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200 Millionen EuroPolitik schnürt Rettungspaket für deutsche Profiklubs

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Das Reichstagsgebäude in Berlin. Aus der Hauptstadt sollen demnächst 200 Millionen Euro an die Profiklubs verschiedener Sportarten in Deutschland fließen.

Berlin – Die Coronakrise hat nicht nur den deutschen Fußball finanziell hart getroffen. Auch weitere Profivereine aus anderen Sportarten kämpfen seit dem Ausbruch des Virus um das finanzielle Überleben. 

Darum hat der Bund jetzt ein millionenschweres Hilfspaket verabschiedet, das verschiedenen Profivereinen im Land helfen soll, die Krise zu überstehen. 

CDU-Sportpolitiker Frank Steffel: „Es ist ein existenziell wichtiger Beitrag“

Der erhoffte Geldsegen aus der Politik kommt, die von der Coronakrise finanziell gebeutelten Klubs können durchatmen:

Mit einem 200-Millionen-Euro-Paket will der Bund im Rahmen des milliardenschweren Konjunkturpakets die Profiligen unterstützen, Insolvenzen verhindern und traditionsreiche Standorte bewahren. Doch auch die vermeintlichen Randsportarten sollen profitieren.

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„Es ist ein existenziell wichtiger Beitrag, um vernünftige Wettbewerbe, einen vernünftigen Spielbetrieb und ein vernünftiges Lizenzverfahren in den kommenden zwölf Monaten zu ermöglichen“, sagte CDU-Sportpolitiker Frank Steffel (54) dem SID am Dienstag: „Es ist ein wahnsinnig wichtiger Beitrag, um Hunderten von Vereinen die Existenz zu retten.“

Hilfspaket: Bundestag muss noch zustimmen

Eine zugehörige Beschlussvorlage muss in den kommenden Tagen noch von den entsprechenden Institutionen wie dem Haushaltsausschuss und dem Bundestag beschlossen werden. Dies gilt aber nur als Formalie.

In erster Linie werden die Klubs der großen Profiligen profitieren, die aufgrund der geltenden Regeln zur Eindämmung der Pandemie fehlende Zuschauereinnahmen zu verzeichnen haben.

Dazu zählen etwa die Vereine aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der Basketball Bundesliga (BBL) oder der Handball Bundesliga (HBL), aber auch aus der 3. Fußball-Liga und der Frauenfußball-Bundesliga.

Höchstsatz von 800.000 Euro

Ein zentrales Kriterium für die Verteilung der Gelder sind die Zuschauereinnahmen. Die fehlenden Einnahmen der Monate April bis Dezember können laut Steffel „bis zu 80 Prozent netto“ erstattet werden. Der Höchstsatz liegt aufgrund der EU-Beihilfeverordnung bei 800.000 Euro.

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Insbesondere der Frauensport partizipiere, auch für den ländlichen Raum seien die Hilfen wichtig. „Es sind ganz, ganz viele kleine Orte, wo die Vereine gerade auch im Frauenbereich eine ganz große Tradition haben“, sagte der Bundestagsabgeordnete Steffel, der zugleich Präsident des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin ist.

Auch andere Sportarten profitieren

Anspruch auf Hilfen haben allerdings nicht nur die Vereine der großen Profiligen, sondern laut Steffel „die 1. und 2. Ligen aller Sportarten“: „Im Grundsatz betrifft es genauso das Ringen. Es gibt Orte, da gehen Tausend Leute zum Ringen. Es gibt Orte, da gehen 300 Leute zum Wasserball oder zu einem Schützenwettbewerb.

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Das soll ausdrücklich mit drin sein. Wenn die Zuschauereinnahmen wegfallen, gibt es auch hier, wenn die Veranstaltung stattfindet, eine entsprechende Unterstützung.“ Auch Verbände seien ausdrücklich erwähnt, „da muss man aber sehr genau gucken, wie dann die Rahmenbedingungen sind.“

„Ohne Zuschauer auf Dauer nicht durchführbar“

Die staatlichen Hilfen werden die wirtschaftlichen Schäden für die Vereine zumindest mildern.

Aufatmen dürften sie allerdings erst, wenn wieder Spiele vor Publikum möglich sind. Wann das sein wird, ist angesichts behördlicher Beschränkungen und wieder gestiegener Infektionszahlen unklar.

Ohne Zuschauer, das betonte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann zuletzt, „ist diese Sportart auf Dauer finanziell nicht durchführbar“. Da hilft auch kein Konjunkturpaket. (sid/mir)