Halten sich Reisende an einem Flughafen gerne auf? Beginnt für sie dort sozusagen schon der Urlaub? Oder fühlen sie sich eher wie in einer Abfertigungshalle? Diesen Fragen geht das Online-Portal „Sleeping in Airports“ nach.

Die Plattform lässt ihre Nutzer, anders als der Name suggeriert, aber nicht nur die Schlafmöglichkeiten an Flughäfen bewerten. Für das Ranking sollten die User etwa den Kundenservice, die Sauberkeit, den Komfort und die Shopping- und Freizeitmöglichkeiten beurteilen.

München gehört zu den besten Flughäfen Europas

Besonders gut kamen dabei drei Flughäfen weg: Der Helsinki Vantaa Airport in Finnland landet auf dem ersten Platz, gefolgt vom Münchener Flughafen und dem Tallinn International Airport in Estland. Der Münchener Flughafen überzeugte vor allem durch die reibungslosen Abläufe und die Sauberkeit. Außerdem punktete der Flughafen bei Reisenden mit kostenlosem Kaffee, Schlafzonen und Duschen.Unter den zehn besten Flughäfen ist Deutschland allerdings nur einmal vertreten.

Unter den zehn schlechtesten Europas dagegen gleich zwei Mal. Diese Airports haben am schlechtesten abgeschnitten:

Heraklion International, Kreta Griechenland

Der traurige Spitzenreiter des Rankings: Der Flughafen in Heraklion auf der griechischen Insel Kreta. Reisende beklagten hier unter anderem, dass die Klimaanlagen nicht ausreichten. Auch lange Schlangen, generelle Überfüllung, unfähiges Personal und dreckige Waschräume bemängeln Fluggäste.

Rhodos International Airport, Griechenland

Auch Platz zwei belegt ein griechischer Flughafen: Am Airport in Rhodos bemängeln Wartende die „harten Bänke“. Ein Nutzer schreibt sogar, Rhodos sei wunderschön, aber der Flughafen „ein Saustall“.

Paris Beauvais–Tillé Airport, Frankreich

Der Flughafen wirke eher wie eine „Lagerhalle“, beklagt sich ein User. Es gebe kaum Essensmöglichkeiten. Ein anderer Nutzer beschwert sich, dass der Flughafen von 22.45 bis 6 Uhr morgens geschlossen sei. Da sich der Airport 80 Kilometer außerhalb von Paris befinde, habe er in einer Ecke des Parkplatzes übernachtet.

Santorini National Airport, Griechenland

Auch über Santorinis Flughafen lassen sich Flugreisende auf der Plattform aus. „Der Flughafen ist ein chaotisches, überfülltes und verschwitztes Drecksloch mit zu wenig bis gar keinem Personal“. Flüge würden in der Regel erst mit zwei Stunden Verspätung abheben.

Cluj International Airport, Rumänien

Reisende beschweren sich hier über die Kälte und das grelle Licht in der Nacht. Außerdem haben die Bänke Armlehnen, sodass sie für eine Übernachtung am Flughafen nicht taugen.

Rome Ciampino International Airport, Italien

Viele Fluggäste regen sich darüber auf, dass der Flughafen nachts schließt. Wer wegen eines Flugs früh am Morgen anreise, müsse auch in einer eisigen Winternacht vor dem Gebäude verharren, ohne dass es andere Aufenthaltsmöglichkeiten gebe, auf die man ausweichen könnte.

London Luton Airport, Vereinigtes Königreich

Ein Passagier, der angeblich schon in dreißig Ländern und an vierzig verschiedenen Flughäfen war, erklärt diesen „zu dem schlechtesten von allen“. Das Personal an dem fünfzig Kilometer von London entfernten Airport sei unfreundlich, es gebe keinen Raucherbereich und keine Ruhezone.

Chania International Airport, Kreta, Griechenland

Kreta ist unter den zehn schlechtesten Flughäfen mit dem Chania International Airport noch einmal vertreten, Griechenland damit insgesamt vier Mal. Ein Passagier nennt den Flughafen „ein Disaster“. Er sei „überhitzt“ und „überfüllt“. Die Menschen würden „wie Vieh“ eingepfercht.

Flughafen Berlin Schönefeld, Deutschland

Auch der Berliner Flughafen Schönefeld kommt in dem Ranking nicht gut weg. Ein Reisender beklagt sich über die schmutzigen Toiletten an dem Flughafen. Er sei vom Terminal C abgeflogen und habe feststellen müssen, dass es dort „nichts“ gebe: „keine Restaurants oder Bars“.

Ein Nutzer schreibt sogar, der Flughafen Berlin Schönfeld sei “der schlechteste Flughafen überhaupt”. Alles sei sehr beengt und zu klein für die vielen Reisenden. „Die Wände, die Fenster und der ganze unsaubere Flughafen erwecken den Eindruck, dass man in einem Gefängnis ist, aus dem man fliehen will“.

Flughafen Berlin Tegel, Deutschland

Ein Nutzer erklärte, die Security habe während seines Aufenthalts in der Nacht alle Fluggäste, die an dem Flughafen übernachten mussten, in einen sehr hellen Raum geschickt, der auch von Obdachlosen frequentiert wurde. Dort habe es extrem nach Urin gerochen und an Schlaf sei nicht zu denken gewesen.

Ein anderer Reisender schrieb, dass am Flughafen Tegel ab einer gewissen Uhrzeit kein Personal mehr sei. Er sei nachts alleine an dem Flughafen mit „Obdachlosen und Junkies“ gewesen. Er beklagte sich außerdem über „unbequeme Sitze“, „teure Snack-Automaten“, „Gestank“ und „Schmutz überall“.

(rer)