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Haie-Start gegen DEGKrupp lässt die KEC-Bubis los – und einer verdient 9,50 Euro

Uwe Krupp16.12

Die Kölner Haie um Doppelpacker Jon Matsumoto (r.) unterlagen zum DEL-Auftakt dem Rheinland-Rivalen Düsseldorfer EG knapp mit 4:5 nach Penaltyschießen.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Jetzt geht es endlich los: Am Donnerstagabend (19.30 Uhr) startet die Deutsche Eishockey Liga mit dem Kracher-Derby Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG (im Liveticker auf express.de).

Doch wird es wirklich ein Kracher wie in den Jahren zuvor?

Knallstart in der DEL: Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG

Zuschauer sind in der Lanxess-Arena nicht zuglassen, das Salz in der Suppe fehlt also, doch Haie-Trainer Uwe Krupp (55) verspricht: „Die Spieler werden wieder losgelassen. Sie sind alle heiß und froh, dass es wieder losgeht, dass sie spielen dürfen. Es sah ja lange nach einem Berufsverbot aus. Die Emotionalität wird da sein, keine Frage. Bei Köln gegen Düsseldorf geht es um charakterliche Fähigkeiten.“

Alles zum Thema Uwe Krupp

Jammern über eine erschwerte Vorbereitung in Corona-Zeiten will er nicht: „Ich könnte natürlich lamentieren – oder aber wir krempeln die Ärmel hoch und geben Gas! Die DEG-Jungs sind voll im Saft, aber wir werden uns teuer verkaufen. Natürlich haben andere Teams einen Vorsprung von vier Wochen in der Vorbereitung, da werden wir sicherlich Lehrgeld bezahlen, aber in ein paar Wochen sieht es vielleicht schon anders aus.“

Auch sein Kontrahent, Harold Kreis (61), Trainer der Düsseldorfer EG, erwartet ein heißes Derby: „Das Spiel ist ein Klassiker, und ohne Fans wird es noch mal spezieller. Aber unsere Spieler sind alle froh, dass sie spielen dürfen. Natürlich fehlen allen die Fans, aber im Spiel merkt man das dann nicht mehr.“

Düsseldorfer EG: Coach Harold Kreis gibt Einblick in Ängste der Spieler

Kreis beschreibt zudem die Sorgen und Nöte, die die Spieler in den vergangenen Monaten geplagt haben: „Ich muss die Jungs nicht besonders einstellen. Sie alle haben viel Respekt und sind dankbar, dass sie aufs Eis dürfen. Alle haben festgestellt, wie zerbrechlich eine Karriere sein kann durch Verletzungen oder eine Pandemie. Jetzt habe ich keinen Zweifel, dass sie ihr Bestes geben auf dem Eis – auch ohne Zuschauer.“

DEL leidet: 50 Prozent Umsatzeinbußen

Für die Liga wird es dennoch erhebliche Einbußen geben. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke (52) sagt: „Die Budgets der Klubs werden sich im Schnitt halbieren.“ Von 130 Millionen Euro ligaweit musste um mehr als 60 Millionen gekürzt werden.

Bei den Kölner Haien sind es sogar 80 Prozent Umsatzeinbußen. Es war einem Kraftakt von Sponsoren, Fans, Spielern, Gesellschaftern und Mitarbeitern zu verdanken, dass der KEC beim Saisonstart dabei sein kann.

Krupp: „Selbst um zwei vor zwölf waren noch einige Fragen unklar, aber dank eines gemeinsamen Kraftaktes haben wir es geschafft.“

Kölner Haie: Uwe Krupp setzt auf den eigenen Nachwuchs

Entsprechend kleinere Brötchen muss Krupp backen, doch er macht aus der Not eine Tugend, setzt auf den eigenen Nachwuchs. Zuletzt spielte schon der 16-jährige Leo Hafenrichter bei den Haie-Profis mit. Sieben Nachwuchsspieler füllen den Kader auf, an Namen wie Luis Üffing (20), Robin van Calster (17), Julian Chrobot (19), Marcel Barinka (19) oder Jan Luca Sennhenn (20) muss man sich gewöhnen.

Krupp erklärt: „Wir hatten natürlich Einschränkungen bei der Kaderplanung, da haben wir natürlich verstärkt auf den eigenen Nachwuchs geschaut. Wir wussten, dass wir mit dem eigenen Nachwuchs aus der U23 und sogar der U20 planen müssen. Leo Hafenrichter hat ja schon gespielt, ihn sehe ich auch gegen Düsseldorf dabei.“

Kölner Haie: US-Stürmer Mike Zalewski spielt für 9,50 Euro die Stunde

Zuletzt stieß auch noch Rückkehrer Mike Zalewski (28) zum Kölner Kader dazu. Erst als alle anderen Spieler zugestimmt hatten, wurde Geld für den Zugang ausgegeben. Und der Hauptgrund, warum sich die Haie ihn leisten können: Der US-Amerikaner  spielt für den gesetzlichen Mindestlohn: 9,50 Euro in der Stunde.

„Wir müssen mit Umsatzeinbußen bis zu 80 Prozent kalkulieren“, bestätigt Haie-Geschäftsführer Philipp Walter (46) die herbe Situation. Zum Vergleich: Rund 12,5 Millionen Euro betrug der Etat in der vergangenen Spielzeit, als im Schnitt mehr als 13.000 Fans zu den Spielen in die Arena kamen.

Gernot Tripcke: DEL wird sich nicht so schnell erholen

Die meisten Spieler verzichten nun auf 60 Prozent ihres Gehaltes. In Düsseldorf verdient derzeit kein Profi mehr als den Höchstsatz des Kurzarbeitergeldes (2.900 Euro).

Tripcke glaubt auch, dass sich der Eishockey-Sport nicht so schnell erholen wird, auch wenn nach Impfungen wieder Fans zugelassen werden sollten: „Wir müssen sehr, sehr vorsichtig für die nächste Saison kalkulieren und von den Kosten herunter. Wir werden in den nächsten zwei, drei Jahren eher nicht auf das Ursprungsniveau zurückkommen können.“