Riesen-SkandalLabbadia provoziert Rauswurf

Trainer Bruno Labbadia

Trainer Bruno Labbadia

Berlin - Knapp 26 Stunden vor dem Anpfiff des Pokal-Finales gegen Bremen platzte die Bombe.

Aufstand von Bruno Labbadia - Skandal perfekt!Ausgerechnet vor Leverkusens Spiel des Jahres ging der 43-jährige Bayer-Trainer auf die Barrikaden. Sein sportliches Todesurteil!

Labbadia, seit Wochen stark in der Kritik, sprach in der Süddeutschen Zeitung von „einer Kampagne“ gegen ihn, nannte erstmals Ross und Reiter. Manager Michael Reschke habe ihn vom ersten Tag an quasi gemobbt: „Fakt ist, dass wir eigentlich von Anfang an keine gemeinsame Arbeitsebene fanden.“

Alles zum Thema Rudi Völler

Reschke, so Labbadias Vermutung, habe vom ersten Spieltag gegen ihn intrigiert, die Spieler gegen ihn aufgebracht. Und deshalb könne es „ein 'Weiter so' für beide Seiten nicht geben“.Labbadia setzte der Bayer-Führung die Pistole auf die Brust. Er wolle mit Boss Wolfgang Holzhäuser und Sportchef Rudi Völler ein Sechs-Augen-Gespräch führen. Reschke aber dürfe nicht dabei sein.

Die Bayer-Verantwortlichen, völlig überrascht vom Vorstoß Labbadias, schlugen sofort zurück. Holzhäuser sagte dem EXPRESS: „Mit wem wir uns nach dem Pokalspiel zusammen setzen, entscheiden immer noch wir.“ Und weiter: „Ich habe immer gesagt, dass wir für die kommende Spielzeit an einigen Stellschrauben justieren müssen. Es müssen ja nicht die Spieler sein…“

Klarer geht’s nicht. Das Verhältnis Bayer und Labbadia ist zerrüttet. Der Ex-Torjäger ist seinen Job in Leverkusen nach dem Endspiel los! Wenn nicht sogar schon vorher…

Dass ein Trainer wenige Stunden vor einem Pokalendspiel seine persönliche Unzufriedenheit äußert und damit den Erfolg gefährdet, ist ein Hammer.

Ex-Manager Reiner Calmund reagierte am Freitag fassungslos auf das Theater: „Rudi Völler sollte jetzt Autorität zeigen und alle mit den Köppen aneinander schlagen, damit sie wieder zur Besinnung kommen. Es geht nur noch um das Finale! Wer was zu kamellen hat, soll damit am Sonntag anfangen.“

Im Bayer-Lager herrschte am Freitag Empörung über Labbadias Verhalten. Es gab Stimmen, die davon sprachen, Labbadia noch vor dem Finale vor die Tür zu werfen und Rudi Völler auf die Bank zu setzen. Holzhäuser trat aber auf die Bremse, sagte offiziell nur: „Es gibt Irritationen, die wir Dienstag lösen wollen.“

Auch Labbadia bestätigte ausdrücklich diesen Termin, als EXPRESS ihn am Freitagabend kurz vor 21 Uhr vor dem Regent-Hotel traf. Der Coach versuchte, die Wogen zu glätten: „Ich habe bereits mit Rudi Völler gesprochen. Ich sehe das alles gar nicht so dramatisch, das habe ich ihm auch so mitgeteilt. Die Dinge, die ich gesagt habe, sind nicht so schwerwiegend. Rudi hat die Angelegenheit ganz gelassen zur Kenntnis genommen.“

Dennoch scheint es fraglich, ob es noch zum Dienstag-Gespräch kommen wird. Labbadia, der offensichtlich eine Alternative hat (HSV, Kaiserslautern), hat mit diesem Vorstoß seine Zukunft bei Bayer zerstört. Und in Leverkusen fällt stets der Name Morten Olsen als möglicher Nachfolger…