Köln und Düsseldorf sind dabei13 DEL-Vereine beantragen Staatshilfen

Walter-Haie

13 von 14 Eishockeyvereine haben Staatshilfen beantragt. Darunter sind auch Philipp Walter (hier bei einer Preisverleihung im Oktober) mit den Kölner Haien.

von Frank Neußer (neu)

Neuss – Die Vereine der DEL suchen händeringend nach Möglichkeiten, das finanzielle Überleben in der Corona-Pandemie zu sichern. Dabei haben 13 von 14 Klubs einen Zuschuss aus dem Sportpaket des Bundes gestellt.

Lediglich der EHC Red Bull München hat auf einen Anteil an der Corona-Nothilfe verzichtet. Der Grund: Der Titelverteidiger ist aufgrund seiner Struktur nicht antragsberechtigt. Vier Anträge wurden bereits bewilligt.

Der Bund stellt 200 Millionen Euro für Vereine zur Verfügung

Der Bund hat für die deutschen Profiklubs im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der 3. Fußball-Liga einen Fonds von 200 Millionen Euro bereitgestellt.

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Jeder Antragsteller erhält im Höchstfall 800.000 Euro zum Ausgleich für entgangene Zuschauereinnahmen. Maximal 80 Prozent der Nettoerlöse aus dem Ticketverkauf, also ohne Gebühren und Mehrwertsteuer, können erstattet werden.

„Wenn ein Verein 100.000 Euro Einnahmen gehabt hätte, würde er 80.000 Euro bekommen“, erklärt der CDU-Politiker Frank Steffel.

Für viele DEL-Klubs reichen die Hilfen nicht aus

Für viele Vereine ist es jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Haie, die einen Etat jenseits der Zehn-Millionen-Euro haben, hatten in der vergangenen Saison einen Zuschauerschnitt von 13.333 Besuchern pro Heimspiel.

Da reichen die Staatshilfen nicht aus. „80 Prozent des Budgets generieren wir über die Spieltage mit Ticketverkauf, Fanartikeln, Sponsoren oder Catering", erklärt Geschäftsführer Philipp Walter (46).

Ähnliche Begründungen auf höhere Hilfen gibt DEL-Boss Gernot Tripcke. „Der Ausgleich in Höhe von 800.000 Euro pro Verein reicht aber nicht. Die DEL setzt im Jahr 120 bis 130 Millionen Euro um. Davon wird uns aktuell mindestens die Hälfte fehlen. Es bleibt dabei: Aus eigener Kraft können wir das aktuell einfach nicht stemmen. Wir können nicht jetzt losspielen, und Weihnachten sind wir dann insolvent.“

Kölner Haie verkaufen Geister-Tickets

Der KEC hat deshalb 100.000 Geister-Tickets für zehn Euro das Stück in den Umlauf gebracht, um eine Million Euro zum Erhalt der Profi- und Jugendabteilung beizutragen. „Es sind aktuell schwere Zeiten, es geht um den Fortbestand des Kölner Eishockeys“, betont Walter. Aktuell wurden schon 28.963 der „Immerwigger“-Karten verkauft.

Rund ein Drittel ihres Etats im oberen einstelligen Millionenbereich erwirtschaftet die Düsseldorfer EG mit dem Verkauf von Eintrittskarten. Ihr winken also 800.000 Euro.

Die neue DEL-Saison soll am 18. Dezember starten. Zur Not auch ohne Fans.