„Wahnsinn, muss das so?“Rewe-Kunde ist erschrocken, als er seinen Kassenbon sieht

Kassenzettel_Illustration

Ein Kunde hält auf unserem Symbolbild einenKassenzettel in der Hand: Ein Rewe-Kunde war erschrocken, als er seinen langen Kassenbon sah. Obwohl er nur einen Käse gekauft hat.

von Martin Gätke (mg)

Köln – Eigentlich hat der Wormser nur eine Packung Gorgonzola gekauft, für 1,99 Euro. Mehr nicht. Doch als er den Kassenzettel in die Hand bekommt, staunt er nicht schlecht. Auf Twitter teilt er sein Entsetzen.

  • Rewe: Kunde kauft Käse und staunt danach über den langen Kassenzettel
  • Grund für sein Erstaunen ist die Länge des Zettels
  • Rewe reagierte schon im vergangenen Jahr auf ähnliche Kritik

Er hat nach seinem ersten Einkauf nur etwas vergessen, so beschreibt es der Twitter-Nutzer. Deshalb muss er erneut in die Filiale, kauft eine Packung Gorgonzola. Und ist erschrocken, als er den Kassenzettel erhält. Nicht unbedingt wegen des Inhalts. Sondern wegen der Länge – obwohl der Mann doch nur einen einzigen Artikel gekauft hat.

„Hatte was vergessen. Ergebnis: 1 Gorgonzola und 39 cm Kassenbon. Wahnsinn. Muss das so?”, fragt er in seinem Post. Dazu postet er den kompletten XXL-Zettel: Ganz oben ist der Gorgonzola aufgeführt, nimmt den wenigsten Platz auf dem Bon ein. Darunter folgt der obligatorische Signatur-Code.

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Ein großer Teil des Zettels aber wird mit Werbung gefüllt, in diesem Fall wird auf das Grillevent eines Radiosenders mit TV-Koch Johann Lafer hingewiesen.

Werbung auf Kassenbon: Viele Supermärkte setzen auf das Prinzip

Rewe ist längst nicht der einzige Supermarkt, der derlei Werbung auf dem Kassenbon zeigt. Während in den USA der Kassenbon schon längst wichtiger Werbeträger ist, ist das Prinzip in Deutschland noch relativ neu.

Doch macht die Werbung den Zettel unnötig lang? Und wird sogar Papier verschwendet? Der Twitter-User jedenfalls ist nicht der erste Kunde, der sich darüber beschwert. „Unfassbar“, kommentierte ein anderer Nutzer. „Mein Rewe-Bon ist sogar noch länger. Da hängt gleich 2x Werbung dran”, ist einer anderen Kundin aufgefallen.

Rewe: Das sagt das Unternehmen zur Werbung auf Kassenzetteln

Rewe reagierte schon im vergangenen Jahr auf die Kritik einer weiteren Kundin, die ebenfalls ihren XXL-Bon auf Twitter präsentierte: „Gekauft: 7 Artikel. Gedruckt: 53cm langer Kassenbon.” Sie warf Rewe Doppelmoral vor, wenn das Unternehmen für Nachhaltigkeit wirbt auch gleichzeitig damit viel Restmülle erzeuge. Das Social-Media-Team von Rewe entgegnete: „Wir bewerben in Kampagnenzeiträumen für begrenzte Zeit Aktionen und Einkaufsvorteile über den Kassenbon. Schlussendlich ist diese Art der Werbung ressourcenschonender und zielgerichteter als über Handzettel, Plakate usw.”

Dass viele Supermärkte und Discounter auf Kassenzettel als Werbemittel setzen, sogenannte „PoS Werbemittel” (PoS steht hier für „Point of Sale”, dem Verkaufsstandort) liegt nah: Kunden werden direkt erreicht, noch während sie einkaufen. Zudem erreicht die Werbung sie in ihrem privaten Umfeld – während TV-Werbung meist weggeschaltet und der Werbe-Flyer weggeworfen wird.

Daher nutzen mittlerweile die meisten Supermärkte und Discounter diese Fläche.

Zudem wird von den Handelsketten immer mehr auf den blauen „Öko-Bon” gesetzt, ein besonders beschichtetes Thermopapier. Es kann bedenkenlos im Altpapier entsorgt werden und ist im Recycling unproblematisch. Und ist in jedem Fall nachhaltiger als Hochglanz-Werbeflyer. (mg)