Köln – Zeit für Sommer in der Nase! Wenn Strand und Meer auch für viele von uns noch in weiter Ferne liegen, wollen wir doch zumindest unseren Sinnen einen kleinen Urlaub gönnen. In der Duftbranche gibt es traditionell jetzt frische, leichte Neuheiten, die mal ein bisschen Abwechslung ins leider schon herrschende Duft-Einerlei bringen sollen.

• Die schönsten Sommerdüfte für Sie
• Das trägt Mann jetzt auf der Haut
• Für alle: Ausgefallener Unisex-Duft, den garantiert sonst keiner hat

Das Schöne: Die Sommerparfüms passen zu jeder Gelegenheit, sind nicht aufdringlich oder schwer. Der Kölner Parfümerie-Experte Heinz-Josef Meller gibt ein paar Geheimtipps für den Weg durch den sommerlichen Neuheiten-Dschungel – vor allem für alle, die sich mal abseits der Standardmarken tummeln wollen. Da werden die Preise höher, aber wir haben auch ein paar Schnäppchen dabei...

Das sind die neuen Sommerdüfte für Frauen

Mit Rivières de Cartier bringt das Luxuslabel drei neue sogenannte Eaux Fraîches auf den Markt (100 ml, 110 Euro). Zur Auswahl: Allégresse (Nachthyazinthe und Bergamotte), Luxuriance (Farn, Pistazie, Rosmarin und Wildkräuter) und Insouciance (Iris und Veilchen).

Experte Heinz Josef Meller: „Sehr erfrischend, sie ähneln ein bisschen dem sehr beliebten »Eau de Cartier«, das es inzwischen nicht mehr gibt. Die grüne Variante »Luxuriance« ist mein Favorit. Leicht grasig und minzig.“

Interessant für alle Altersklassen: „Jil Sander Sun“ in der limitierten Edition „2021 Sea Salt & Genista“ (125 ml, 40 Euro) soll einem einen sonnigen Strandtag dufttechnisch vorgaukeln. Riecht tatsächlich nach Meer, Mimose und Ginster, macht richtig Lust auf Sommer. Ist aber gar nicht vergleichbar mit dem normalen Klassiker „Sun“, sondern kommt fruchtiger, aber deutlich weniger süß daher, als der „ältere“ Bruder.

Ein neuer Duft vom Klassiker aus Japan mit interessanter Kombi von Mandelmilch, Rose, Flieder, Sternanis und Moschus – das verspricht „Issey Miyake A Drop d’Issey“ (30 ml, 54 Euro). Der Parfümerieexperte sagt: „Ein warmer Damenduft, eher untypisch für die sonst sehr zitrischen Düfte der Firma. Mal was ganz anderes und daher echt überraschend.“

Escada hat einen neuen limitierten Sommerduft im Programm: „Summer Festival“ (30 ml, 42 Euro), ist was für ganz junge Frauen, mit Kirschblüte, grüner Mandarine und Sandelholz. Der Experte: „Das ist angenehm frisch.“ Dazu gibt es einen passenden „Glitter Body Mist“ (250 ml, 27 Euro), also ein Glitzerspray für die Haut, dass den Duft ebenfalls versprüht und einen schönen Schimmer auf der Haut hinterlässt.

Sommerliche Frische für Männer

Azzaro-Düfte haben die meiten noch als sehr zitronige Angelegenheiten in Erinnerung, mit einem kräftigen Schuss Herbheit.

„The Most Wanted“ (50ml, 64 Euro) ist anders, ein sehr moderner Duft, aber auch sehr, sehr süß. Eher was für ganz junge Männer. Kardamom, Toffee und Amber geben den Ton an. Der Flakon stellt eine Revolvertrommel nach.

Auch eher was für alle Männer, die vom Standardprogramm in Sachen Duft die Nase voll haben. „Greenley“ von Parfums de Marly (75 ml, 168 Euro) ist ein grüner, würziger Vertreter, der Apfel, Amber und holzige Duftnoten kombiniert.

„Die Marke Creed bringt sehr selten Neuheiten heraus“, sagt Meller. „Aber wenn, dann sind die immer sehr ausgereift und ausgefallen.“ Bemerkenswert sei der hohe Anspruch an die Inhaltsstoffe. „Die produzieren gar nicht erst, wenn sie die Inhaltsstoffe nicht in der besten Qualität bekommen. „Viking Cologne“ ist eine Weiterentwicklung von „Viking“, riecht nach Orangenblüten, aber nicht süß, sondern angenehm herb. Besonders, aber auch sehr teuer (50 ml, 180 Euro).

Ein echter Klassiker in neuer schöner Sammler-Verpackung: „Le Male“ von Jean Paul Gaultier gibt es jetzt in der hübschen Pride-Collection mit Regenboden-Design(125 ml, 93,50 Euro). Meller: „Der Duft geht immer, hat nichts an Wirkung verloren. Ist auch gut von Frauen tragbar, ein Klassiker, der immer Spaß macht.“

Unisex-Duft: Was ganz Luxuriöses für den großen Auftritt

Was für den ganz großen Auftritt. Da dreht sich jeder um – und es geht für Frauen wie für Männer: Die italienische Marke XerJoff steht für luxuriöse Düfte, der Parfümanteil liegt bei 30 Prozent.

„Das sorgt für bombastische Haftfähigkeit“, sagt Heinz-Josef Meller. „Ich wurde neulich an der Tankstelle angesprochen, weil jemand den Duft von Weitem gerochen hat und unbedingt wissen wollte, was das denn sei.“ DAS war „Zefiro“ (stolze 220 Euro für 100 ml) und besticht mit einer Kombi aus Bergamotte, Kardamom und Nelke.