölf sieglosen Spielen in Serie den Vertrag von Trainer Eusebio Di Francesco (51) um ein weiteres Jahr – um ein Zeichen von „Stärke und Solidarität“ zu setzen.

Nachdem der Coach aber auch die folgenden vier Spiele nicht gewinnen konnte, setzte ihn der Verein einen knappen Monat später doch vor die Tür. Mit Nachfolger Leonardo Semplici (53) läuft es nur unwesentlich besser. Er holte zwar sieben Punkte aus seinen ersten drei Spielen, sammelte zuletzt aber vier Pleiten in Serie an. (bc)