Zum dritten Mal verpasst der KEC die PlayoffsKölner Haie erleiden Millionen-Schaden

Haie-Frust-Straubing

Die Kölner Haie haben in dieser Saison die Playoffs verpasst.

von Uwe Bödeker (ubo)Frank Neußer (neu)

Köln – Es war eine skurrile Situation. Die Spieler der Haie (in schwarz-gelben Trikots als Erinnerung ans Meisterteam 1995, welches vor dem Spiel geehrt wurde) gingen nach dem 4:1-Erfolg gegen Straubing (hier lesen Sie mehr) auf die Ehrenrunde und wurden von den Fans gefeiert. Vom Meistertitel sind die Haie aber meilenweit entfernt.

Denn gleichzeitig war klar: Die Playoffs steigen nach 2009 und 2015 zum dritten Mal ohne Köln. Noch ein Heimspiel am Freitag gegen die Eisbären Berlin und die Partie am Sonntag in Augsburg, dann ist die frustrierende Spielzeit des KEC frühzeitig vorbei.

Spätestens ab dem 8. März nach dem Spiel bei den Panthern beginnen die Aufräumarbeiten im Verein. Es gilt, eine neue Mannschaft zu formen, die nicht mehr so seelenlos agiert und sich über 52 Spiele als stolze und starke Kölner Haie präsentiert. Denn in den vergangenen beiden Monaten zeigte sich, dass sich nur wenige Profis wirklich mit dem KEC identifiziert haben.

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Kölner Haie hatten zu viele Mitläufer im Team

Die vielen Mitläufer, die am Ende Kampf, Einsatz und Willen auf dem Eis vermissen ließen, haben den Ruf der Haie in Eishockey-Deutschland mit 17 Pleiten in Folge gehörig ramponiert.

Kölner Haie haben finanziellen Schaden

Und jetzt steht die Organisation der Haie vor einem Scherbenhaufen mit finanziellem Mega-Schaden. Der gefeuerte Manager Mark Mahon (54) hatte noch ein Jahr Vertrag, der freigestellte Trainer Mike Stewart (47) auch.

Zudem gibt es keine Einnahmen in der Playoff-Zeit – der heißesten Eishockey-Zeit des Jahres – ein Millionen-Minus, dass die Gesellschafter um Frank Gotthardt (69) und Ralf Pape (63) ausgleichen müssen.

Lanxess-Arena musste 24 Termine für Kölner Haie blocken

Die Lanxess-Arena hatte 24 Termine für Playoffspiele geblockt. Der Ärger ist auch dort riesig. Ersatz-Konzerte oder -Veranstaltungen findet Arena-Boss Stefan Löcher in der Kürze der Zeit natürlich nicht.

Der Zickzack-Kurs von Geschäftsführer Philipp Walter (45) im Bezug auf Ex-Trainer Stewart war nicht hilfreich. Entweder stellt man den Coach früher frei oder man zieht die Arbeit bis Saisonende konsequent durch – so wie es Walter eigentlich geplant hatte. Hätte das Team zwei, drei Siege mehr erreicht, würden sie jetzt in der K.o.-Phase um den Titel mitspielen.

Kölner Haie: Uwe Krupp sieht Scheitern als Chance

„Es ist eine Enttäuschung für die Haie, dass sie sich nicht für die Playoffs qualifiziert haben“, betont der neue, alte Trainer Uwe Krupp (54), der mit drei Siegen in Serie ein positives Gefühl zurückbrachte, aber nun Aufbauarbeit betreiben und die neue Spielzeit planen muss.

Krupp weiter: „So eine Situation ist aber nicht nur eine schlechte Situation, da hinterfragst und analysierst du alles und kannst einen Neuaufbau starten, der natürlich ansteht nach der Saison.“

Dafür muss jeder Stein umgedreht werden, es müssen wieder die richtigen Charaktere gefunden werden, die zusammen eine Mannschaft führen können. Denn die Saison zeigte: Die Abgänge von Corey Potter oder Morgan Ellis, die wichtige Führungsspieler in der Kabine waren, wurden nicht kompensiert.

Kölner Haie: Gesellschafter müssen Portemonnaie öffnen

Um erfolgreich zu werden, müssen die Gesellschafter ihr Portemonnaie öffnen. Der Spieleretat muss definitiv erhöht werden, um stärkere Ausländer nach Köln zu locken.

Hier lesen Sie mehr: Kommentar zum Playoff-Aus der Kölner Haie

Mit Offensivverteidiger Muray Edwards (32, Ingolstadt) und dem Augsburger Center Drew LeBlanc (30) sind zwei Zugänge fix, doch es müssen noch mehr kommen. Haie-Kapitän Moritz Müller sagte: „Wir werden aus der Saison unsere Lehren ziehen.“ Müssen die Haie auch, den ab der neuen Saison, kann man wieder absteigen.