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Gärten bewässern verbotenTrinkwasser in Teilen NRWs wird knapp

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In einigen Teilen NRWs gibt es sogar Bußgelder, wenn man trotzdem mit Leitungswasser gießt. (Symbolfoto)

Köln – Es wird heiß. Sehr heiß. Getränkehersteller und -händler erwarten auch zum Wochenende wieder einen Kundenansturm. Einige decken sich bereits mit Mineralwasser und Limo ein, damit sie nicht auf den Wasserhahn angewiesen sind.

Doch gibt es genug Getränke in Nordrhein-Westfalens Supermärkten, wenn die erbarmungslose Hitze zuschlägt? Damit die Supermärkte ausreichende Mengen anbieten können, sind derzeit zumindest mehr Lastwagen als sonst unterwegs.

Die Getränkehändler in NRW haben sich auf den Kundenansturm zur bevorstehenden Hitzewelle in Deutschland vorbereitet. „Die Abfüllung bei den Herstellern läuft auf Hochtouren. Unsere Leute stellen sich auf Sonderschichten ein“, sagte Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand beim Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels, der Deutschen Presse-Agentur.

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Während der heißen Tage explodiert nach seinen Worten der Absatz: Es werde erfahrungsgemäß 140 bis 180 Prozent der üblichen Menge umgeschlagen.

„Niemand wird in Deutschland verdursten“

Die Getränkefachgroßhändler, die Supermärkte und Gastronomiebetriebe beliefern sowie auch eigene Getränkemärkte unterhalten, stellten sich darauf ein. „Die gute Botschaft ist: Niemand wird in Deutschland verdursten.“ Allerdings sei es für die Betriebe schwieriger geworden, vor allem für den Transport Personal zu bekommen.

Sommertage machten sich besonders beim Mineralwasserabsatz bemerkbar. Jenseits der 25 Grad ziehe die Nachfrage an. Dies sei im Getränkefachgroßhandel auch schon in den vergangenen Wochen zu spüren gewesen. Starke Absatzzuwächse gebe es bei Hitze auch bei alkoholfreien Bieren und alkoholfreien Biermischgetränken.

Hitzewelle in NRW: Gibt es auch genug Bier?

Die Brauer sind nach Verbandsangaben auf eine kräftig steigende Nachfrage vorbereitet. „Der Sommer und die Temperaturen kommen nicht überraschend. Darauf haben sich die Brauereien eingestellt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele. „Dass wir im Juni Spitzen zum Teil ins Extreme sowohl bei den Temperaturen als auch beim Absatz haben, sind wir gewohnt.“

Ähnlich äußerte sich die Privatbrauerei Veltins in Meschede. „Der Hof steht voll mit Lkw, die bis in die Abendstunden hinein verladen werden“, sagte Sprecher Ulrich Biene. Das Sommerwetter sei willkommen. Der Mai 2019 sei für die Braubranche im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen ein vergleichsweise schwacher Monat gewesen mit einem Ausstoßrückgang von knapp zehn Prozent zum Vorjahresmonat.

Damals hätten wärmere Tage, frühe Feiertage und die WM-Euphorie den Absatz beflügelt. Laut NRW-Verbandsdaten sei aber der Gesamtausstoß der Mitgliedsunternehmen in den ersten fünf Monaten 2019 insgesamt stabil geblieben.

Hitzewelle: Am Wochenende 36 Grad möglich 

Nach der wohltuenden Verschnaufpause kehrt am Wochenende die Hitze nach Nordrhein-Westfalen zurück. Die Menschen im Rheinland erwarten laut Prognosen am Samstag Temperaturen von bis zu 35 Grad.

Einer der heißesten Orte soll am gesamten Wochenende mit bis zu 36 Grad Bonn werden, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes am Freitag sagte. 

Auch am Sonntag ist Schwitzen angesagt. Lediglich am nördlichen Niederrhein wird es bei 31 Grad nicht ganz so heiß.

Ostwestfalen: Trinkwasser ist schon knapp, erste Maßnahmen eingeleitet

Die anhaltende Hitze- und Trockenperiode hat in Ostwestfalen bereits zu Engpässen beim Trinkwasser geführt. In den Städten Löhne im Kreis Herford und Bad Oeynhausen in Kreis Minden-Lübbecke wurden die Bürger dringend aufgefordert, Wasser zu sparen.

Das Bewässern der Gärten mit Trinkwasser aus der Leitung sowie das Befüllen von Pools, Autowaschen und das Arbeiten mit Hochdruckreinigern müsse vorerst unterbleiben, hat die Stadt Löhne verordnet.

Hintergrund ist ein starker Anstieg des Tagesverbrauchs auf rund 18.000 Kubikmeter in den vergangenen Tagen. Normalerweise liege der Verbrauch bei 14.000 bis 15.000 Kubikmetern.

In der Region sind die Mitglieder des Wasserbeschaffungsverbands „Am Wiehen“ von Wasserknappheit betroffen. Dazu zählen den Angaben nach auch Bad Oeynhausen und die Gemeinden Hille und Hüllhorst. In den vergangenen Tagen sank der Wasserstand im dortigen Hochbehälter deutlich.

Kontrollen gegen Wassersünder

Die Einhaltung der Vorgaben werde von Polizei und Ordnungsamt überwacht. Bei Verstößen drohen Bußgelder. Bereits am Donnerstag hatte es in Löhne erste Kontrollen gegeben, wie ein Sprecher der Wasserversorgung sagte.

Zudem habe die Verordnung bereits Wirkung gezeigt: Der Verbrauch sank unmittelbar um 1000 Kubikmeter. Einige Verbraucher seien aber trotz der drohenden Notlage uneinsichtig, hieß es.

Abkühlung zum Wochenstart

Zu Wochenbeginn legt der Sommer eine kurze Verschnaufpause ein. In der Nacht zu Montag kann es sogar Schauer geben. Die Regenmengen seien aber „kein großer Wurf“, wie die Expertin vom Deutschen Wetterdienst sagte.

Die Temperaturen fallen demnach auf 23 Grad im Bergland. Am Dienstag wird mit um die 20 Grad der vergleichsweise „kälteste“ Tag der Woche erwartet. Schon am Mittwoch schiebt sich das nächste Hochdruckgebiet mit mehr Wärme heran.

(dpa)