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Trainingszoff im VideoSané rangelt mit Gündogan: Überangebot sorgt für Konflikte

Sane-Training-Herzo

Leroy Sané sorgte mal wieder für einen Zwischenfall beim Training der Nationalmannschaft.

Herzogenaurach – So groß wie bei der EM 2021 war der deutsche Kader noch nie. Bis auf Gladbachs Jonas Hofmann (28), der wegen seiner Knieverletzung nur im Fitness-Zelt Einheiten absolviert, sind alle 25 Nationalspieler im Team-Training. Beim Start gegen Frankreich am Dienstag (15. Juni, 21 Uhr) droht daher vielen Stars nur die Zuschauerrolle.

  • Konkurrenzkampf im deutschen Team enorm hoch
  • Vielen Stars droht zum Auftakt gegen Frankreich eine Zuschauerrolle
  • Timo Werner will an seiner Qualität als Joker weiter arbeiten

Wie es um das Nervenkostüm einiger Spieler bestellt ist, wurde beim Training am Samstag (12. Juni) deutlich. Beim zum Aufwärmen gedachten „Fünf gegen Zwei“ spielte Leroy Sané (25) einen Ball ziemlich heftig in die Füße von Ilkay Gündogan (30). Der Mittelfeldmann von Manchester City war wenig angetan und marschierte auf Sané zu. Es entstand eine Rangelei, gefolgt von einem kleinen Wortgefecht. Dann gingen die Streithähne wieder auseinander.

Der Blick in Sanés Gesicht genügte, um das Frust-Level zu erkennen. „Nach der Basis-Arbeit arbeiten wir jetzt im Detail. Ich würde nicht unterstreichen, dass die Mannschaft schon steht“, sagte Joachim Löws Assistent Marcus Sorg (55) am Samstag (12. Juni).

Alles zum Thema Timo Werner

Dieser Hinweis soll wohl mehr die Franzosen verunsichern, denn die Startelf dürfte mit der vom Lettland-Test identisch sein. „Auf der einen Seite will man versuchen sich einzuspielen, auf der anderen will man nicht zu viel verraten“, gibt Sorg zu.

Drei Spieler aus dem deutschen EM-Kader kommen am Dienstag nicht einmal auf den Spielberichtsbogen, zwölf weitere sitzen zunächst auf der Bank. Champions-League-Sieger Timo Werner (25) ist einer davon. „Ich bin gerade hintendran an der Stammelf. Ich bin dann aber keiner, der sich mit verschränkten Armen auf die Tribüne setzt und schmollt. Wir haben auf den offensiven Positionen ein brutales Überangebot an Spielern. Wir haben für drei Positionen fünf Champions-League-Sieger von Bayern und Chelsea. Jeder wird gebraucht, und auch ich hoffe, dass ich der Mannschaft noch helfen kann.“

Sein Chelsea-Kollege Kai Havertz (22) macht, seitdem er nach dem Tor in der Königsklasse zur Mannschaft gestoßen ist, einen starken Eindruck. Daher droht neben Werner auch Leroy Sané (25) erst einmal die Zuschauerrolle. „Ich bin zur EM gekommen, um zu spielen, und nicht, um auf der Bank zu sitzen – das ist mein Anspruch“, sagte der Bayern-Angreifer selbstbewusst. Vorerst wird ihm aber nur die Joker-Rolle bleiben.

Werner sieht sich in ähnlicher Position. „Man sollte sich als Stürmer auch in der Jokerrolle weiterentwickeln. Es ist ganz normal, dass man auf dem Niveau auch mal von der Bank kommt. Es ist wichtig, dem Trainer zu zeigen, dass man dann dem Team helfen kann. Das ist ein Team-Turnier, deshalb stellt man sich in den Dienst des Teams. Wenn man gebraucht wird, gibt man alles.“

Marcus Sorgs Rat an die Reservisten: Der Tag wird kommen

Das sieht auch Löws Assistent so. „Guter Teamgeist zeichnet sich dadurch aus, dass alle Vollgas geben“, betonte Sorg. „Der Tag wird kommen, wo sie ihre Chance bekommen. Am Ende reicht vielleicht eine einzige Aktion, wo sie den Ball von der Torlinie kratzen oder ihn reinmachen, um den Erfolg der Mannschaft sicherzustellen. Dafür lohnt es sich zu arbeiten“.

Timo Werner: Joshua Kimmich auf der rechten Seite wäre nicht verkehrt

Auch im Mittelfeld herrscht Knirschpotenzial. Toni Kroos (31) und Ilkay Gündogan (30) haben aktuell die Nase vorn, Joshua Kimmich (26) wird wohl auf die rechte Seite verschoben. Zum Portugal-Spiel wird zudem Leon Goretzka (26) nach seinem Muskelfaserriss wieder ein Thema.

„Joshua kann auf beiden Positionen sehr gut spielen. Deshalb hat der Bundestrainer die Qual der Wahl. Wir haben auf der Sechs aber auch noch andere starke Spieler, die in die erste Elf drängen“, sagt Werner. „Ich möchte keine Entscheidung treffen. Es wäre aber auch nicht so verkehrt, wenn Joshua rechts spielen würde.“

Der Bundestrainer sieht das Überangebot als Luxusproblem. „Die Aufstellung wird sich im Turnier einige Male ändern, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche“, sagt Löw. „Es gibt Verletzungen und Sperren. Deshalb müssen alle Spieler auf ein gutes Niveau gebracht werden“. Ähnlich äußert sich Innenverteidiger Robin Koch (24), der es ebenfalls schwer haben wird, auf Einsatzzeiten zu kommen:  „Im Verlauf kann jeder Einzelne wichtig werden, das weiß auch jeder in der Mannschaft“.