20 Prozent Arenen-AuslastungDEL-Boss Tripcke enttäuscht von Politik-Entscheidung

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Die Kölner Haie hoffen zum Ssisonstart auf mehr Fans. Hier ein Foto aus der Lanxess-Arena am 25. Februar 2020.

Neuss – In der Fußball Bundesliga freuen sie sich auf das Ende der Geisterspiele. Die Stadien dürfen zu 20 Prozent ausgelastet werden zum Saisonstart am kommenden Wochenende (ab 18. September).

Die Regelung der Politik gilt auch für alle anderen Sportarten. Doch dort stößt sie nicht überall auf große Freude.

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) will die Konsequenzen aus der Teilzulassung von Fans für die großen Profiligen am Montag mit den Klubs diskutieren. „Wir müssen diese Entscheidung der Politik erst mal sacken lassen und abwarten, wie die praktische Handhabung erfolgt. Die 20-Prozent-Grenze ist als Empfehlung formuliert, und die Abstandsregelungen verweisen auf das jeweilige Landesrecht“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke.

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Er machte aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. „Nach den Gesprächen der letzten Woche hatten wir uns deutlich mehr Unterstützung in diesem für uns wirtschaftlich so existenziellen Bereich erhofft“, meinte der DEL-Chef. Die Konsequenzen für die neue Saison sollen nun am Montag mit den Vereinen besprochen werden.

20-Prozent-Auslastung hilft Eishockey-Klubs nicht wirklich

Die Bundesländer hatten sich zuvor in einer Videoschalte auf eine sechswöchige Testphase mit einer Auslastung von maximal 20 Prozent der jeweiligen Stadion- oder Hallenkapazität geeinigt. Ende Oktober soll die Lage neu bewertet werden, kann sein, dass zum Start der Eishockey-Saison Mitte November schon mehr drin ist.

Die 20-Prozent-Regelung gilt aber erstmal neben dem Fußball auch für die anderen großen Teamsportarten Handball, Basketball, Volleyball, die in den kommenden Wochen ebenfalls wieder den Spielbetrieb aufnehmen. Die DEL hatte den Start der neuen Saison um zwei Monate auf den 13. November verschoben.

Ob die 20 Prozent-Auslastung den Eishockey-Klubs hilft, scheint unwahrscheinlich. Die Klubs generieren ihre Einnahmen größtenteils aus Ticketverkäufen. Bis zu 70 Prozent macht das bei den Klubs aus. Wenn keine Einnahmen zu verbuchen sind, können die Profis nicht bezahlt werden. Die Kölner Haie wollten eigentlich mit 7500 Fans starten. Der KEC hatte mit der Lanxess-Arena ein Hygienekonzept ausgearbeitet. Nach derzeitigem Stand dürften nur 3700 Besucher in die 18.500 Zuschauer fassende Arena kommen.

Im Fußball sieht das anders aus, da sorgen die hohen TV-Einnahmen bei den Vereinen schonmal für mehr finanzielle Sicherheit. (ubo, dpa)