„Dreisteste Umweltlüge“Verbraucher haben abgestimmt – das Ergebnis ist eindeutig

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Die Deutsche Umwelthilfe verleiht den „Goldenen Geier“ an den Stromlieferanten RWE. So grün, wie deren Strom sein soll, ist er angeblich gar nicht.

Köln – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erneut den „Goldenen Geier“ verliehen – für die „dreisteste Umweltlüge des Jahres“.

  • Deutsche Umwelthilfe verleiht „Goldenen Geier“ an RWE
  • 25.000 Verbraucher haben abgestimmt
  • Auf Platz zwei folgt Nespresso

25.000 Verbraucher haben abgestimmt und sich für den Energiekonzern RWE entschieden. Der Grund: Mit „Schon heute ist der größte Teil unseres Kerngeschäfts grüner Strom“ und ähnlichen Sprüchen wirbt das Unternehmen in Imagefilmen, auf Plakaten und in Internet-Kampagnen aktuell für sich und seinen Strom.

Laut DUH sieht die Wirklichkeit allerdings ganz anders aus: 2020 lag der tatsächliche Anteil Erneuerbarer Energien bei der Energieerzeugung des Konzerns bei lediglich 20,2 Prozent und damit nicht nur weit hinter dem eigenen Versprechen, sondern auch weit hinter dem deutschen Strommix (2020: rund 46 Prozent). RWE sei damit einer der größten CO2-Verursacher Europas.

„Dreisteste Umweltlüge“: Es geht um Umweltlügen und Greenwashing

„Umweltlügen und Greenwashing werden ein immer größeres und wichtigeres Thema. Es bewegt die Menschen, regt sie auf, wie man auch an der Rekordzahl von 2000 Nominierungen in diesem Jahr gesehen hat. Immer mehr Firmen werben für sich oder ihre Produkte mit einem grünen Versprechen, die sich bei genauerem Hinsehen als Schwindel entpuppen“, so die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin.

Metz weiter: „Und das dreisteste Beispiel dafür war 2021 nach Ansicht der Verbraucherinnen und Verbraucher RWE. Der Konzern erwirtschaftet jährlich Milliarden Euro mit Kohlekraft und zockt alle Menschen ab, die mehr Klimaschutz wollen und den Umweltlügen Glauben schenken. Den Schaden haben wir alle: Allen voran Umwelt und Klima, die Verbraucherinnen und Verbraucher aber auch diejenigen Unternehmen, die ehrlich an wirklich umwelt- und klimafreundlichen Produkten arbeiten.“

Deutsche Umwelthilfe: Schmähpreis wird an RWE übergeben

Barbara Metz wird den Schmähpreis am Mittwoch (9. Juni 2021) an RWE übergeben.

Alleine im vergangenen Jahr habe der Konzern über 70 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft gepustet. Im rheinischen Braunkohlerevier betreibe RWE die größten CO2-Schleudern Deutschlands und wehre sich vehement gegen den Kohleausstieg vor 2038.

Dazu Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: „Keine Form der Stromerzeugung belastet unser Klima mehr als die Verbrennung von Braunkohle. Und trotzdem hält RWE an einem viel zu späten Kohleausstieg in 2038 fest und will extrem klima- und umweltschädliche Tagebaue weiter betreiben. So wird Strom erzeugt, den wir mit steigendem Wind- und Sonnenstromanteil gar nicht mehr benötigen.“

RWE hat sich zu der „Auszeichnung“ bisher noch nicht geäußert.

„Dreisteste Umweltlüge“: Nespresso-Einwegkapseln auf Platz zwei

RWE hat die Abstimmung mit großem Vorsprung gewonnen (44 Prozent der Stimmen). Auf den weiteren Plätzen folgen:

  • Nespresso
  • Die Firma
  • BMW Motorräder
  • Die Pflegeserie