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Umzug aus Prag: Haie-Coach wieder KölnerKrupp: Ich komme heim, um Meister zu werden

Krupp Arena Training (1)

Uwe Krupp ist seit Ende Februar zum zweiten Mal Cheftrainer der Kölner Haie und zieht nun mit seiner Familie von Prag wieder nach Köln.

von Arno Schmitz (schmi)

Prag/Köln – Als Tschechien im Zuge der Corona-Pandemie die Grenzen schloss, „rettete“ sich Uwe Krupp (55) auf den letzten Drücker zu seiner Familie nach Prag. Die Hauptstadt unseres östlichen Nachbarn war für zwei Jahre Krupps Wahlheimat als Trainer des HC Sparta. Nun kehrt der Haie-Coach zurück in seine Geburtsstadt. Zum zweiten Mal. EXPRESS sprach mit dem Heimkehrer.

Herr Krupp, sind Sie bereit für die Rückkehr?

Fast. Es ist Sonntagmorgen, und ich stehe hier zwischen einer Menge von Kartons. Am Mittwoch wird gefahren, am Donnerstag in Köln ausgepackt. Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in zwei, drei Jahren so alles ansammelt. Das merkst du immer erst, wenn du anfängst, wieder auszumisten.

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Sie haben eine gewisse Routine im Umziehen.

Absolut, man muss schon sagen, das ist Teil meines Lebens. Es gibt immer auch Ausnahmen wie zum Beispiel Mirko Lüdemann oder auch Moritz Müller, der wohl voraussichtlich seine gesamte aktive Karriere für einen Klub spielen wird. Das hat sicher auch Vorteile, im Sinne einer gewissen Stabilität, aber es sind wie gesagt Ausnahmen. Ich musste mich in der NHL schnell daran gewöhnen, dass ein Teil des Geschäfts ist, dass du zwischen den Klubs hin- und hergereicht wirst. Erst recht jetzt als Trainer, da machst du einen Job ganz selten länger als drei, vier Jahre, das sind dann die absoluten Ausnahmen.

Nun fährt der Umzugswagen nicht irgendwohin, sondern in ihre Geburtsstadt – macht es das besonders?

Ja, natürlich, das ist schon ein großer Faktor und macht einen Riesenunterschied, ob ich jetzt nach Berlin oder Prag ziehe, oder ob ich nach Köln zurückkehre. Das ist meine Heimat, hier habe ich einen kompletten Freundeskreis und eine gewisse Anbindung.

Und Sie kehren in den Klub zurück, wo alles begann.

In dem ich auch schon als Trainer gearbeitet habe, zweimal im Finale stand und einmal denkbar knapp gescheitert bin. Mein Ziel ist es, die Meisterschaft zu gewinnen. Ohne Wenn und Aber, das ist meine Motivation hier in Köln.

Aber es scheint, als sei der Abstand zu den Top-Klubs, München und Mannheim, größer als zu ihrer ersten Amtszeit.

Du musst einen Plan haben, eine Vision und Strategie, wie du dich an diese Teams heranarbeitest. Als ich 2018 mit Berlin im Finale stand, hatte München eine absolute Übermannschaft, vielleicht die beste, die die DEL gesehen hat. Trotzdem haben wir sie zum Wackeln gebracht und in der Serie bis ins siebte Spiel gezwungen.

Dass Sie einen Plan haben, stellen wir nicht infrage – aber können sie den denn aktuell überhaupt umsetzen im Zuge der Corona-Beschränkungen?

Die größte Hürde ist die, dass du erst mal starten darfst. Wenn wir einmal dran sind, wird es laufen.

Geisterspiele gelten bislang im Eishockey nicht als denkbare Alternative. Bleibt es dabei?

Wenn es kurzfristig absehbar ist, dass man schon bald wieder mit Zuschauern spielen kann, könnte man eventuell auch einen Zeitraum mit Geisterspielen überbrücken. Aber wenn es keinen Prozess gibt, der uns erlaubt, in absehbarer Zeit wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen, wird es schwierig. Es ist jetzt die Aufgabe der DEL, in Kooperation mit den Klubs und im Zusammenschluss mit anderen betroffenen Ligen, den Entscheidungsträgern zu vermitteln, dass unsere Zuschauerveranstaltungen nicht mit einer Kirmes oder einem Volksfest vergleichbar sind. Ein Eishockey-Spiel, das ist kein Oktoberfestszenario, das ist ein kontrollierbares Event, und mit den richtigen Konzepten können wir den Anforderungen der Gesundheitsämter gerecht werden.

Wie planen sie unter diesen Umständen die Vorbereitung?

Wir müssen flexibel sein und auf die Politik reagieren, wenn es lokal, regional oder bundesweit neue Regelungen gibt. Wir als Kölner EC konzentrieren uns in unseren Planungen darauf, was wir kontrollieren können, und wir werden gut vorbereitet sein. In der Woche ab dem 27. Juli werden unsere Spieler kommen und die medizinischen Untersuchungen absolvieren, am 3. August wollen wir mit dem Trainingscamp beginnen. Das ist Plan A. Sollten politische Entscheidungen kommen, die Plan B nötig machen, werden wir den haben. Wenn es dann losgeht, ob wie geplant am 18. September oder auch später, müssen wir bereit sein. In den ersten Spielen wird sich zeigen, wie gut in den vergangenen fünf Monaten gearbeitet wurde.

Wie wirkt sich das „Vakuum“ auf den Transfermarkt aus?

Es ist schon anders momentan, das stimmt. Aber wir sind gut aufgestellt und haben einen kompletten Kader, mit dem wir arbeiten können. Erst mal mit dem Spielen anfangen und uns in die Saison hereinarbeiten, dann sehen wir weiter.

Hier lesen Sie mehr: Kölner Haie und Arena einigen sich – mit einem Haken

Mit Investor Frank Gotthardt sind Sie, mal abgesehen von München und Mannheim, besser aufgestellt als der Großteil der Liga.

Vorsicht, da wird oft ein trügerisches, etwas verzerrtes Bild gezeichnet. Wenn du für Frank Gotthardt arbeitest, dann ist dein erster Job, Spiele zu gewinnen – aber du musst auch verantwortungsvoll mit seinem Geld umgehen, das gehört bei uns zusammen.