Kommentar zum Saisonstart der DELEin mutiger Schritt mit vielen Fragezeichen

DEL-Start

Am 17. Dezember wird die DEL in die neue Eishockeysaisn starten.

von Frank Neußer (neu)

Köln – Neun Monate Corona-Pause werden am 17. Dezember endlich vorbei sein, die DEL sorgt bei den Fans eine Woche vor Heiligabend für ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Die Pucks werden wieder über das Eis fliegen, krachende Checks werden zu sehen sein, genauso wie schöne Tore und unglaubliche Torwartparaden.

Leider ohne Zuschauer in den Arenen. Für die Fans heißt es: „Wir müssen draußen bleiben“, so die Einschränkung der Bundesregierung aufgrund der Pandemie. Trotzdem soll ein Stück Normalität auch im Eishockey-Sport zurückkehren.

Die Deutsche Eishockey Liga startet als letzte große Sportart in die neue Saison. Im Fußball, Basketball und Handball wird schon seit längerer Zeit wieder um Siege und Punkte gekämpft. Jedoch gibt es keine Sportart, die so abhängig von den Zuschauereinnahmen ist, wie das Eishockey.

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Start der neuen DEL-Saison ist sehr mutig

Deshalb ist der Start der Saison nach bereits zwei verschobenen Starts im September und November mutig. Denn sowohl die Liga als auch ihre Gesellschafter und viele Sponsoren und Partner gehen ein gewisses Risiko ein.

Nach DEL-Angaben fehlten bisher 60 Millionen Euro für eine „seriöse“ Saisonplanung aller 14 Teams. Nur große Einschnitte der Gehälter bei Spielern und Trainern von bis zu 60 Prozent geben den Vereinen die Möglichkeit, einen Neustart zu wagen.

Tripcke-PK-DEL-Start

DEL-Boss Gernot Tripcke verkündet den Saisonstart der Liga am 17. Dezember.

Jedoch gibt es noch viele Fragezeichen! Werden zu viele Spieler positiv auf Corona getestet oder wird es die ganze Saison keine Fans in den Hallen geben, droht erneut ein mögliches Horrorszenario ohne Sicherungsmechanismus. Es kann also jeder Zeit zum „sudden death“ kommen.

Gernot Tripcke: „Erlöse werden sich fast halbieren"

„Die Erlöse werden sich fast halbieren“, weiß DEL-Boss Gernot Tripcke. „Trotzdem gehen wir die vielen Herausforderungen an und müssen flexibel auf Dinge reagieren. Wir müssen einen Spagat schaffen, denn der Imageschaden wäre viel größer, wenn wir nun eineinhalb Jahre als Sportart auf dem Sofa verbringen würden.“

Bleibt zu hoffen, dass die bisher so treuen und hilfreichen Fans auch in Zukunft ihren Lieblingsvereinen treu bleiben und den Kraftakt mittragen. Genauso wie Sponsoren und Gesellschafter.

Denn Eishockey kann zumindest auch im TV für ein wenig Abwechslung im aktuellen Alltag sorgen. Ansonsten könnte eine tolle und attraktive Sportart aufgrund eines nicht zu greifenden Virus für Jahre von der Bildfläche verschwinden.