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Knast-HammerBerufung angekündigt! Darum wird das Sturm-Urteil das Boxen verändern

SturmTeam

Sturm und sein Team nach seinem größten Sieg über Darren Barker, Fitnesstrainer Joschka Grimm (untere Reihe, 2.v.l) feiert mit.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Drei Jahre Knast für Fünffach-Weltmeister Felix Sturm (41). Die Nachricht vom Strafmaß setzt die Box-Szene in helle Aufregung.

Denn das Gericht verurteilte Sturm nicht nur wegen diverser Steuervergehen, sondern als ersten deutschen Sportstar auch wegen Dopings zu einer Haftstrafe.

Fitnesstrainer Grimm und Coach Schaburow als Zeugen vorgeladen

Begründung: Beim Deutsch-Bosnier war nach dem historischen WM-Sieg über den Russen Fjodor Tschudinow im Februar 2016 in A- und B-Probe das leistungssteigernde, anabole Steroid Stanozolol nachgewiesen worden.

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Richter Hoffmann war überzeugt, dass Sturm in der Vorbereitung auf diesen Fight besagte Substanz mit Absicht und Vorsatz genommen habe. Besagte Vorbereitung lief seinerzeit im österreichischen Kitzbühel ab.

Sturms Manager Roland Bebak erinnert sich: „Felix war mit seinem ehemaligen Fitnesstrainer Joschka Grimm und Trainer Magomed Schaburow dort. Sie waren im Prozess auch als Zeugen vorgeladen. Ich glaube Felix. Ich denke hier sollte jetzt ein Exempel statuiert werden. Nicht umsonst waren die Doping-Ermittlungen doch 2019 erst eingestellt worden.“

Verfahren war zunächst eingestellt worden

In der Tat hatte die 8. Große Strafkammer des Landgerichts im Januar 2019 die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, da kein hinreichender Tatverdacht gegen den damals noch 39-jährigen Champion laut Anti-Dopinggesetz bestehe.

Unter anderem deshalb, weil Experte Hans Geyer, stellvertretender Leiter des Labors der Kölner Sporthochschule, in seiner Expertise von zwei Milliardstel Gramm des festgestellten anabolen Steroids gesprochen hatte.

Kammer: Fleischkonsum als Begründung unzulässig

Sturm hatte sich das Vorkommen der Substanz in seinem Körper damals wie heute durch den Konsum von möglicherweise verunreinigtem Fleisch erklärt.

Doch die jetzige Kammer hielt dagegen, dass Stanozolol als Mastmittel in der Tierhaltung nicht bekannt und die sogenannte Fremdeinwirkungshypothese damit auszuschließen sei – für die Richter offenbar das K.o.-Kriterium.

Ein Urteil als Präzedenzfall. Möglicherweise wird das Anti-Doping-Gesetz nun zukünftig viel schärfer in den Kampfsportarten ausgelegt und die überführten Sünder werden viel schärfer, ebenfalls mit Haft, bestraft!

Denn bislang gibt es im Boxen keine zentralen Kontrollen und allgemeingültigen Regelungen.

Manager Roland Bebak kündigt Berufung an

Sturms Manager Roland Bebak schwant gar Übles für die ganze Kampfsportszene. „Ich esse auch argentinisches Rindfleisch und weiß nicht womit die da in Argentinien mästen. Dieses Urteil könnte weitreichende Folgen für alle Kampfsportler haben“, sagte Bebak und schwärmt von seinem Klienten. „Felix war seine ganze Karriere sauber, ich kenne ihn seit 2004. Der wollte sich von mir nicht mal eine Aminosäure andrehen lassen, als ich mein Ernährungsinstitut noch hatte. Als er mich nach dem Gerichtsurteil am Donnerstag anrief, war er selbst total schockiert. Das mit dem Doping wird er nicht akzeptieren, dagegen würde er auch in Berufung gehen.“

Wie sehr das Urteil die Kampfsportwelt trifft, zeigen indes die ersten völlig verdutzten Reaktonen darauf. Thomas Pütz, Präsident des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), war aus allen Wolken gefallen, als EXPRESS ihm Sturms Urteil mitteilte. Selbst langjährige Kritiker von Sturm wie Experte Jean-Marcel Natz empfinden das Strafmaß als viel zu hart.

Letzter Ausweg: Der Fight gegen König Arthur

Seine Zukunft sei erschwert, aber nicht unmöglich, hatte der Richter final erklärt. Der letzte Ausweg für den Champ kann nun nur noch über den offenen Vollzug laufen.

So könnte sich Sturm auf den lange anvisierten Kampf gegen Arthur Abraham (40) vorbereiten, der gegenüber EXPRESS seine Bereitschaft nochmalig bekräftigte, gegen ihn anzutreten.

Klar ist dann, dass die Vorbereitung dann anders ablaufen muss und wird als seinerzeit in Kitzbühel...