Berlin - Das sieht definitiv NICHT gut aus. Wer regelmäßig größere Mengen Alkohol trinkt, züchtet sich im Kopf so ähnliche schwarze Löcher im Gehirn wie bei Alzheimer.

Kurz: Wer säuft, verblödet. Das führt der kalifornische Neurologe Daniel G. Amen mit neuen drastischen Hirnaufnahmen vor.

Das gesunde Hirn - im SPECT durchleuchtet erscheint es glatt und durchgängig gut geblutet. Das Säuferhirn - in der wichtigen Stirnregion klaffen Krater.

Erschreckend: Auch beim kiffenden Cannabis-Konsumenten oder dem kaffeetrinkenden Kettenraucher, der mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag trinkt, dazu drei Schachteln Zigaretten raucht, sieht die Landkarte des Denkorgans kaum besser aus.

„Alkohol ist ein Zellgift und in der Lage, Zellwände kaputtzumachen und Nervenzellen zu zerstören“, weiß Dr. Rüdiger Holzbach, Suchtexperte von der LWV-Klinik Warstein. „Außerdem stört Alkohol den Vitaminstoffwechsel und verhindert die Aufnahme von B-Vitaminen. Dadurch fehlen dem Körper wichtige Bausteine für Nervenzellen.“

Bei jedem Vollrausch werden Hirnzellen abgetötet - unwiderbringlich.Die Aufnahmen von Dr. Amen bilden „nur“ die gestörte Durchblutung ab. Doch das genügt zur Abschreckung. Der in den USA berühmte Arzt zeigt sie bei der Drogenaufklärung in Schulen. Erst sind die Kids gelangweilt.

Aber wenn sie die Bilder kaputter Hirne sehen, rufen sie entsetzt: „Oh my god...“ Der Alkoholiker, dem Dr. Amen die auf dieser Seite abgebildete Aufnahme seines Hirns zeigte, brach in Tränen aus. Der kettenrauchende Manager, der drei Kannen Kaffee pro Tag runterkippte, stieg auf Tee um, ließ die Qualmerei sein.

Klaus-Dirk Kampz, deutsche MyWay-Betty-Ford-Klinik: „Es ist eine Frage der Alkoholmenge und der Zeit, dass das Nervengift Alkohol bleibenden neurologische Schäden anrichtet. Schlimmstenfalls geht das bis zum Wernicke-Korsakov. Diese Patienten landen aufgrund hirnorganischer Schäden in Pflegeheimen - Harald Juhnke war so einer.“ Aber, so Dr. Rüdiger Holzbach: „Frühzeitig mit Vitamin-Komplexen behandelt können sich die Schäden zurückbilden. Dr. Amen lebt übrigens abstinent.