RhabarberObst oder Gemüse? – Egal, Hauptsache lecker!

Rhabarber-frisch-geerntet

Bereits im April startet die Rhabarberernte.

Jetzt beginnt wieder die Rhabarberzeit. Er wird als eines der ersten Gemüse nach der Winterpause geerntet. Kommen die ersten, mindestens 25 cm langen, roten Stangen noch aus dem Gewächshaus startet im April die Ernte des Freilandrhabarbers. Dann werden bis Ende Juli rund um Köln vor allem Ananas- und Himbeerrhabarber angeboten. Diese Sorten sind besonders beliebt, da hier die Balance zwischen süß und sauer stimmt.

Das steckt alles drin

Frisch sind feste und glänzende Stangen. Fühlen sich die Schnittstellen noch feucht an können sie davon ausgehen, dass das Gemüse frisch geerntet ist.

An gesunden Inhaltsstoffen hat Rhabarber so einiges zu bieten. Vitamin C, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor und der verdauungsfördernde Ballaststoff Pektin machen ihn zu einem gesunden Genuss. – Und das Ganze bei nur 14 Kilokalorien pro 100 Gramm!

Vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten

Zwei hartnäckige Gerüchte

Rhabarber ist giftig Falsch. Er enthält zwar Oxalsäure, die Menschen mit Nierenproblemen schaden kann, aber in normalen Mengen gegessen, am besten noch gekocht, ist er ungefährlich.

Rhabarber muss auf jeden Fall geschält werden Falsch. Die heute angebotenen Sorten können ungeschält verarbeitet werden. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie unsere Wochenmarkthändler an. Diese können Ihnen neben anderen Tipps auch sagen, ob die angebotene Ware geschält werden sollte.

Am meisten beeindruckt aber die Vielfalt der Zubereitungsmöglichkeiten. Er wird meist klassisch wie Obst zu Kompott, Kuchen, Joghurt, Marmelade und anderen Süßspeisen verarbeitet.

Vor einigen Jahren hat die Getränkeindustrie seinen Geschmack entdeckt und stellt seither kultige Getränke aus Rhabarber her. Es darf aber auch herzhaft sein. Rhabarber eignet sich hervorragend als Beilage zu Ente, Kaninchen, Lamm oder Fisch. Oder auf Vorrat für die kommenden Sommerpartys Rhabarbersalsa als Dip zu Fleisch, Fisch und Käse.

So bleibt Rhabarber haltbar

In ein feuchtes Küchentuch gewickelt hält er sich bis zu einer Woche im Kühlschrank. Und wenn sie ihn auch nach der Saison genießen wollen frieren Sie ihn einfach ein. Stangen waschen, in Stücke schneiden und in Beutel oder Dose ab in den Gefrierschrank. So können Sie bis zu ein Jahr lang Rhabarber genießen.

Süße Rhabarberköstlichkeiten

Rhabarberchutney – hot & spicy

Rhabarber Chutney_dpa

Zutaten für zwei Marmeladengläser:

•375 g Rhabarber •1 Apfel, säuerlich •1 ½ große Zweibeln •2 Knoblauchzehen •1 Eßl Olivenöl •75 ml Apfelessig •6 Eßl Wasser •100 g brauner Zucker •1 Stück frischen Ingwer, ca. 4cm •1 ½ TL Zimt •1 Eßl Salz •1 ½ TL Pfeffer, gestrichen •3 TL Paprikapulver •2 kleine Chilischoten (nach Geschmack, siehe unten) •3 TL Currypulver •4 Gewürznelken •1 Msp. Kardamom, gemahlen

Zubereitung:

Rhabarber waschen und in circa zwei cm große Stücke schneiden. Apfel schälen und in Würfel schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer sehr fein würfeln. Chilischoten in feine Ringe schneiden. Zimt, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Currypulver, Nelken und Kardamom in einer Tasse miteinander vermischen.

Zwiebeln in Olivenöl andünsten, Knoblauch und den Zucker dazugeben. Kurz mitrösten. Gewürzmischung und Ingwer dazugeben und auch kurz mitrösten. (Dadurch entfalten die Gewürze ihr volles Aroma.) Mit Essig und Wasser ablöschen, restliche Zutaten (Chiliringe, Apfelstücke und Rhabarber) dazugeben und aufkochen lassen. Hitze reduzieren und mit geschlossenem Deckel 45-60 Minuten köcheln lassen, bis eine „marmeladige“ Konsistenz erreicht ist.

Eventuell nachwürzen. Aber Achtung: durch das Chili ist es schon sehr scharf. Wer es milder mag reduziert schon vorher die Chilimenge!

Gewürznelken aus der Masse entfernen.

Masse in heiß ausgespülte Marmeladengläser füllen, mit dem Deckel verschließen und auf den Kopf stellen bis die Gläser abgekühlt sind. Die volle Würze erreicht das Chutney nach zwei bis drei Wochen. Kühl gelagert hält es mehrere Monate.

Rhabarberkuchen – Schwäbische Art

Rhabarberkuchen

Sauer trifft süß: leckerer Rhabarberkuchen.

Zutaten:

Für den Mürbeteig:

•60g Butter •60g Zucker •1 Ei •180g Mehl •1 gestrichener TL Backpulver •1 Prise Salz

Für den Belag:

•4 Eier •200g Zucker •1 Becker saure Sahne (200g) •1 Becher Naturjoghurt (125g) •3 Eßl Puddingpulver •1 kg Rhabarber

Zubereitung:

Für den Teig alle Zutaten untereinander rühren und den Mürbeteig für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

In der Zwischenzeit den Rhabarber waschen und in Stückchen schneiden. (nicht zuckern) Eier trennen. Eiweiß steif schlagen, beiseite stellen. Eigelb und Zucker zu einem festen Schaum verrühren. In die Masse saure Sahne, Joghurt und Puddingpulver geben. Zum Schluss den Eischnee unterheben.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen, ausrollen und in eine 26iger Form legen. Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Den Rhabarber locker auf den Teig verteilen und anschließend mit der Füllmasse bedecken.

Im vorgeheizten Backofen bei 190ºC auf der mittleren Schiene circa eine Stunde backen. Sollte der Guss zu schnell braun werden nach der Hälfe der Backzeit mit einem Butterbrotpapier abdecken.