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Mogelpackungen im SupermarktWarnung vor fieser Masche mit Schoko-Weihnachtsmännern

Mogelpackung_Weihnachtsmänner_Übersicht

Eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Hamburg zeigt, dass die Preise für Schoko-Weihnachtsmänner in Discountern, Supermärkten und Drogerien stärker variieren als bei anderen Süßwaren.

von Martin Gätke (mg)

Köln/Hamburg – Erst verhagelt uns Corona das besinnliche Weihnachtsfest, jetzt scheinen auch noch die Schoko-Weihnachtsmänner in diesem Jahr auf besonders strenger Diät zu sein: Wie die Verbraucherzentrale Hamburg herausgefunden hat, sind sie wieder einmal deutlich geschrumpft. Gleichzeitig hat der Handel aber die Preise erhöht. Das bedeutet: Wir Verbraucher zahlen stellenweise deutlich drauf.

Jeder, der sich seinen Schoko-Weihnachtsmann-Genuss nicht zerstören lassen will, der sollte jetzt besser nicht weiterlesen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Stichproben mit bekannten Schoko-Weihnachtsmännern genommen und enorme Preisunterschiede festgestellt, wie sie am Donnerstag (26. November) mitteilte.

Der beliebte Weihnachtsmann von Milka etwa, er ist geschrumpft: Im vergangenen Jahr haben die süßen Bartträger noch 100 Gramm gewogen, die kleinere Packung wog 50 Gramm. Doch in diesem Jahr wurden die Weihnachtsmänner zwar optisch größer. Doch stellen sie sich auf die Waage, wird schnell deutlich: Sie wiegen deutlich weniger. Statt 100 sind es 2020 nur 90 Gramm, beim kleineren Weihnachtsmann sind es statt 50 nur noch 45 Gramm.

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Weniger drin, aber gleicher Preis: die Verbraucherzentrale bezeichnet den Saisonartikel damit als „besonders dreist“, weil die Verbraucher eben keine Vergleichsmöglichkeit haben, sollten sie sich nicht zufällig an das genaue Gewicht des vergangenen Jahres erinnern.

Schoko-Weihnachtsmänner von Milka: Nicht alle wiegen weniger

Die Experten fanden zudem heraus, dass nicht alle Weihnachtsmänner von Milka gleichermaßen betroffen sind: Der Weihnachtsmann mit Nuss wiegt immerhin noch 95 Gramm statt 100 Gramm, ebenso die Sorte „Knusper Crispy“. Und die neuen Varianten „Kuhflecken“ und „Dark Milk“ bringen sogar noch die ganzen 100 Gramm auf die Waage. Nur bei der kleinen Version haben alle Sorten eine Füllmenge von 45 Gramm.

Und der größte aller Milka-Weihnachtsmänner behielt sein Gewicht von vergangenem Jahr: die ganzen 175 Gramm. Na immerhin. Da lohnt es sich für Verbraucher, genauer hinzusehen, welcher Schoko-Mann da im Einkaufswagen landet.

Mogelpackungen von Milka? Das sagt der Konzern dazu

Der Milka-Konzern Mondelēz erklärt der Verbraucherzentrale auf Nachfrage:

„(...) Dafür bieten wir ein ganzes Portfolio aus zahlreichen Geschmacksvarianten, Formen und Größen an. Dieses Jahr – je nach Sorte und Rezeptur – mit einem Gewicht von 15 g bis 175 g. Dazu gehören neben der klassischen Hohlfigur zum Beispiel auch die Milka Weihnachtsmanntafel oder die Mini-Weihnachtsmänner im Beutel.“

Den genauen Inhalt und das Gewicht der Produkte weise das Unternehmen „immer deutlich auf den Verpackungen“ aus, damit sich Konsumenten „bereits vor dem Kauf umfassend informieren“ und entscheiden könnten, ob das Produkt den Erwartungen entspricht. „Die Gestaltung der Endverbraucherpreise liegt grundsätzlich beim Lebensmitteleinzelhandel bzw. beim Online-Händler – als Hersteller haben wir darauf keinen Einfluss.“

Schoko-Weihnachtsmänner 2020: Auch der Handel zieht die Preise an

Doch nicht nur die Diät machen die Milka-Weihnachtsmänner teurer. Die Verbraucherzentrale will mit Stichproben Mitte November eine kräftige Preissteigerung im Handel nachgewiesen haben: Während bei Netto und teilweise bei Edeka die Preise nach Recherchen der Verbraucherzentrale im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieb, verkaufen andere Händler die Schrumpf-Männer zum höheren Preis.

Bei Rewe etwa kostet der 45-Gramm-Mann von Milka 1,19 Euro. Im letzten Jahr verlangte der Händler nur 0,99 Euro für 50 Gramm. Macht eine versteckte Preiserhöhung von satten 36 Prozent, wenn man auch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze berücksichtigt.

Mit Weihnachten Kasse machen: Verbraucher sollten Preise vergleichen

Der Handel will an Weihnachten Kasse machen, vor allem beim Verkaufsschlager Schoko-Weihnachtsmann: Der höchste Normalpreis für den 175 Gramm schweren Milka-Mann betrug bei Real 3,92 Euro und lag damit 54 Prozent höher als beim Discounter Penny, der 2,54 Euro verlangte. Die Preisdifferenz bei der kleinen Hohlfigur mit 45 Gramm betrug immerhin noch 30 Prozent.

Bei Weihnachtsmännern anderer Marken wie Ferrero (maximal 25 Prozent) und Lindt (dort gibt es meist Einheitspreise) sind in den Stichprobe der Verbraucherzentrale die Preisdifferenzen geringer.

Das sagt Rewe zu den Preiserhöhungen der Schoko-Weihnachtsmänner von Milka

Rewe bestätigte in einer Stellungnahme der Hamburger Verbraucherzentrale die Preiserhöhungen und erklärte:

„Diese sind auf gestiegene Kosten seitens des Herstellers und bei uns als Händler zurückzuführen, die insofern auch in der Kalkulation berücksichtigt werden müssen. Die Grundpreisangabe am Preisetikett garantiert Preistransparenz und Vergleichbarkeit für die Kunden. Außerdem liegen unsere Verkaufspreise immer noch unter den Preisen des Herstellers.“

Das Fazit der Experten: „Wer gegen versteckte Preiserhöhungen durch Füllmengenreduzierung protestieren will, sollte das Produkt von Milka im Regal stehen lassen.“ Zudem lohne sich in jedem Fall ein Preisvergleich, denn die Preisspanne sei in diesem Jahr besonders hoch, auch wegen der Sonderangebote. (mg)