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„Das ist völliger Blödsinn"Magath schließt sich Sponsor-Kritik an – DFB reagiert

Magath-Schiri

Flyeralarm-Fußballchef Felix Magath (hier bei einer Pressekonferenz im Januar 2020) ist ebenfalls sauer auf die Schiedsrichter.

Würzburg – Die Würzburger Kickers müssen sich wohl nach nur einer Saison wieder aus der zweiten Liga verabschieden. Der Aufsteiger kam am Sonntag (11. April) über ein 1:1 im Kellerduell gegen den 1. FC Nürnberg nicht hinaus und hat sechs Punkte Rückstand auf den VfL Osnabrück auf dem Relegationsplatz.

  • Die Würzburger Kickers trennen sich 1:1 vom 1. FC Nürnberg
  • Den Franken droht der Abstieg aus der Zweiten Liga
  • Nach einer Fehlentscheidung will der Kickers-Boss seine Verträge beim DFB aufkündigen

Die Wut über den wahrscheinlichen Abstieg in die 3. Liga richtet sich von den Verantwortlichen der Kickers aber nicht gegen die Mannschaft, sondern auch gegen die Schiedsrichter.

Patrick Reichel (35) sorgte während des Frankenderbys in der 19. Minute für einen echten Aufreger. Nürnbergs Innenverteidiger Lukas Mühl (24) foulte als letzter Mann Kickers-Angreifer Ridge Munsy (31), der alleine auf den Club-Kasten zustürmte. Der Unparteiische aus Stuttgart zückte jedoch nur die Gelbe Karte, anstatt Mühl vom Feld zu stellen. Auch der Videoschiedsrichter schaltete sich bei der Notbremse nicht ein.

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Schiedsrichter Patrick Reichel zeigt Nürnbergs Lukas Mühl im Auswärtsspiel in Würzburg die Gelbe Karte.

Würzburger Kickers: Fehlentscheidung im Spiel gegen 1. FC Nürnberg

Diese Fehlentscheidung sorgt nun wohl dafür, dass Thorsten Fischer sein Engagement als DFB-Sponsor beenden will. Der Boss der Online-Druckerei Flyeralarm und Kickers-Hauptsponsor verschickte direkt nach dem Abpfiff eine Pressemitteilung.

Fischer-Flyeralarm

Würzburgs Hauptsponsor Thorsten Fischer, hier am 20. Januar 2020, will sein Sponsoring mit dem DFB aufkündigen.

„Seit über sieben Jahren sind wir stolzer Partner und Sponsor des DFB - mit heute gewesen! Nach heute elf spielentscheidenden Fehlentscheidungen kündige ich auf diesem Wege vorab in mündlicher Form - mit aller Gelassenheit und ohne Emotionen - sämtliche Verträge mit dem DFB. Dies betrifft mein komplettes Sponsoring für die Nationalmannschaft und den DFB. Ich habe den Glauben wie Hoffnung an eine Gleichbehandlung und seriöses Geschäftsgebaren verloren. Seien Sie versichert, dass mir auch bewusst ist, dass unser Team nicht immer die beste Leistung abgerufen wie gezeigt hat. Aber diese krassen, ich sage mittlerweile mutwilligen Fehlentscheidungen gegen uns, lassen mir für uns keine andere Wahl.“

Felix Magath wettert auch gegen den DFB

Es sei „überfällig“, sich zu wehren, fand auch flyeralarm-Fußballchef Felix Magath. Er habe „den Verantwortlichen bei den Kickers schon länger geraten, sich viel deutlicher zu den Fehlentscheidungen zu äußern, weil sie sonst nie gehört werden“, sagte der 67-Jährige: „Die Kleinen haben keine Lobby. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.“

Der Europameister von 1980 sagte nun bei Sky 90: „Ihm zu unterstellen, er wollte den DFB unter Druck setzen, ist völliger Blödsinn“, sagte Magath, „wenn er das hätte machen wollen, hätte er das schon vor Monaten machen müssen.“

DFB würden vier Millionen Euro fehlen

Sollte Fischer seine Ankündigung wirklich wahr machen, dürften dem DFB rund 4 Millionen Euro, die die Druckerei vor allem für Bandenwerbung bei Länderspielen überweist, durch die Lappen gehen. Flyeralarm ist unter anderem Namenssponsor der Frauen-Bundesliga. Dieses Engagement wurde bis 2022/23 vereinbart. „Das Thema Frauen-Bundesliga, und das möchte ich explizit betonen, betrachten und prüfen wir separat“, sagte Fischer laut einer weiteren Mitteilung. „Weil die Frauen in dieser männerlastigen Domäne DFB überhaupt nichts dafürkönnen. Flyeralarm hat weiterhin ein großes Herz für den Frauen-Fußball.“

Flyeralarm macht Frauen-Bundesliga noch Hoffnung

Dennoch eine äußerst gefährliche Haltung des launigen Sponsors. Sein Motto lautet demnach: Pfeifen die Schiedsrichter nicht so, wie wir wollen, kündigen wir die Verträge. Der Verband versuchte zu beschwichtigen. „Schiedsrichterentscheidungen werden grundsätzlich unabhängig getroffen“, erklärte der DFB: „Dass diese in der Öffentlichkeit Emotionen hervorrufen können, ist im Fußball völlig normal.“

Dabei sollte Fischer lieber auf die Fehler seine Mannschaft schauen. Beim 0:1 nutzte Erik Schuranow (5.) einen Querschläger von Kickers-Profi David Kopacz per Kopf aus. Zudem leisteten sich die Würzburger Kickers bereits vier Trainer. Vor Ralf Santelli arbeiteten bereits Michael Schiele, Marco Antwerpen und Bernhard Trares an der Seitenlinie des Tabellenletzten.

Des weiteren profitierten die Kickers beim Ausgleich von Lars Dietz von einem Pfiff Reichels. Der Schiedsrichter hätte zuvor eigentlich auf Freistoß Nürnberg entscheiden müssen. Er entschied jedoch für die Würzburger, die die Standardsituation zum 1:1 (78.) verwerteten. (fne/msw)