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EM 2021UEFA verkündet Spielorte – zwei Städte gestrichen

Allianz-Arena-EM

In der Allianz-Arena in München (hier eine Aufnahme vom März 2016) werden die drei deutschen Vorrundenspiele steigen und ein Viertelfinale steigen.

München – Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat sich am Freitag (23. April) endgültig für die Spielorte bei der EM 2021 entschieden. Von den zwölf geplanten Gastgeberstädten werden nur noch zehn auch Spiele ausrichten, dafür gibt es einen Ersatz-Spielort. Erleichterung gibt es in Deutschland: München darf die vier geplanten Spiele allesamt behalten.

  • Die UEFA legt sich auf Spielorte für EM 2021 fest
  • München wird die Vorrunden-Spiele behalten
  • UEFA streicht zwei Spielorte für EM

Die Stadt München bleibt Co-Gastgeber der Fußball-EM. Die Europäische Fußball-Union UEFA bestätigte die bayerische Landeshauptstadt als Ausrichter der drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie eines Viertelfinales, nachdem am Vormittag das Exekutivkomitee getagt hatte.

EM 2021: München behält alle vier Spiele in der Allianz Arena

Zuvor hatte die Landesregierung Bayerns nach Angaben des Deutschen Fußball-Bunds ihr Einverständnis mit dem Leitszenario erklärt, in dem eine Mindestkapazität von 14.500 Zuschauern in München für „realistisch“ gehalten wird.

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Geplant in der Allianz Arena sind die deutschen Heimspiele gegen Frankreich (15. Juni), Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale. Am Donnerstag hatte es noch Berichte gegeben, wonach möglicherweise das Viertelfinale an einen anderen Spielort verlegt werden sollte.

„Wir haben intensiv mit den Ausrichterverbänden und den lokalen Behörden zusammengearbeitet, um ein sicheres und festliches Umfeld bei den Spielen zu gewährleisten“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin (53) am Freitag nach der Verkündung.

EM 2021: Keine Spiele in Bilbao und Dublin – Sevilla als Ersatz-Gastgeber

Ohne EM-Spiele bleiben dagegen Bilbao und Dublin, wo eigentlich jeweils drei Gruppenspiele und ein Achtelfinalspiel hätten stattfinden sollen. In Spanien bleiben die vier Spiele dennoch im Land: Sevilla springt als Ersatz-Gastgeber ein. Die Spiele aus Dublin werden an St. Petersburg und London verteilt, wo ohnehin schon EM-Begegnungen angesetzt sind.

Alle verkauften Tickets für die acht verlegten Spiele werden dennoch storniert, Käufer erhalten den vollen Preis zurück. Für sie gibt es als Entschädigung ein Vorgriffsrecht auf den Verkauf der Tickets für die neu angesetzten Partien in Sevilla, St. Petersburg und London.

EM 2021: UEFA storniert sämtliche „Follow my Team“-Tickets für die K.o.-Runde

Außerdem teilte die UEFA mit, dass alle sogenannten „Follow my Team“-Tickets ihre Gültigkeit verlieren. Mit den Kombi-Tickets ist es Fans möglich, vorab Karten für alle Spiele eines Landes zu kaufen.

Weil die Spielorte in der K.o.-Runde allerdings von der Platzierung in der Gruppenphase abhängen und es in einigen Ländern weiter strikte Reisebeschränkungen gibt, will der Verband daher einem organisatorischen Chaos aus dem Weg gehen. Für Käufer dieser Tickets soll es allerdings ebenfalls ein kurzfristiges Vorgriffsrecht auf freie Kapazitäten für K.o.-Spiele geben.

EM 2021: München stand wegen Zuschauer-Forderung der UEFA auf der Kippe

Zuvor hatte München lange auf der Kippe gestanden, da die UEFA Fans in den Stadien gefordert hatte. „Jeder Ausrichter muss garantieren, dass Fans zu den Spielen dürfen“, sagte Ceferin kroatischen Medien am Vortag: „Wir haben mehrere Szenarien. Aber die Option, dass irgendein Spiel der EM ohne Fans ausgetragen wird, ist definitiv vom Tisch.“

Informationen zufolge mussten sich die zwölf Ausrichterstädte (München, Amsterdam, Baku, Bilbao, Budapest, Bukarest, Dublin, Glasgow, Kopenhagen, Rom, St. Petersburg und London) hinsichtlich der Zuschauerfrage erklären.

„Die ideale Variante ist, in allen zwölf Ländern zu spielen. Aber es ist möglich, dass das Turnier in zehn oder elf Ländern gespielt wird, wenn einige Länder die Bedingungen nicht erfüllen“, sagte Ceferin am Donnerstag über die EM, die am 17. März 2020 aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden war.

Nachdem zwei Städte nicht mehr als Ausrichter zur Verfügung stehen und es mit Sevilla einen neuen Ersatz-Gastgeber gibt, wird die EM im Sommer letztlich in elf verschiedenen Städten quer durch Europa stattfinden.

UEFA will Garantie für Zuschauer in Stadien bei der EM 2021

Zuletzt wurde in verschiedenen Medien immer wieder darüber spekuliert, welche Städte gestrichen werden könnten. Dabei ging es meist um Baku, Dublin, Bilbao und Glasgow. Zudem halten sich die Gerüchte, wonach ein Großteil der Partien in Großbritannien stattfinden soll. Diese Vermutung ist naheliegend, weil auf der Insel die Impfungen schon weit fortgeschritten sind - was Zuschauer in den Stadien ermöglichen könnte.

Münchens Oberbürgermeister will keine Garantie für Zuschauer geben

Entsprechend irritiert von den Ceferin-Aussagen zeigte sich vor der Entscheidung Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (62): „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie zulässt, im Juni Zuschauer zuzulassen oder nicht. Klar ist aber, dass Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nach den aktuellen Vorschriften nicht erlaubt sind“, ließ der SPD-Politiker am Mittwoch verlauten: „Ich würde mir gerade in diesen Zeiten wünschen, dass die Verantwortlichen der UEFA hier den direkten Austausch mit den Gastgeber-Städten suchen, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.“

Um die Auflage der UEFA zu erfüllen, bräuchte es wohl eine Sonderreglung vonseiten der Politik. Ob eine solche „Extrawurst“ Akzeptanz in der Bevölkerung finden würde, darf angesichts stetig steigender Fallzahlen und weitaus drängenderer Probleme bezweifelt werden. Was Dagmar Freitag (68) von den UEFA-Bedingungen hält, machte die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages mit ihrem Kommentar bei Twitter deutlich: „Ohne Worte. Parallelwelt des Profifußballs.“

DFB kommentiert neueste Entwicklung der UEFA

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sagte, dass er weiter an alle Szenarien arbeite. „Wir möchten gerne im Sinne der Fans die Vision erfüllen, dass auch Zuschauer - unter den dann geltenden Bestimmungen - die Spiele der EURO 2020 in München besuchen können“, hieß es in einer Stellungnahme. Ob dies machbar ist, ließ der Verband offen: „In den weiterführenden Gesprächen mit der UEFA und unseren Partnern in München werden wir bis in den April hinein fortlaufend erörtern, ob und wie die Umsetzung dieser Ziele gelingen kann.“

Um was es der UEFA bei ihren Plänen geht, ist ein offenes Geheimnis. Der Verband hatte vor der Pandemie mit rund zwei Milliarden Euro Einnahmen durch die EM gerechnet. Der Ticketverkauf macht bei dieser Kalkulation fast ein Viertel der Erlöse aus. (dpa/sid)