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Chisnall-Sensation gegen van GerwenReaktionen: Als ob Schalke 5:0 bei Hertha siegt

Van-Gerwen-WM

Michael van Gerwen verlor das WM-Viertelfinale gegen Dave Chisnall mit 0:5.

von Frank Neußer (neu)

London – Als Dave Chisnall (40) seinen entscheidenden letzten Pfeil in der Doppel-20 versenkt hatte, applaudierte Michael van Gerwen (31) dem Sieger, ehe er mit bedröppelter Miene von der Bühne des Ally Pally ging.

Der Dominator des Darts wurde im Viertelfinale vernichtend geschlagen und kassierte bei der 0:5-Niederlage seine größte Schmach der WM-Geschichte.

„Chisnall schlägt MvG 5:0 - das ist ungefähr so, als ob Schalke morgen die Hertha mit 5:0 aus dem Olympiastadion fegt" twitterte Moderator Matthias Killing fassungslos.

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Van Gerwen schrieb in der Nacht zum Samstag auf Twitter: „Ich bin komplett am Boden zerstört. Ich bin heute Abend nie in Gang gekommen und habe mich selbst enttäuscht.“

Michael van Gerwen verlor zuletzt 2009 bei der WM zu Null

Eine Zu-Null-Pleite beim größten Turnier der Welt hatte „Mighty Mike“ zwar schon einmal erlitten: allerdings 2009 als heranwachsendes Talent mit 19 Jahren, als er 0:4 gegen Englands Rekord-Weltmeister Phil Taylor verlor. Damals war der Niederländer ein Niemand in der Darts-Szene. 2021 ist er der seit Jahren unangefochtene Pfeile-Primus.

Seit über sechs Jahren dominiert der Niederländer die Konkurrenz, steht seit dem 1. Januar 2014 an der Spitze der Weltrangliste, gewann dreimal den WM-Titel und sämtliche Major-Turniere.

Michael van Gerwen: Jahr 2020 verlief nicht nach Wunsch

Jedoch verlief die Saison 2020 überhaupt nicht nach Wunsch des Perfektionisten der Pfeile. Nach der vier Monate langen Corona-Zwangspause schied der Niederländer auch bei den großen Turnieren EM, World Matchplay und Premier League viel früher aus als gewohnt.

So könnte Gerwyn Price mit einem WM-Sieg den Niederländer vom Thron stürzen und die neue Nummer eins des Darts werden. Das würde van Gerwen sicher anstacheln, um 2021 wieder neu anzugreifen.

Nach der Pleite gegen Chisnall geizte der Verlierer zwar nicht mit Selbstkritik, würdigte aber auch Rivale „Chizzy“, dem an Neujahr eine phänomenale Leistung gelang. „Es war das beste Spiel, das er je gemacht hat. Er hat gut gespielt und ich nicht. Ich kann mir nur selbst die Schuld geben. Ich bin bitter enttäuscht“, sagte van Gerwen.

Zuletzt hatte van Gerwen die Nummer acht der Welt 27 Mal in Folge besiegen können.

Gemeinsam posierten die beiden Profis im Anschluss an ein denkwürdiges Spiel für ein Foto, das der Sieger auf Twitter stellte. Chisnall, der erstmals im WM-Halbfinale steht, würdigte seinen Widersacher deshalb als „absoluten Gentleman“.

„Ich bin glücklich“, sagte der Sieger nach dem „Whitewash“ bei Sport1: „Es war ein großer Sieg, vielleicht mein bislang größter.“ Im Halbfinale wartet nun am Samstag (21.15 Uhr, Sport 1 und DAZN) der Schotte Gary Anderson auf den Überraschungssieger. (fne)