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Hai Müller: Endlich wieder Eishockey„Ich packe mich nicht zu Hause in Klarsichtfolie“

Mo-Nati

Moritz Müller spielt für die Nationalmannschaft beim Deutschland-Cup mit. Das Foto enstand bei der WM 2019.

von Frank Neußer (neu)

Krefeld – Moritz Müller (33) kehrt als Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft ab Donnerstag beim Deutschland-Cup in Krefeld auf das Eis zurück.

Der Verteidiger ist einer von sechs Haie-Spielen, die nach fast acht Monaten Pause nach dem Saisonabbruch der DEL wieder ein offizielles Spiel absolvieren dürfen.

Moritz Müller: „Die Gegebenheiten sind nicht einfach, aber die Freude, dass überhaupt gespielt wird, überwiegt. Es ist mutig, das Turnier trotz aller Widrigkeiten stattfinden zu lassen. Irgendwann müssen wir mal wieder Eishockey spielen, es ist unser Beruf. Es ist endlich wieder ein Schritt in die Normalität – zumindest für uns.“

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Moritz Müller hat große Hoffnung, dass die DEL starten wird

Und die Hoffnung beim Silbermedaillengewinner von 2018 ist groß, dass es auch bald in der Liga endlich wieder um Punkte geht. „Ich bin so optimistisch wie seit Monaten nicht. Ich bin überzeugt, wir werden am 18. Dezember spielen, aber ich weiß nicht, wer alles mitmacht.“

Denn das Problem ist, dass es wohl nur Spiele ohne Fans geben wird. Jedoch können die 14 DEL-Vereine ohne Zuschauer nicht existieren. So haben bis auf Meister Red Bull München alle Klubs Staatshilfen beim Bund angemeldet. Bestenfalls erhält jeder Verein 800.000 Euro vom Staat.

Zudem verkaufen die Haie 100.000 Geister-Tickets für je zehn Euro – und die Spieler haben einem Gehaltsverzicht zugestimmt. Beim KEC sogar von bis zu 60 Prozent. „Das ist alternativlos, der einzige Weg. In Köln hatten wir 13.000 Zuschauern im Schnitt pro Heimspiel, haben 30 Festangestellte in der Geschäftsstelle. Das ist ein ganz anderer Kostenapparat als bei anderen Klubs, betont Müller. „Wenn die Haie das schaffen, müssen auch alle anderen spielen.“

Als Sprecher der neuen Spielervereinigung übt der Abwehrspieler aber auch weiter Druck auf die Klubs aus. „Wir haben mit der neuen Spielervereinigung von Anfang an gefordert, dass die Klubs Szenarien auch mit Geisterspielen durchrechnen. Immer mehr Vereine tun das und arbeiten daran, den Spielbetrieb auch ohne Fans auf die Beine zu stellen. Es brauchte noch mehr Entgegenkommen der Spieler. Vereine wie Berlin, München, Köln oder Düsseldorf bekräftigen, dass sie spielen wollen. Wenn es trotzdem nicht klappt, hat man zumindest alles versucht. Ich könnte nicht damit leben, wenn man nicht alle Optionen ausgeschöpft hat.“

Deutschland-Cup ist Wegweiser für die DEL

Das wurde auch im Vorfeld des Deutschland-Cups, der als Wegweiser für die Liga dienen soll. Müller: „Das Wichtigste ist, dass Eishockey Präsenz zeigt, dass man mutig ist, das zu machen, was möglich ist“, sagt Müller.

Mo-Haie

Moritz Müller konnte mit seinen Kollegen der Kölner Haie sowie NHL-Star Leon Draisaitl (l.) zumindest ab und zu trainieren.

Der Nationalspieler muss wie alle Spieler genau auf die Corona-Regeln achten. „Im Vorfeld musste man einen negativen Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden war. Dann gab es einen Schnelltest, um in die Blase reinzukommen. Wir haben keinen Kontakt nach draußen und überall eine Maske auf.“

Zudem haben die Kufencracks einen Tracker, der den Mindestabstand kontrolliert? Müller verrät: „Der ist am Handgelenk und blinkt panisch rot, wenn ich zu nah und zu lange mit jemandem zusammen bin. Den haben wir auch auf dem Eis, damit man bei einem positiven Test weiß, wer mit wem in Kontakt war.“

Moritz Müller hat keine Angst vor dem Coronavirus

Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus hat er nicht. „Ich bin nicht der, der sich zu Hause in Klarsichtfolie einpackt. Man muss den Umgang mit dem Virus lernen.“

Um dann eine Saison zu absolvieren und einen Meister zu küren. „Wenn wir eine Saison haben, haben wir auch einen Meister. Aber vielleicht wird es sich anders anfühlen, vielleicht werden nicht alle Mannschaften dabei sein, vielleicht wird es keine Playoffs geben. Aber ich hoffe vor allem, dass man nach einem Start nicht alles wieder abbläst.“ (fne, sid)