Lebensmittelpreise steigenWarum Paprika und Co. derzeit so teuer sind

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Die Preise für Gemüsesorten wie Paprika sind enorm gestiegen. Das Symbolfoto wurde bei der Tafel in Potsdam im Jahr 2020 aufgenommen.

von Alexandra Miebach (mie)

Köln – Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen. Die Preise für Paprika und Frühlingszwiebeln steigen rasant an. Aber warum ist das so?

  • Paprika und Frühlingszwiebeln immer teurer
  • Unter anderem ist Corona Schuld
  • Es gibt noch weitere Gründe

Lebensmittelpreise für Gemüse explodieren

Die Preise für einige Gemüsesorten wie Paprika und Frühlingszwiebeln sind heftig angestiegen. „T-Online“ nennt zum Beispiel für Paprika einen Kilopreis von unglaublichen 8,95 Euro, ein Bund Frühlingszwiebeln kostet rund 1,25 Euro.

Das ist fast doppelt so viel wie zum Jahreswechsel. Für den Zeitraum nennt das Online-Portal für Frühlingszwiebeln einen Durchschnittspreis von circa 65 Cent. Aber warum ist das so?

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Lebensmittelpreise steigen: Corona ist nur ein Grund

Ein Grund für die steigenden Lebensmittelpreise ist, wie viele sicher erwartet haben, die Corona-Pandemie. „Die hohen Preise entstehen durch zwei Effekte. Einer hat kurzfristige Auswirkungen, der andere langfristige“, erklärt Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (Ami).

Da bestimmte Obst- und Gemüsesorten immer noch per Hand geerntet werden, geht mit der Ernte dieser Lebensmittel ein hoher Personalaufwand einher, oftmals durch Erntehelfer aus Osteuropa.

Diese müssen auf den Farmen wegen der Corona-Pandemie anders untergebracht werden als zuvor, um die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. „Da besonders die Personalkosten einen sehr großen Anteil ausmachen, bekommen das die Verbraucher nicht nur mit ein paar Cent an der Kasse zu spüren“, erklärt der Experte.

Wetter weiterer Grund für steigende Lebensmittel

Dazu kommen steigende Transport- und Logistikkosten. Der wichtigste Grund liegt laut Experten jedoch am Wetter.

In Spanien und Nordafrika, wo viele der Obst- und Gemüsesorten angebaut werden, war das Wetter ziemlich schlecht und kalt. „Wir befinden uns aktuell im Übergang von der spanischen zur mitteleuropäischen Ernte. In den deutschen und niederländischen Gewächshäusern ist die Paprika erst jetzt allmählich erntereif“, erklärt Behr.

Noch kommt ein Großteil der Paprika aus Spanien und Marokko. Dort war es aber in den vergangenen Monaten deutlich kälter als normalerweise. „Die Gewächshäuser liegen zwar an den Küsten Spaniens, wo es milder ist, doch auch dort war es zu kalt. Die Paprika-Pflanze hat quasi Schnupfen bekommen und wuchs langsamer“, so der Experte.

Als Folge sind auch die Erträge kleiner. „Normalerweise sitzen die Märkte und Discounter am längeren Hebel“, erklärt Behr. „Doch wenn – wie aktuell – das weltweite Angebot knapper ist, sind es die Hersteller, die aufgrund der großen Nachfrage höhere Preise verlangen können.“

Die erhöhten Preise werden also vermutlich noch einige Zeit bleiben. (mie)