Später SaisonstartDEL hat über Lizenzen entschieden

Krupp Arena

Uwe Krupp, hier im Februar nach dem Spiel der Kölner Haie gegen Grizzlys Wolfsburg, wird frühestens im November wieder ein DEL-Spiel in der Lanxess-Arena coachen.

von Frank Neußer (neu)Arno Schmitz (schmi)

Köln – Steht das deutsche Eishockey vor dem Crash? Neuer Rückschlag für die Kölner Haie, die Düsseldorfer EG und die gesamte Liga. Nach der teils hitzigen Debatte um eine Pauschal-Lösung für einen generellen Gehaltsverzicht im Zuge der Corona-Pandemie steht nun endgültig fest: Der Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wird um mindestens sechs Wochen nach hinten verschoben.

Statt wie zunächst geplant am 18. September zu beginnen, „gibt es nun einen Umlaufbeschluss für einen Saisonstart nicht vor dem 1. November“, bestätigte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke der Fachzeitschrift „Eishockey News“.

Die Penny DEL hat nun auch bestätigt, dass die Saison „nicht vor November beginnen“ wird. „Das ist einerseits eine ganz bittere Nachricht für die Clubs sowie deren Partner und Fans. Nach dem vorzeitigen Saisonende im März aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir jetzt auch noch die neue Spielzeit später starten“, sagt Jürgen Arnold, Vorsitzender des Aufsichtsrates der DEL.

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Uwe Krupp: „Ein Eishockey-Spiel, das ist kein Oktoberfestszenario“

KEC-Cheftrainer Uwe Krupp (55) hatte kürzlich im EXPRESS-Interview zu seinen Planungen erklärt: „Die größte Hürde ist die, dass du erst mal starten darfst. Wenn wir einmal dran sind, wird es laufen.“ Doch nun wird wohl erst mal gar nichts laufen.

Zu möglichen Geisterspielen meinte Krupp: „Wenn es kurzfristig absehbar ist, dass man schon bald wieder mit Zuschauern spielen kann, könnte man eventuell auch einen Zeitraum mit Geisterspielen überbrücken. Aber wenn es keinen Prozess gibt, der uns erlaubt, in absehbarer Zeit wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen, wird es schwierig.“

Es sei nun die Aufgabe, den Entscheidungsträgern klar zu machen, dass Eishockeyspiele nicht mit einer Kirmes oder einem Volksfest auf eine Stufe gestellt werden dürfen, fordert Krupp: „Ein Eishockey-Spiel, das ist kein Oktoberfestszenario, das ist ein kontrollierbares Event, und mit den richtigen Konzepten können wir den Anforderungen der Gesundheitsämter gerecht werden.“

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Bundesweites Verbot nötigt DEL zur Verschiebung der Saison

Hintergrund der bevorstehenden Entscheidung ist das weiterhin bestehende bundesweite Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober, das in einigen Bundesländern wie etwa Baden-Württemberg oder Bremen deutlich rigoroser geregelt ist als in anderen. So würde ein Saisonstart vor diesem Datum wohl auch einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für einige Klubs bedeuten.

Weil für den 5. bis 8. November der traditionelle Deutschland-Cup in Krefeld auf dem Plan steht, scheint aktuell ein Liga-Start nicht vor der zweiten November-Woche denkbar.

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Generelle Terminprobleme erwartet Tripcke aufgrund des späteren Starts nicht. „Es ist ein fast normaler Spielplan. In den Play-offs muss man dann gucken, ob man gegebenenfalls auf Best-of-five geht“, sagte der Geschäftsführer.

Alle 14 DEL-Klubs erhalten Lizenz

Außerdem hat die DEL bekanntgegeben, dass alle 14 Klubs die Lizenz für die nächste Saison erhalten haben. (ars/sid)