Gesetz beschlossenGroße Änderungen bei Discountern – die Kunden wird es freuen

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Auf Discounter und Supermärkte kommt ab dem kommenden Jahr mehr Arbeit zu: Ab 2022 müssen sie auch Elektroschrott ihrer Kunden zurücknehmen und diesen entsorgen.

Köln – Spätestens vom 1. Juli 2022 an sollen Verbraucherinnen und Verbraucher alte Elektrogeräte auch im Supermarkt sowie beim Discounter kostenlos abgeben können. Das sieht eine Änderung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes vor, die der Bundestag am vergangenen Donnerstag (15. April) beschloss. Doch die Händler freut das nicht...

  • Elektroschrott kann ab 2022 in Supermärkten und Discountern abgegeben werden
  • Durch die Maßnahmen soll die Recyclingquote erhöht werden
  • Auf Aldi, Lidl und Co. kommt ein größerer Arbeitsaufwand zu

Für kleine Geräte wie Mobiltelefone oder Taschenlampen gilt die Rücknahme unabhängig vom Neukauf eines Produkts. Für größere Altgeräte greift sie beim Kauf eines neuen Artikels.

Elektroschrott-Rücknahme: Händler müssen selber elektrische Geräte im Angebot haben

Voraussetzung für die erweiterte Rücknahmepflicht ist eine Ladenfläche von mehr als 800 Quadratmetern. Zudem müssen die betroffenen Händler selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbieten. Hierfür reicht bereits der regelmäßige Verkauf von Lampen aus.

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Die Gesetzesnovelle sieht auch vor, dass alle Sammelstellen mit einer einheitlichen Kennzeichnung versehen werden. Auf diese Weise sollen Verbraucher die Sammelstellen schnell erkennen.

Elektroschrott-Gesetz: Die Kunden freut es, auf die Händler kommt mehr Arbeit zu

Konkret sollen Verbraucherinnen und Verbraucher spätestens ab dem 1. Juli 2022 Elektroaltgeräte auch bei vielen Discountern oder anderen Lebensmitteleinzelhändlern kostenlos abgeben können. Für kleine Elektroaltgeräte, wie Handys oder Taschenlampen, gilt dies unabhängig vom Neukauf eines Produkts, für größere Altgeräte (über 25 Zentimeter) beim Kauf eines entsprechenden neuen Artikels.

Während sich die Kunden über das neue Gesetz freuen werden, könnte die Regelung bei den Mitarbeitern von Aldi, Lidl und Co eher für Unmut sorgen. Schließlich entsteht so ein größerer Arbeitsaufwand.

Auch Online-Händler müssen Elektroschrott entsorgen

Auch Online-Händler sollen ihren Kunden bei jedem Kauf von neuen Elektrogeräten eine kostenlose Abholung und Entsorgung der alten Geräte anbieten. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass sich durch die neuen Regelungen die Sammel- und Recyclingquote erhöhen wird.

„Leicht erreichbare Sammelstellen sind die beste Voraussetzung, um alte Elektrogeräte richtig zu entsorgen. Werden Altgeräte ordentlich gesammelt, können Schadstoffe verlässlich ausgeschleust und wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden“, sagte Ressortchefin Svenja Schulze (SPD). (dpa/nb)