NHL-Star zum KECGönnen sich die Haie-Bosse Versicherung für Leon Draisaitl?

Leon Draisaitl

Leon Draisaitl könnte bald für die Kölner Haie spielen. Hier war er am 1. Oktober 2018 in der Kölnarena II, als die Edmonton Oilers in der Lanxess-Arena gegen die Haie spielten.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Die Kölner Haie basteln im Hintergrund trotz aller Corona-Probleme am Super-Coup zum Saisonstart.

Wenn ab dem 13. November wieder der Puck übers Eis fliegt, könnte auch ein Superstar mitmischen. NHL-Top-Stürmer Leon Draisaitl (24) steht mit den Haien und Trainer Uwe Krupp (55) im Austausch. Da die NHL wohl erst 2021 in die neue Saison starten wird, könnte Leon bei den Haien für ein paar Monate mittrainieren und sogar mitspielen.

Der gebürtige Kölner, der von 2003 bis 2009 bei den Junghaien aktiv war und in Köln das Eishockeyspiel von früher Kindheit an lernte, hat sich „darüber noch keine großen Gedanken gemacht. Zurzeit konzentriere ich mich auf meine Fitness und meine Sommervorbereitung für die nächste Saison. Wenn das Thema irgendwie aktuell werden würde, wäre natürlich der KEC mein Verein.“

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Kölner Haie: Uwe Krupp in Gesprächen mit Leon Draisaitl

Wir erreichten Uwe Krupp. Er sagt uns: „Ich hatte Kontakt mit Leon. Er hat vorerst aber nur gefragt, ob er bei uns mittrainieren kann. Viel weiter gingen die Gespräche noch nicht. Aber das ist schon super, dass wir sein Club sind. Wenn es dann darum geht, ob er bei uns mitspielen kann, werden wir weiter mit ihm reden und schauen was geht.“

Der große Haken an der Sache dürfte die Versicherungssumme sein. Laut Eishockey News hat Draisaitls Berater Jiri Poner ebenfalls schon Kontakt zu Krupp. Zum Vergleich: Wenn Draisaitl bei der Weltmeisterschaft für Deutschland aktiv ist, muss der Verband (DEB) 50.000 Euro für drei Wochen zahlen.

Würde Draisaitl also einige Monate für die Haie spielen, kämen schnell 200.000 Euro und mehr zusammen.

Momentan steht das Thema nicht an erster Stelle der Haie-Agenda. Vorerst geht es um die Fan-Rückkehr zum Saisonstart, denn nur dann können die Haie und andere DEL-Clubs finanziell überleben. Im Hintergrund machen sich die Bosse um die Gesellschafter Frank Gotthardt und Ralf Pape sowie Geschäftsführer Philipp Walter aber Gedanken, wie man die einmalige Chance, dass Leon ein paar Monate für die Haie spielt, nutzen könnte. „Leon geht es nicht ums Geld, entscheidend sind die Veträge mit den Versicherungen“, sagt uns ein Insider.

Ein Gedankenspiel: Da die Haie momentan wegen Corona nicht damit rechnen, die traditionelle Karnevalssitzung organisieren zu können, hätten sie Geld gespart. Dieses könnte wiederum für die Versicherung von Leon Draisaitl genutzt werden. Gönnen sich die Haie-Bosse anstatt dem Karnevals-Spaß den NHL-Superstar aus Köln?

Corona-Fallzahlen steigen in USA: NHL-Start wohl erst 2021

Bisher sind allerdings noch zwei Dinge fraglich: Startet die DEL tatsächlich am 13. November und wann beginnt die NHL?

Die Politik hat am Dienstag für die Fußball-Bundesliga entschieden, dass die Stadion zum Saisonstart am 18. und 19. September zu 20 Prozent mit Fans ausgelastet werden dürfen.

Die Kölner Haie haben mit der Lanxess-Arena bereits ein Konzept entwickelt, wonach 7500 Besucher zu Heimspielen der Kölner Haie gehen könnten. Jetzt warten die Verantwortlichen nur noch auf das „Ja“ der Politik in Sachen Fan-Rückkehr. Stand jetzt sind in der Arena nur 3700 Zuschauer bei Heimspielen zugelassen.

Adler Mannheim hat Moritz Seider aus der NHL ausgeliehen

In den USA sieht es etwas anders aus, denn die Corona-Infektionszahlen sind sehr hoch, die Grenze zu Kanada ist geschlossen. In der NHL spielen Clubs aus den USA und Kanada. Reisen sind derzeit nur schwer zu managen.

Rund 60 Spieler wurden von den NHL-Klubs schon an europäische Klubs ausgeliehen. Darunter auch Moritz Seider (19), der von den Detroit Red Wings bei seinem Heimatclub Adler Mannheim geparkt wird. Könnte sein, dass Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers bald bei den Kölner Haien aufschlägt.