„Wollen kein Harakiri“Eishockey Liga mit Ultimatum und klarer Ansage an Politik

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Können die Kölner Haie bald in die Saison starten? Hier ist Trainer Uwe Krupp beim Spiel gegen die Grizzlys Wolfsburg am 25. Februar 2020 zu sehen.

Frankfurt – Während in der Bundesliga der Ball wieder rollt, liegt der Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga weiter auf Eis. In einer ordentlichen Gesellschafterversammlung trafen sich die 14 Klubs der DEL am Montag (21. September) in Frankfurt, um über den geplanten Saisonstart am 13. November zu diskutieren.

DEL-Saisonstart in Gefahr?

Jürgen Arnold, Aufsichratsvorsitzender bezog anschließend Stellung: „Der Austausch untereinander war wichtig und konstruktiv. Aufgrund der aktuellen Vorgaben der Politik sind wir nicht in der Lage, Spieltagserlöse verlässlich zu kalkulieren.“

Ist der DEL-Saisonstart Mitte November also in Gefahr? „Alle Clubs wollen unbedingt spielen, aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen ist dies wirtschaftlich nicht seriös darstellbar. Alle Clubs haben im Vorfeld dieser Sitzung auf dieser Basis erneut kalkuliert. Uns fehlen für einen verantwortungsvollen Saisonstart rund 60 Millionen Euro, die wir ohne die Hilfe Dritter alleine nicht aufbringen können.“

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Ein weiterer Knackpunkt ist, dass die Vereine „Stand heute nicht sicher mit dem Zuschuss in Höhe von maximal 800.000 Euro pro Klub aus dem Konjunkturpaket planen können.“ Arnold wird deutlich: „Wir können und wollen kein Harakiri begehen.“

Die DEL hatte in der vergangenen Saison vor den Playoffs die Reißleine gezogen und die Saison abgebrochen. Anders als in der Bundesliga können Geisterspiele in der DEL nicht finanziert werden, da die Ticketeinnahmen knapp 60 Prozent des Etats ausmacht. Ein Beschluss, die Anzahl der Besucher auf 20 Prozent der Hallenkapazität zu bgrenzen, war öffentlich auf Widerstand gestoßen. Wolfgang Kastner von den Nürnberg Ice Tigers stellte klar: „So ist kein Überleben möglich.“

In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch die DEL: „Die Gespräche, die wir mit der Politik seit mehreren Wochen auf allen Ebenen führen, müssen wir in den kommenden Tagen nochmals dringend intensivieren. Unser Ziel ist, dass wir mit allen 14 Klubs in die neue Saison gehen können. Das hat für uns oberste Priorität, aber nur wenn uns bis zum 2. Oktober 2020 verbindliche Zusagen vorliegen, werden wir am 13. November 2020 in die Saison starten.“

Für Eishockey-Fans heißt es also schon vor einem Saisonstart Daumen drücken. (jpg)