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10-Fache Ultra-WeltrekordlerinAstrid Benöhr: Gestillt wird auch beim Triathlon

Beneidenswert: Astrid Benöhr hat keine Gewichtsprobleme. Beim Besuch in der unserer Redaktion greift sie bei den Keksen zu.

Beneidenswert: Astrid Benöhr hat keine Gewichtsprobleme. Beim Besuch in der unserer Redaktion greift sie bei den Keksen zu.

Köln – Sie ist 54 Jahre alt, immer noch supersportlich, wiegt 50 Kilo bei 1,66 m Größe. Sie hält - neben anderen – seit zwölf Jahren schon den Wahnsinns-Weltrekord für Frauen und Männer über den Zehnfach-Ultra-Triathlon. Und obwohl sie weiter schwimmt, Rad fährt und läuft, hat Astrid Benöhr ihre Zielvorstellungen geändert: „Wenn ich 50 Bypässe und 100 Bandscheiben-Operationen verhindern könnte, wäre ich zufrieden.“

Dafür hat die gelernte Biologisch-technische Assistentin ihre Biographie verfasst, hat „Ein Dutzend Tipps aus 25 bewegten Sportlerjahren“ drangehängt, die dazu verhelfen sollen, „40 Jahre 20 zu sein“.

Bewegt hat sich die Bergisch Gladbacherin wahrlich genug, seitdem sie als 23-Jährige mit dem Laufen anfing, „um mir das Rauchen abzugewöhnen“. 1984 absolvierte sie ihren ersten Triathlon, da war sie schon zweifache Mutter, hatte Mann und Job und trotzdem noch Zeit für ihren Sport. „Die Fenster hab’ ich halt nicht geputzt“, sagt sie lakonisch.

Als 1985 dann Töchterchen Carmen dazukam, machte die Athletin eine neue Erfahrung: „Ich habe sie neun Monate lang gestillt, wenn es sein musste, machte ich eben auch mal Pause beim Triathlon.“

Für einen „Normalo“ ist jemand, der sich 187 Stunden, acht Minuten und 23 Sekunden (ihre Bestzeit) damit beschäftigt, an einer Tour 38 Kilometer zu schwimmen, 1800 Kilometer Rad zu fahren und 422 Kilometer zu laufen – mit ein paar Pinkelpausen und nachts zwei Stunden Schlaf – sicher ein „Freak“. Jemand, der etwas für die meisten Menschen Unsinniges in Angriff nimmt. Doch davon will Astrid Benöhr nichts wissen: „Ich denke, ich habe den Bogen zum Normalmenschen gespannt, ich habe viele Menschen motiviert, sich mehr zu bewegen.“

Sie selbst wollte zwar „unbedingt“ den Weltrekord, sie konnte sich immer auch quälen, doch sie erlebt durch ihren Sport eben auch höchste Glücksgefühle, „wenn ich loslaufe und alles hinter mir lasse, wenn ich im Lorenzstrom mit der Natur verschmelze – ich nenne das ozeanische Selbstentgrenzung.“

Was Astrid Benöhr nicht leiden kann, das sind strenge Regeln und Vorgaben. „Aufs Wohlfühltempo kommt es an“, sagt sie, „und auf den Blick in den Körper. Da sagt mir meine Intuition auch schon mal: Iss jetzt Kekse oder iss fünf Kiwis – und dann ess ich die eben.“