Köln – Die Eishockey-Fans in ganz Deutschland sind begeistert: Leon Draisaitl (24, Edmonton Oilers) wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) der NHL gewählt. Damit stößt der gebürtige Kölner in die Sphären von Dirk Nowitzki (42) vor, der 2007 zum MVP der NBA gewählt wurde.

Keine Frage: Deutschland hat mit Leon Draisaitl wieder einen echten Weltstar im Sport!

Und in Köln freuen sie sich ganz besonders, denn Leon hat beim KEC das Eishockeyspielen erlernt. Mit fünf Jahren stand er schon auf den Kufen. Rodion Pauels (57), heutiger Nachwuchsleiter des KEC, prognostizierte Leon schon im Alter von zwölf Jahren eine ganz große Karriere: „Der wird mal eine Granate.“ Pauels sollte Recht behalten. Und jetzt ist Leon Draisaitl wieder im Anflug auf Köln, wo er in den kommenden Tagen erwartet wird und sich mit der Profimannschaft der Kölner Haie auf die neue Saison vorbereiten wird.

Peter Draisaitl über Sohn Leon Draisaitl: MVP-Wahl macht uns stolz

Wir erreichten Leons Vater Peter Draisaitl (54). Er sagt uns: „Wir sind natürlich alle happy und stolz, alle, die Familie und die Freunde, das ist einfach eine tolle Auszeichnung für Leon.“

Derzeit verbringt die Familie Zeit auf einer Mittelmeerinsel, dort erfuhr Leon auch von der Wahl und durfte in diversen Internet-Meetings Interviews geben.

Ob auch schon eine Flasche Champagner auf die Wahl geköpft wurde? „Wir sind auf Mallorca, Leon trainiert hier. Für Champagner haben wir noch keine Zeit gefunden. Leon war in der Nacht auf Dienstag die halbe Nacht wach und hatte noch ein paar Interviews. Und er muss ja auch zweimal am Tag trainieren, da trinkt er eh nichts“, lacht sein Vater.

Er weiß, dass sein Sohn auch jetzt mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt: „Für Leon ist das eine Bestätigung, die ganze Arbeit hat sich gelohnt. Ich bin bei der ganzen Sache ja nur begleitend dabei, aber ich weiß: Er ruht sich nie aus, das würde nicht zu ihm passen. Ich denke, dass die Wahl zum MVP eher für das Gegenteil bei ihm sorgen wird – es treibt ihn noch weiter an.“

Leon Draisaitl: Nach MVP-Wahl ist das nächste Ziel der Stanley Cup

Die nächsten Ziele sind schon angepeilt. Peter Draisaitl sagt: „Wir Profisportler sind da ja alle gleich. Wir wollen immer mehr. Logischerweise will auch Leon bald irgendetwas in der Hand halten. Ich weiß, das Leons nächster Traum der Stanley Cup ist, aber das war er eigentlich schon immer.“

Dann kommen wir zu einem entscheidenden Thema, was die Fans der Kölner Haie umtreibt: Spielt Leon Draisaitl bald für den KEC? Die NHL-Saison startet erst im Jahr 2021, über 60 Profis wurden schon von den NHL-Klubs nach Europa ausgeliehen, um hier Spielpraxis zu sammeln.

Peter Draisaitl ist da etwas skeptisch: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Oilers grünes Licht geben, damit Leon für die Haie ein paar Spiele machen wird. Aber ich bin da auch nicht der Entscheider, das entscheiden andere Personen. Das ist also nur meine persönliche Einschätzung. Wir werden sehen, was passiert.“

Kölner Haie: Versicherung für Leon Draisaitl wäre sehr teuer

Leon selbst hielt sich auch noch bedeckt: „Darüber habe ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht. Ich weiß auch gar nicht, wie die Regeln diesbezüglich sind.“ 

Draisaitls Berater Jiri Poner (56) hatte auch Kontakt mit Haie-Trainer Uwe Krupp (55), dabei ging es aber zunächst nur um die Teilnahme am Trainingsbetrieb. Falls Draisaitl für die Haie spielt, wird es teuer. Für drei Wochen, beispielsweise bei einer WM, muss der DEB rund 50.000 Euro Versicherungssumme für Draisaitl zahlen.